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Neueröffnung in der Breite Straße„Boring Burger“ von „Cinnamood“-Betreibern löst neuen Hype aus

Lesezeit 3 Minuten
Das Paar im neuen Burgerladen „Boring Burger“ auf der Breite Straße

Die Betreiber Luca Breuer und Anna Schlecht sind auch im privaten Leben ein Paar

Vor wenigen Tagen hat der neue Burgerladen „Boring Burger“ eröffnet. Die Betreiber haben schon einen neuen Hype begründet.

Kaum sind die Türen um kurz nach halb zwölf geöffnet, kommen die ersten Gäste und bestellen einen „Smashed Burger“. Sie lassen sich weder aufhalten von den extrem hohen Temperaturen an diesem Dienstag noch von der frühen Uhrzeit. Seit vergangenem Samstag hat die Breite Straße einen neuen sogenannten „Foodspot“: den Burgerladen „Boring Burger“.

Die Inhaber sind keine Unbekannten in der Kölner Gastroszene: Sie haben vor zwei Jahren das „Cinnamood“-Geschäft an der Ehrenstraße – mit mittlerweile rund 30 Filialen in Deutschland sowie Österreich und Schweiz – eröffnet und seitdem eine beispiellose Expansion hingelegt: Bald eröffnen Franchise-Partner Filialen in den USA, zunächst New York, in Saudi-Arabien und Jordanien, um dort die Zimtschnecken in bunten Variationen zu verkaufen.

Boring Burger in Köln: Futuristisches Design, minimalistisches Menü

Die Idee, einen Burger-Laden zu eröffnen, kam ihnen dann so nebenbei, erzählen die Betreiber Anna Schlecht und Luca Breuer. „Wir haben viele Ideen im Kopf“, so die 30-Jährige. Cinnamood sei weiterhin der Fokus und bleibe es auch – für Boring Burger haben sie sich Partner an Bord geholt, die das operative Geschäft samt Personalsuche übernehmen. Doch die Idee, Produktentwicklung und das Design hätten sie in den vergangenen anderthalb Jahren „an Feiertagen, nach dem Feierabend und an Wochenenden“ konzipiert.

Der „Smashed Burger“ mit Fritten und Getränk im Take-Away-Karton

Auf der Breite Straße hat der Bürgerladen „Boring Burger“ von den Cinnamood-Betreibern Anna Schlecht und Luca Breuer eröffnet.

Das Ergebnis: ein minimalistisches, futuristisches Design mit Betonwänden, viel Edelstahl und runden Metalltischen, dazu Lichtstrahler an der Decke, orange Details und eine beleuchtete Theke – wie in einem Raumschiff. Auch beim Angebot sind sie minimalistisch geblieben, daher auch der selbstironische Name „Boring Burger“.

Trend-Essen „Smashed Burger“

Hier ist der sogenannte „smashed Burger“ der alleinige Protagonist, während er woanders in den Menüs eher eine Nebenrolle spielt. Diese Marktlücke in Köln hat das Paar genutzt. Der Smashed Burger ist ein Trend aus Amerika: Das Burgerpatty wird auf der Grillplatte flach gepresst, die Kruste wird auf diese Weise knusprig, während das Fleisch innen saftig bleibt. Den gibt es dann mit Potato-Bun (Brötchen auf Kartoffelbasis/„Boring Cheesy“) oder mit karamellisierten Brioche-Toast-Scheiben („The Special One“).

Auch eine vegetarische Alternative und eine mit Hähnchenfleisch bieten sie an. Breuer möchte die genaue Herstellungsweise jedoch nicht verraten: „Geschäftsgeheimnis“. Das süße Angebot besteht aus den sogenannten „Brookies“: einer Kombination aus Brownie und Cookies.

Das Duo ist seit sieben Jahren auch privat ein Paar – mit „Boring Burger“ haben die beiden noch vor Ablauf der ersten Woche einen Hype ausgelöst. Der Laden hatte schon vor Eröffnung mehrere Tausend Anhänger in den sozialen Medien. Die ersten beiden Verträge für weitere Filialen in Hamburg und München stehen bereits. Zu verdanken haben sie die enorme Resonanz ihren Zimtschnecken und dem Know-how, das sie sich in Sachen Marketing angeeignet haben.

Boring Burger: Hype ja, aber nur mit langfristiger Perspektive

Dieser Hype sei wichtig für den Start einer jeden Filiale, doch die Läden müssten sich auch dauerhaft etablieren, sagt Breuer – daher würden sie Franchise-Bewerbern nur für große Städte zusagen: Die Umgebung muss urban sein. „Wir lehnen auch viele Städte ab, zum Beispiel Gummersbach und Siegen“, so Schlecht.

Cinnamood habe einen regelrechten Foodtrend in der Breite Straße / Ehrenstraße ausgelöst, doch Breuer findet, dass es mittlerweile zu viele Läden gebe. „Wichtig ist, dass das Produkt hochwertig ist. Manche meinen, eine tolle Optik reicht. Bei uns muss es auch unseren Eltern schmecken, denn die fallen nicht auf eine rein schöne Optik rein. Unsere Eltern sind daher unsere besten Kritiker“, erzählt Breuer.

Das Paar führt mittlerweile die Geschicke aus einem Büro in der Innenstadt heraus – zusammen mit 20 Festangestellten allein für „Cinnamood“. Ein 24/7-Job: „Eigentlich können wir nur abschalten, wenn wir Köln verlassen“, so Breuer. Beispielsweise auf einer Reise zu einer kleinen Insel in Thailand. Das planen sie wieder Richtung Weihnachten, wenn sich der Betrieb ein wenig beruhigt.

„Boring Burger“, Breite Straße 116, täglich von 11.30 bis 22 Uhr geöffnet.