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Brings feiern Kölner Maipolka„Fühlt sich an, als kommt das Leben zurück“

Lesezeit 5 Minuten
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Die Kölschrocker von Brings auf der Bühne in der Lanxess-Arena.

Köln – In den Mai zu tanzen hat im Rheinland eine lange Tradition, und wie ginge das besser als mit kölschen Tön? So folgten 12.000 Menschen der Einladung von Brings zur ersten großen „Maipolka“ nach der Pandemie in die Kölner Arena in Deutz.

Kölnerin: „Einfach ein Träumchen! Immer wieder Brings!“

Schon vor dem Konzert ist auf den Gängen der Lanxess-Arena eine super Stimmung, das für Brings typische Schotten-Muster schmückt Hüte, Schottenröcke bei allen Geschlechtern und Anzüge. Die Kölnerin Claudia Eiffert beschreibt die Stimmung: „Einfach ein Träumchen! Immer wieder Brings!“

Davor hüpft aber noch die Vorgruppe „Rhythmussportgruppe“ in türkisen Trikots über die Bühne und animiert das Publikum zu Akrobatik und Mitklatschen. Das ist aber hier noch sichtlich verhalten und schont sich wohl für den Hauptact. Wie sehr sich das Publikum nämlich auf die eigentlichen Helden des Abends freut, sieht man schon bevor sie auf die Bühne kommen.

Alles zum Thema Carolin Kebekus

Brings: „Fühlt sich an, als kommt das Leben zurück“

Während eines Werbefilms für eine Dokumentation über Brings wird „Polka Polka Polka“ angespielt und die Hälfte des Publikums steht schon auf und beginnt zu klatschen. Dann kommen Brings auf die Bühne und startet direkt mit „Mir sin Widder do“ mit dem großen Thema der vergangenen Monate.

Man sieht den Musikern dabei an, wie erfüllt sie vom Anblick der jubelnden Menge sein müssen, Peter Brings lächelt selig und begrüßt das Publikum mit den Worten: „Ich hab die letzten drei Nächte nicht mehr geschlafen vor Aufregung, und jetzt fühlt es sich an, als ob das Leben zurück kommt.“

Passend dazu geht es danach direkt mit „Su lang mer noch am Lääve sin…“ weiter, im Hintergrund werden verstorbene Persönlichkeiten wie der Kölner Komiker Dirk Bach eingeblendet. Die Menschen in den Rängen stehen schon beim zweiten Lied und klatschen ausgelassen mit und die Gruppe mit den Brüdern Peter (Gesang, Gitarre) und Stephan Brings (Bass), Kai Engel (Keyboard), Harry Alfter (Gitarre) und Christian Blüm (Schlagzeug) kostet das live vor Publikum spielen mit mehrfachen Soli aus.

Peter Brings erinnert an Opfer der Flutkatastrophe

Auch beim Klassiker „Man müsste nochmal 20 sein“ schunkelt die Menge ausgelassen mit. Dann erinnert Peter Brings an die Opfer der Flutkatastrophe im Juli 2021: „Bei all den vielen schlimmen Bildern aus der Welt heute, dürfen wir die Menschen dort nicht vergessen.“ Anlässlich dessen singen sie das Lied „Mir verjesse nie den 14. Juli“, begleitet von Videoaufnahme aus den zerstörten Flutgebieten.

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Daraufhin folgen ein paar Schunkel-Lieder wie „Himmel und Höll“ und „Sach et op Kölsch“, das Liebeslied von Peter Brings an seine Frau, die heute mit ihrer Schwiegermutter im Publikum ebenfalls den ersten großen Live-Auftritt ihres Mannes seit langer Zeit genießt. Bei „Besoffe vör Glück“ stehen und klatschen dann aber alle wieder und die Musiker im Schottenmuster tanzen auf der Bühne mit.

Carolin Kebekus und Dennis aus Hürth auf der Bühne

In diese gute Stimmung hinein laden sie die erste Überraschung des Abends auf die Bühne, die Komikerin Carolin Kebekus. Mit ihr singen sie das Lied „Funkemarieche“, über „ein Funkemariechen mit Burnout“.

Brings‘ kleines Faible für Kölner Komiker und Komikerinnen entpuppt sich dann endgültig, als „Dennis aus Hürth“ in einem grünen Mountain-Bike auf die Bühne gefahren kommt und nochmal eine große Portion gute Stimmung mitbringt. Er bringt ein paar seiner klassischen Witze und das Publikum tanzt zu „Et jeilste Land“.

Auch beim darauffolgenden „Halleluja“ wird das im Hintergrund eingeblendete Beethoven-Orchester, mit dem sich Brings für diese Version zusammengetan haben, vom singenden Publikum beinahe übertönt.

In Kölner Lanxess-Arena: „Diese Nacht war ein Geschenk“

Und dann holen Brings zum langen Finale mit all ihren beliebtesten kölschen Tön aus: Dennis aus Hürth kommt noch einmal mit einem großen Maiherz auf die Bühne und singt für seine Freundin „Nur nicht aus Liebe weinen“. Wer bis dahin noch nicht mitgesungen und getanzt hat, tut es spätestens jetzt.

Die Musiker geben alles, spielen einzelne Soli und gehen über in „Superjeile Zick“. Die Menge tobt und hört damit auch während „Jeck Yeah“ und „Polka Polka Polka“ nicht mehr auf. Und dann ist es soweit und Brings singen ihre Hymne, den „Kölschen Jung“.

Die 12.000 Zuschauer und Zuschauerinnen auf den Rängen und der ausverkaufte Innenraum schunkelt, klatscht und singt und Peter Brings bedankt sich nach drei Stunden Show sichtlich überwältigt: „Ich habe das Gefühl, dass in unsere Herzen das Leben zurückgekehrt ist. Diese Nacht war ein Geschenk, das aller aller größte für uns.“

Peter Brings: „Fuck Putin“

Als Zugabe spielen die Kölner „Bis ans Meer“ und „Liebe gewinnt“, wo sich der Frontmann passend zum Text „Es wird vorbei sein mit all den Kriegen“ die politische Botschaft nicht verkneift: „Fuck Putin! Ich wurde heute Morgen gefragt, ob das okay sei, dass wir jetzt feiern. Klar ist das okay, wir konnten die letzten drei Stunden frei sein und all die schlimmen Dinge vergessen, die da draußen passieren.“

Und weil es ja schließlich doch ein Tanz in den Mai ist, darf der Maibaum natürlich nicht fehlen. Der kommt dann zum letzten Lied „Heimjon“ prompt auch aus der Decke der Köln-Arena auf die Bühne gesegelt und alle Artisten des Abends versammeln sich unter dem meterhohen Exemplar und verneigen sich vor ihrem Publikum.

Nach dem Konzert sieht man müde, aber glückliche Gesichter. Sophie Sengpiel ist langjähriger Brings-Fan und beschreibt das, was wohl viele Menschen nach diesem Abend wieder bestätigt bekommen haben: „Brings tut einfach der Seele gut.“