Dass Bruce Springsteen das Köln-Konzert von Peter Gabriel besuchte, hat eine Vorgeschichte. Spätestens seit 1988 gelten die beiden als gute Freunde.
Treffen zweier Weltstars in KölnSo lernten sich Bruce Springsteen und Peter Gabriel schätzen
Kommt ein Weltstar in die Lanxess-Arena, um einen anderen Weltstar zu erleben: Bruce Springsteen überraschte zahlreiche Fans, als er am Samstag (10. Juni) im Innenraum nahe dem Mischpult Platz nahm, um den Auftritt von Peter Gabriel zu verfolgen.
Auch Bruce Springsteen befindet sich derzeit auf Europa-Tour und nahm die Kilometer von den Niederlanden nach Köln offenbar gerne in Kauf, um seinen Kollegen live zu erleben. Beide verbindet dem Vernehmen nach eine langjährige Freundschaft. 1988 schrieben sie zusammen Musikgeschichte: Auf der „Human Rights“-Tour absolvierten Springsteen und Gabriel 20 Konzerte in sechs Wochen durch fünf Kontinente.
Bruce Springsteen und Peter Gabriel schrieben 1988 Musikgeschichte
Die Benefiz-Reihe, mit der für Menschenrechte in aller Welt und die Aktivitäten von Amnesty International geworben wurde, erregte weltweit große Aufmerksamkeit. Dabei traten auch weitere Größen wie Sting, Tracy Chapman und Youssou N'Dour auf.
Im Bonusmaterial einer DVD erinnern sich Sting, Springsteen und Gabriel an die gemeinsame Zeit, die zuweilen recht spaßig gewesen sein muss. So berichten Sting und Gabriel, wie sie am letzten Abend ihren Kollegen imitierten.
„Wir wussten, dass Bruce als letzter dran sein würde, gingen in seine Umkleide und klauten seine Ersatz-Klamotten, Peter und ich. Ich sah eigentlich wirklich gut darin aus“, wird Sting bei bunte.de zitiert. Und: „Wir wussten, was passieren würde, wir wussten, dass Bruce sein Ding machen würde. Er ging immer zum Schlagzeug, nahm sich den Eiskübel und kippte ihn sich über den Kopf.“ Also hätten er und Peter Gabriel es einfach auch so gemacht. „Es war lustig“, soll auch Bruce Springsteen befunden haben.
Bruce Springsteen und Peter Gabriel speisten schon gemeinsam in Italien
Dass sich Springsteen und Gabriel auch danach noch bestens verstehen, zeigte sich zum Beispiel auch 2014: Als Peter Gabriel neben Nirvana, Kiss und anderen Größen in die Hall of Fame des Rock'n' Roll aufgenommen wurden, war auch Bruce Springsteen zugegen. Wie der „Rolling Stone“ berichtet, wusste Gabriel, dass Springsteen auf einem Boot auf Sardinien Urlaub machte, wo Gabriel ein Haus hat. Gabriel lud Springsteen eines Tages wieder dorthin ein. „Es wartet eine Mahlzeit auf dich“, sagte Gabriel. Springsteen nahm dankend an.
Springsteen, Gabriel und Sting sind nicht die einzigen prominenten Spezis im Musikgeschäft, es gibt noch sehr viel ungewöhnlichere Freundschaften:
TONY BENNETT & LADY GAGA
Obwohl die beiden Stars ein Altersunterschied von 60 Jahren trennt, sind die Pop-Ikone und der legendäre Jazz-Sänger ein Herz und eine Seele. Als sie sich 2011 auf einer Charity-Gala kennenlernten, verstanden sie sich auf Anhieb wunderbar. Als Lady Gaga dann mit ihrem Album „Artpop“ 2013 ihren ersten Karriereknick erfuhr, erfand sie sich an der Seite Bennetts als Jazz-Interpretin neu. Mittlerweile haben Lady Gaga und Bennett schon ein zweites Album herausgebracht, das vor allem für ihn, der vor einigen Jahren mit Alzheimer diagnostiziert wurde, gerade richtig als Freundschaftsdienst kam: Seine sich über sieben Dekaden erstreckende Karriere fand durch dieses gemeinsame Projekt ein würdiges Ende.
EMINEM & ELTON JOHN
Gerade bei diesen beiden scheinen die Unterschiede unüberwindbar, wenn man bedenkt, dass Eminem in der Vergangenheit öfters Homophobie in seinen Songtexten vorgeworfen wurde. Doch nach dessen eigener Aussage war Elton John dem Rapper eine große Stütze, als sich Eminem an einem Tiefpunkt in seinem Leben befand. Vermutlich konnte sich John besser als die meisten Menschen in Eminem hineinversetzen, da er selbst 20 Jahre gegen seine Drogensucht ankämpfte. Spätestens nach ihrem gemeinsamen Auftritt bei den Grammys 2001 bestand kein Zweifel mehr, dass beide durch eine innige Freundschaft verbunden sind.
BOB DYLAN & JACK WHITE
Die beiden Ausnahmemusiker Bob Dylan und Jack White verbindet trotz ihres Altersunterschieds seit vielen Jahren eine Freundschaft. „Er ist ein unglaublicher Mentor für mich und auch ein guter Freund“, sagte der ehemalige The-White-Stripes-Sänger, als er auf Dylan angesprochen wurde. Dem Wall Street Journal berichtete er von der ersten Begegnung. White besuchte demnach ein Dylan-Konzert und Dylan sagte ihm, dass er und seine Band beim Soundcheck ein Lied von White gespielt hätten - welches, verriet er allerdings nicht. 2004 standen beide schließlich zusammen auf einer Bühne. Zum Abschluss eines Dylan-Konzerts in Detroit spielten beide gemeinsam den Song „Ball and Biscuit“ von The White Stripes.
50 CENT & BETTE MIDLER
Was dieses ungleiche Paar eint, ist die Hingabe zu wohltätiger Arbeit. Die war auch der Anlass für ihr Aufeinandertreffen. Der „Hocus Pocus“-Star wollte 50 Cent im Jahr 2008 unbedingt bei ihrem Projekt zu Renovierung von Parks in ärmeren New Yorker Stadtvierteln dabeihaben, dem sogenannten „New York Restoration Projekt“. Der Rapper stammt selbst aus einem dieser Viertel und setzt sich mit seiner Stiftung „G-Unity“ erfolgreich für eine bessere Lebensqualität in einkommensschwachen Gemeinden ein. Die Freundschaft zwischen dem Broadway-Star und dem Gangsta-Rapper muss etwas ganz Besonderes sein: 50 Cent habe ihr Leben erst lebenswert gemacht hat, schwärmt Bette Midler. (red)