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Deutschlandticket ist nicht betroffenVRS erhöht Fahrpreise ab Januar um 10,4 Prozent

Lesezeit 3 Minuten
01.08.2023, Köln: 
Die Hochbahnstrecke (Hochbahn) der Stadbahnlinie 13 zwischen Amsterdamer Straße und Nußbaumer Straße gilt intern als Sanierungsfall. Die Stadt bezeichnet den Zustand als nicht ausreichend. Technisch handelt es sich bei der 1974 eingeweihten Strecke um viele einzelne Brückenbauwerke. Hier MerheimerStraße.
 Foto: Uwe Weiser

Für Gelegenheitsfahrer wird die KVB im kommenden Jahr deutlich teurer. Die Preise steigen um 10,4 Prozent.

Die deftige Preiserhöhung wirkt sich auf zehn Prozent aller Fahrten aus.

Der vom Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) schon seit langem angekündigte Fahrpreishammer hat zugeschlagen. Für alle, die kein Deutschlandticket in der Tasche haben, werden Busse und Bahnen ab Januar deutlich um durchschnittlich 10,4 Prozent steigen.

Im VRS werden allerdings nur noch zehn Prozent der Fahrten mit Tickets gemacht, die von der Erhöhung betroffen sind. Der Großteil der Zeitkarten ist längst auf das Deutschlandticket umgestellt. Auch der in ganz NRW gültige elektronische Tarif eezy.nrw hat einen Preisdeckel von 49 Euro im Monat.

Für Gelegenheitsfahrer wird es teuer

Für Gelegenheitsfahrer mit Einzel- oder Mehrfahrkarten hingegen könnte es im Laufe des kommenden Jahres noch teurer werden. Je nach Marktlage und der Finanzierungssituation beim Deutschlandticket droht ein Nachschlag, über den die VRS-Gremien im Frühjahr 2024 beraten werden.

Damit ist die VRS-Verbandsversammlung der grundsätzlichen Empfehlung sowohl des Tarifbeirats als auch des Unternehmensbeirats gefolgt. Hätten sich die VRS-Gremien gegen die Tariferhöhung um 10,4 Prozent zum 1. Januar entschieden, hätte das eine Mindereinnahme von schätzungsweise 90 Millionen Euro bedeutet. Diese Mindereinnahme hätte aus den kommunalen Kassen der im VRS zusammengeschlossenen Kreise und kreisfreien Städte ausgeglichen werden müssen.

350.000 Menschen im VRS fahren mit dem Deutschlandticket

„Durch die Einführung des Deutschlandtickets im Mai dieses Jahres ist ein wegweisender Schritt getan, um die Menschen zum Umsteigen auf Bus und Bahn zu bewegen. So sind im Verkehrsverbund Rhein-Sieg derzeit über 350.000 Menschen mit einem Deutschlandticket unterwegs“, sagte VRS-Geschäftsführer Michael Vogel. Die Beliebtheit des preiswerten Tickets dürfe aber nicht die Probleme verdecken.

„Die Situation des Nahverkehrs stellt sich aktuell dramatischer denn je dar: Die Kosten für Personal, Energie und Material sind immens gestiegen, der Einbruch der Fahrgastzahlen durch die Corona-Pandemie ist noch nicht gänzlich überwunden und dazu kommt die Unsicherheit über die zukünftige Finanzierung des Deutschlandtickets. Die Finanzlage ist so angespannt, dass selbst die Bestandsverkehre nicht gesichert sind. Dabei wollen wir das Angebot doch ausbauen.“

Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS), zu dem als größtes Verkehrsunternehmen auch die KVB zählt, erwartet für 2023 allein durch das Deutschlandticket Mindereinnahmen von mindestens 120 Millionen Euro, für 2024 geht man von mindestens 180 Millionen aus. In diesen Zahlen sind die finanziellen Auswirkungen der Deutschlandticket-Variante für Schülerinnen und Schüler noch nicht enthalten.

Vor Einführung des Deutschlandtickets im Mai waren rund 73 Prozent aller VRS-Kunden mit Zeitkarten unterwegs, die restlichen 23 Prozent nutzten als Gelegenheitsfahrer Einzel- und Mehrfahrtentickets oder den E-Tarif. Diese Zahlen haben sich im zweiten Halbjahr mit dem Deutschlandticket deutlich verschoben. 35 Prozent aller VRS-Kunden nutzen das neue Angebot, der Anteil der Zeitkarten sank auf 49 Prozent, der Bartarif, einschließlich der E-Tickets auf 16 Prozent. Auch hier sind die Auswirkungen des sogenannten Deutschlandtickets Schule nicht eingerechnet.