E-Mobilität ist nicht nur ein Thema für den Straßenverkehr. Die Seniorenvertretung Chorweiler macht sich für die Nutzer von E-Rollstühlen stark.
„Hier muss man weite Entfernungen zurücklegen“Seniorenvertreter will Ladesäulen für Rollstühle in Chorweiler
Ladesäulen für E-Fahrzeuge sind auch im Kölner Norden inzwischen ein gewohnter Anblick, so etwa auf dem Liverpooler Platz in Chorweiler oder an öffentlichen Stellplätzen im benachbarten Seeberg. Doch es gibt noch weitere Nutzergruppen, die für öffentliche Lade-Möglichkeiten dankbar wären, wie Friedhelm Ottenberg weiß. Er ist Mitglied der Seniorenvertretung Chorweiler und Ansprechpartner für die älteren Mitbürger des Bezirks. Er schlägt nun Akkuladesäulen für die Nutzer von E-Rollstühlen vor.
Die Idee dafür hat er von einem Fernsehbeitrag über eine solche Säule, die die Stadt Herzogenrath in Betrieb genommen hatte: Im Gegensatz zu den herkömmlichen öffentlichen Ladesäulen, die an das Stromnetz angeschlossen und auf die Nutzung durch Kfz ausgerichtet sind, wird diese durch eine Solarzelle gespeist und verfügt über Steckdosenanschlüsse. Daher können dort auch die Akkus von elektrischen Kleinfahrzeugen wie E-Bikes, E-Roller und eben auch E-Rollstühlen aufgeladen werden. Das Konzept der Solar-Ladesäulen stammt ursprünglich aus den Niederlanden, wo sie bereits verbreiteter sind.
Weite Wege sind im Bezirk Chorweiler an der Tagesordnung
Als Außenbezirk wäre Chorweiler prädestiniert für eine derartige Einrichtung, findet Ottenberg. „Bei uns liegt alles weit auseinander, man muss weite Entfernungen zurücklegen. Da ist das Risiko, dass den Rollstuhlfahrern unterwegs der Saft ausgeht und sie liegenbleiben einfach viel größer als etwa in der Innenstadt.“ Das Risiko sei in der kalten Jahreszeit noch einmal größer, denn bei frostigen Temperaturen entladen sich auch Rollstuhl-Akkus schneller. Für eine volle Ladung benötigen sie zwar bis zu zwölf Stunden, doch schon ein paar Minuten Ladezeit können reichen, um genügend Energie für den restlichen Heimweg zu liefern.
Im Rahmen der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Chorweiler stellte er daher als Sprecher der Seniorenvertretung die offizielle Anfrage an die Stadtverwaltung, ob diese die Möglichkeit in Betracht ziehen würde, derartige Ladesäulen anzuschaffen und im Bezirk Chorweiler zu installieren. Er empfahl, die Stadt Herzogenrath nach ihren Erfahrungen zu befragen.
Sollte die Verwaltung sein Anliegen jedoch nicht befürworten und auch der Stadtrat die Aufstellung nicht beschließen, könne dies auch durch die Bezirksvertretung selbst veranlasst werden. „Das Recht dazu hätte sie“, ist Ottenberg überzeugt, „denn das ist ein Projekt, das keine Relevanz über die Bezirksgrenze hinweg hätte.“