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Einbrüche in Köln-FühlingenÜberwachungskamera hält fest, wie sich Täter anschleicht

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Eine Videoaufnahme dokumentiert einen Einbruch im Garten. 

Fühlingen – Das war dann die Krönung: Eine Woche nach dem Einbruch bei ihm fuhr Robert Schneider (Name geändert) von Fühlingen nach Dormagen, um Besorgungen zu machen. Plötzlich habe er sein eigenes Auto erblickt, einen Audi A 4 Avant in Silber, mit getönten Scheiben – er sei sich da sicher, sagt er. Das Nummernschild war ausgetauscht, statt des Kölner Kennzeichens hatte der Wagen jetzt ein Neusser Saisonkennzeichen. Schneider stockte der Atem, er bremste ab und setzte zurück, wollte die Verfolgung aufnehmen. Das bemerkte der andere Fahrer und gab Gas. „Er türmte dann mit mindestens 100 Stundenkilometern durch die Fußgängerzone in Dormagen, ich konnte ihn nicht dingfest machen“, schildert Schneider.

An einem Wochenende Mitte Juni, in der Nacht von Samstag, 15. Juni, auf Sonntag, 16. Juni, kam es in Fühlingen zu einer Serie von Einbrüchen. Die Räuber durchkämmten in den frühen Morgenstunden offenbar systematisch Gärten und Hinterhöfe. Sie nahmen alles mit, was einen Wiederverkaufswert hat, zum Beispiel E-Bikes und Rasenroboter. Entwendet wurden in einem Fall aber auch nur zwei Getränkekisten, oder es wurde ein Schuppen durchwühlt, ohne dass hinterher etwas fehlte.

Seitens der Polizei hieß es später, die Anzahl der Geschädigten habe sich im einstelligen Bereich bewegt, es waren also weniger als zehn Betroffene. Bei denen war der Ärger so groß, dass sie sich in einer geschlossenen Facebook-Gruppe Luft machten. Die Tatsache, dass sich sein Auto noch im Kölner Umkreis befinde, mache es eher unwahrscheinlich, dass eine Diebesbande aus dem Ausland extra zum Zwecke eingereist war, in Köln Straftaten zu begehen, glaubt Schneider. Seine Vermutung: „Es zieht eine in der Region ansässige Gang durch die Dörfer und bricht ein.“ In jedem Fall müssten die Einbrecher Profis gewesen sein, das stehe für ihn fest.

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Videoaufnahmen aus Schneiders Überwachungskamera zeigen zumindest eines: Der Mann, der bei ihm einstieg, ging in aller Seelenruhe vor. Und das gesamte Diebesgut in jener Nacht war so sperrig, dass zweifellos ein Transporter bereitstand, um die Sachen wegzubringen. Schneider ist derjenige in Fühlingen, der den größten Schaden hatte. „Die haben richtig abgesahnt“, sagt er am Telefon deprimiert. „Die haben mein komplettes Leben mitgenommen, im Auto lagen noch die Fotos vom letzten Urlaub.“ Nicht nur wurde der Wagen gestohlen, der Einbrecher verschaffte sich auch Zugang zur Wohnung, griff sich drei PCs, zwei Tablets, außerdem einen Staubsauger-Roboter und 550 Euro Bargeld.

Per Videokamera ist das Geschehen dokumentiert: Ein schlanker, junger Mann in Tarnfleckhose und Kapuzenjacke mit einem Tuch vor dem Gesicht betritt den Garten von der Straße her. Er läuft in gemächlichem Tempo, trotzdem zielgerichtet. Erkennbar ist er auf der Hut, kein Geräusch zu machen. 23 Minuten hält er sich in der Wohnung auf, ist sogar so abgebrüht, dass er noch einen Laptop hochfährt und die Software checkt, das bezeugen später die Routerdaten.

Einbruch hat psychische Spuren hinterlassen

Daraufhin habe er wohl erkannt, dass über den Laptop auch die Überwachungskamera gesteuert wurde, vermutet Schneider. Im Hinausgehen schlägt der Einbrecher wütend nach ihr aus, das ist auf dem Video zu sehen. Dieser Laptop habe auch einen Peilsender, so Schneider. Der funktioniere jedoch nur, wenn der Rechner auch angeschaltet sei.

Was ihn fassungslos macht: In der Zeit schlief er selbst in der unteren Etage, bekam vom ungebetenen Besucher nichts mit. Der Einbruch habe psychische Spuren hinterlassen, er leide seitdem unter Schlafstörungen, sagt Schneider.

Von der Polizei fühle er sich im Stich gelassen. Sofort habe er Anzeige erstattet, es seien auch Beamte erschienen. Doch als er am Montag in der Wache in Chorweiler persönlich noch einmal nachgefragt habe, habe man dort von nichts gewusst. Erst donnerstags habe ihm die Polizei telefonisch bestätigt, dass sämtliche Diebstahlsanzeigen aus Fühlingen nun vorlägen. Er verstehe auch nicht, wieso die Beamten in Fühlingen nicht regelmäßig Streife führen. Der Stadtteil sei schon länger ein beliebtes Ziel für Einbrecher. „Ich kenne eine ältere Dame, bei der wurde drei Mal in Folge eingebrochen“, sagt Schneider.

Die Angaben der Polizei zu der Angelegenheit sind mager: „Es wird ermittelt“, bestätigte Pressesprecherin Jessica Kluszczyk. Zu einem laufenden Ermittlungsverfahren könne sie keine näheren Angaben machen, die Sache sei an die Staatsanwaltschaft Köln weitergegeben worden. Dass Fühlingen regelmäßig von Dieben heimgesucht werde, sei nicht aktenkundig. Zwar habe es noch vor kurzem auch einen Einbruch in der Kita St. Marien am Roggendorfer Weg gegeben, aber einen Zusammenhang mit den jüngsten Vorfällen Mitte Juni habe man bislang nicht feststellen können.