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Nach Asbest-FundSchüler des Heinrich-Mann-Gymnasiums übergeben Protestbrief an Kölner Verwaltung

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Die Pflegschaftsvorsitzenden Philipp Meise und Melanie von Vegesack (links) sowie SChulleiter Niels Menge (ganz rechts) hatten die SV-Vertreter bei der Übergabe begleitet.

Die Pflegschaftsvorsitzenden Philipp Meise und Melanie von Vegesack (links) sowie SChulleiter Niels Menge (ganz rechts) hatten die SV-Vertreter bei der Übergabe begleitet.

Unzufriedene Schüler, Lehrer und Eltern des Heinrich-Mann-Gymnasiums fordern von der Stadt Köln rasche Maßnahmen gegen den Asbest.

Seitdem bei Sanierungsarbeiten im Heinrich-Mann-Gymnasium zu Beginn des Schuljahres Spuren von Asbest in der Bausubstanz festgestellt wurden, wartet die Schulgemeinschaft darauf, dass die Stadt Köln nennenswerte Maßnahmen ergreift. Doch bis auf das Anbringen von Warnhinweisen auf den bislang nachgewiesen betroffenen Wänden ist bisher noch nichts geschehen.

Zwischenzeitlich hatte die Stadt zugesagt, bis Ende der Herbstferien ein Verzeichnis aller betroffenen Gebäudeteile vorzulegen – als sie diese Frist verstreichen ließ, hatte sich die Schülerschaft zu einer Protestaktion versammelt. Dabei waren alle Schüler angehalten, Postkarten mit ihren Bedenken und Forderungen an Oberbürgermeisterin Henriette Reker zu schreiben. Der weit überwiegende Teil der Schüler war der Aufforderung gefolgt: Gut 800 Postkarten waren dabei zusammengekommen.

Schülervertretung des HMG macht bei Politik Forderungen deutlich

Eine Delegation von Schülern, Lehrern und Eltern hatte sich nun auf den Weg zum Stadthaus in Deutz gemacht, um die Briefe persönlich zu übergeben. OB Reker hatte sich entschuldigen lassen, an ihrer Stelle nahmen Petra Rinnenburger, technische Betriebsleiterin der Gebäudewirtschaft, und die Amtsleiterin der Schulentwicklung, Anne Lena Ritter, die Postkarten entgegen.

Während des Treffens hatten die Mitglieder der Schülervertretung außerdem ihre Forderungen deutlich gemacht: Die Ergebnisse der Untersuchung der betroffenen Bausubstanz, die Entfernung aller gesundheitsgefährdenden Stoffe aus den Unterrichtsräumen sowie eine Grundsanierung des Schulgebäudes ab dem Sommer 2025.

Schülersprecher Tarek Nebiognu beschrieb das Treffen im Anschluss als „nicht so erfreulich. Ich hatte das Gefühl, dass sie sich persönlich angegriffen fühlten und sehr abwehrend waren“, sagte er. Die Verantwortung für die Verzögerung der Herausgabe des Verzeichnisses sei der beauftragten Firma zugewiesen worden, diese habe nicht sachgemäß gearbeitet, hieß es. Dennoch zieht Tarek ein positives Fazit: „Uns hat es nochmal darin bestärkt, dass wir im Recht sind, wenn die Stadt versucht, unverantwortlich zu handeln und sich herauszureden.“

Das Verzeichnis der betroffenen Gebäudeteile wurde der Schulgemeinschaft nun für das Ende der Woche zugesichert. Melanie von Vegesack, Vorsitzende der Elternpflegschaft, sieht dem mit Spannung entgegen. „Mein Sohn sitzt auch in einem Klassenraum mit so einer Wand. Man fragt sich schon, warum die nicht wenigstens mit einer Schutztapete überzogen wurden.“