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Beim „Rhine Clean Up Day“Helfer finden gefährlichen Gegenstand am Rhein

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Hier finden die Helfer die Überreste eines Einkaufswagens am Rhein. Doch es blieb nicht so ungefährlich.

Köln – Die Dimensionen des „Rhine Clean Up Day“ können sich sehen lassen: Am Wochenende beteiligten sich europaweit wieder mehrere zehntausend Helfer an der länderübergreifenden Müllsammelaktion, bei der Freiwillige überall entlang des Rheins die Uferbereiche des Flusslaufs von Unrat befreiten. Darunter ein sehr gefährlicher Gegenstand.

Zehn Gruppen beteiligen sich beim „Rhine Clean Up Day“

Auch in Köln hatten sich zehn Gruppen angemeldet, um verschiedene Kölner Uferbereiche zu säubern, etwa in Poll, Mülheim oder in Worringen – insgesamt gut 850 Personen, wusste Cordula, Beckmann, Mediensprecherin der Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB).

Die weitaus meisten Helfer hatten sich bei den beiden Aktionen der K.R.A.K.E., der Kölner Rhein-Aufräum-Kommando-Einheit, eingefunden, die morgens am rechtsrheinischen Ufer unter der Zoo-Brücke begonnen hatten und am Nachmittag im Linksrheinischen die Rheinaue bei Niehl nach Müll durchforstet hatten. Laut Christian Stock, dem Gründer der K.R.A.K.E., hatten sich unter der Zoobrücke etwa 280, in Niehl 165 Helfer beteiligt. „Insgesamt waren es gut 450 Leute, da sind wir stolz drauf“, sagt er.

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Einige der Helfer vom „Rhine Clean Up Day“. 

Ein paar Kilometer weiter nördlich in Worringen war die Zahl von gut 20 Helfern zwar deutlich übersichtlicher, diese gingen dafür mit nicht weniger Enthusiasmus an die Sache heran. Hier war es die örtliche Bürgerinitiative „Unser Worringen“, die die Müllsammlung organisiert hatte. „Wir waren auch schon in den Vorjahren beim Rhine Clean Up Day dabei, denn der Erhalt der Aue steht bei uns im Mittelpunkt und wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen“, so Dieter Fell, Mitglied der Initiative.

1,7 Tonnen Abfall unter der Kölner Zoobrücke

Die Helfer der K.R.A.K.E. unter der Zoobrücke trugen derweil 1,7 Tonnen Abfall zusammen, in der Niehler Aue und dem dort gelegenen Cranachwäldchen klaubten sie noch einmal 1,2 Tonnen zusammen. Mit nicht ganz drei Tonnen blieben sie damit deutlich unter dem Ergebnis vom letzten Jahr, als sie die Uferbereiche von über acht Tonnen Müll befreit hatten.

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„Das war so aber auch zu erwarten“, sagte Stock. „Letztes Jahr hatten wir wegen der Flutkatastrophe eine Extremsituation, da ist alles mögliche Treibgut aus dem Ahrtal an den Rheinufern gefunden worden.“ Stock erinnert sich etwa an riesige Weinfässer und mehrere hundert Kilo schwere Fernwärmerohre.

Wenn auch Sperrgut nicht mehr die Masse des gesammelten Mülls ausmachte, zogen die Helfer dennoch auch dieses Mal noch ganze Eisenträger aus dem Gestrüpp des Cranachwäldchens. In Worringen fanden die Mitglieder ein ganze Reihe verbeulter Campingstühle am Ufer. „Die hat irgendein Angler hier gelassen“, schätzte Maike Mäfer von „Unser Worringen“.

Kölner Helfer finden Mine am Rhein

In diesem Jahr sorgte außerdem das Niedrigwasser für eine besondere Situation, denn die trockenliegenden Uferbereiche förderten lange Versunkenes zutage – in Niehl etwa einen Einkaufswagen, der nur noch mit den Rädern aus dem Schlamm ragte, und mit Schaufeln ausgegraben werden musste.

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Dieser von Mitarbeitern des Ordnungsamtes inspizierter Gegenstand entpuppte sich als Mine.

Die Veranstalter hatten die Teilnehmer allerdings, wie auch schon die Stadt Köln in den vergangenen Wochen, vor dem allzu leichtsinnigen Betreten des trocken gefallenen Flussgrunds gewarnt, da dieser Munition und andere Kriegsrückstände verbergen könne – und prompt wurden die Sammler unter der Zoobrücke fündig: Ein konservendosenartiges Objekt entpuppte sich als Mine, der Kampfmittelräumdienst rückte an. „Der Zünder fehlte zwar, aber das Gehäuse enthielt noch Sprengstoff“, wusste Stock. „Es war also tatsächlich nicht ungefährlich.“

Dennoch hält er die Gefahr im Allgemeinen für beherrschbar. „Mit unserem Verein sammeln wir ja das ganze Jahr über immer wieder Müll am Ufer, und da man dabei eigentlich immer auf den Boden guckt, sieht man verdächtige Objekte sofort.“ In einem sind sich Stock und Dieter Fell von der Worringer Bürgerinitiative einig: „Jedes Gramm Müll, dass wir sammeln, ist eines weniger, das im Meer landet“, sagen beide. Dafür lohne sich die Arbeit allemal.