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Unwetter in DeutschlandMehr als 300 Liter Regen im Allgäu – Hochwasserwelle erreicht Köln

Lesezeit 3 Minuten
Durch das Hochwasser an der Donau ist das bayerische Abensberg im Landkreis Kelheim überflutet. An mehr als zehn Stellen entlang der Donau gilt weiterhin die höchste Warnstufe, der Katastrophenfall wurde ausgerufen.

Durch das Hochwasser an der Donau ist das bayerische Abensberg im Landkreis Kelheim überflutet. An mehr als zehn Stellen entlang der Donau gilt weiterhin die höchste Warnstufe, der Katastrophenfall wurde ausgerufen.

Die Rekord-Unwetter bringen in Süddeutschland teils absurde Regenmengen. Auch in Köln wird eine Hochwasserwelle erwartet.

Nach schweren Unwettern herrschen in weiten Teilen Süddeutschlands Hochwasser und Chaos. In mehreren Landkreisen wurde angesichts weiter steigender Flusspegel der Katastrophenfall ausgerufen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für Montag (3. Juni) für Teile von Bayern und Baden-Württemberg erneut eine Unwetterwarnung herausgegeben.

Erste Messdaten von Wetterstationen und Hochrechnungen von Meteorologen geben Aufschluss über die teils massiven Regenmengen, die in nur wenigen Tagen vom Himmel kamen. So wurden im Landkreis Oberallgäu in Bayern seit Freitag mehr als 300 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen. Einige Orte sind aufgrund des Hochwassers von der Außenwelt abgeschnitten.

Hochwasser in Deutschland: Mehr als 300 Liter Regen in Bayern – Donaupegel erreichen höchste Warnstufe

Laut kalibrierten Niederschlagssummen, die auch die Regenmengen an Orten ohne Wetterstation errechnen können, fielen nahe Isny im Allgäu seit Freitagvormittag zwischen 280 und 310 Liter Regen pro Quadratmeter, in der vergangenen Woche sogar örtlich mehr als 350 Liter pro Quadratmeter.

Die Wetterstation Eichenberg-Jungholz an der deutsch-österreichischen Grenze hat zwischen Freitag (31. Mai) und Sonntag (2. Juni) mehr als 212 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen. Vielerorts stiegen die Flusspegel entlang der Donau dramatisch an, an zwölf Messstellen in Bayern wurde am Montag laut Hochwasserzentrale die höchste Hochwassermarke überschritten.

Unwetter in Süddeutschland: Katastrophenfall ausgerufen – Feuerwehrmann bei Einsatz getötet

In Regensburg wird bis Dienstag ein Pegel von deutlich mehr als sechs Metern erwartet, der Rekordpegelstand von 6,82 Metern aus dem Jahr 2013 soll allerdings nicht erreicht werden. Der Pegel erreichte am Montagvormittag die Sechs-Meter Marke. Kurz zuvor hatte die Stadt den Katastrophenfall ausgerufen.

Bereits in den vergangenen Tagen hatten Einsatzkräfte entlang der Donau Ortschaften und Gemeinden wegen Überschwemmungen evakuiert. Im Landkreis Pfaffenhofen war ein Feuerwehrmann bei einer Rettungsaktion ums Leben gekommen, im Landkreis Günzburg gilt ein weiterer Feuerwehrmann als vermisst.

Massive Regenmengen in Deutschland: Vergleiche mit Rekord-Hochwasser an der Donau

Experten vergleichen die derzeitigen Pegelstände aufgrund der massiven Regenfälle mit dem Donau-Hochwasser aus dem Jahr 2002. Die Regenmassen haben auch Auswirkungen auf andere Flüsse, so überflutete der Neckar am Wochenende Teile der Heidelberger Altstadt, auch der Rheinpegel in Baden-Württemberg stieg deutlich an.

In Köln erwartet Hochwasservorhersagezentrale Rheinland-Pfalz eine Hochwasserwelle ab Montag (3. Juni). Bereits um 5 Uhr lag der Pegelstand mit 5,67 Metern 67 Zentimeter über dem Wert vom Vortag. Am Montagabend soll die erste Hochwassermarke von 6,20 Meter erreicht werden.

Schwere Unwetter: Hochwasserwelle erreicht Köln – Rheinpegel steigt deutlich

Laut Prognosen könnte der Pegel maximal auf etwa 7,50 Meter steigen, einige Modelle gehen aber von einem deutlich geringen Pegel aus. Ab der ersten Hochwassermarke gelten erste Einschränkungen für die Schifffahrt. Das Hochwasser dürfte aber vergleichsweise schnell vorbeigehen, schon am Freitag soll der Rheinpegel wieder deutlich unter sechs Meter sinken.

Der Deutsche Wetterdienst rechnet noch bis in die Abendstunden mit ergiebigem Dauerregen, vor allem im äußersten Süden Deutschlands an der Grenze zu Österreich. Erst ab Dienstag bessert sich die Wetterlage, die Situation entlang der Donau bleibt aber weiterhin prekär. (shh)