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Schwere UnwetterGewitter-Superzelle zieht über Deutschland – mehr als 50 Liter Regen in der Region

Lesezeit 3 Minuten
Eine Gewitter-Superzelle zieht über den Süden Bayerns hinweg. Durch Starkregen und schwere Hagelschauer kam es deutschlandweit zu Überschwemmungen, Hochwasser und Verkehrsschäden.

Eine Gewitter-Superzelle zieht über den Süden Bayerns hinweg. Die teils heftigen Unwetter verursachten in Deutschland Starkregen und Hagelschauer, in Köln und der Region fielen gebietsweise mehr als 50 Liter Regen pro Quadratmeter.

Starkregen und Hagel sorgen in Köln und der Region erneut für Chaos. Örtlich bilden sich gefährliche Gewitter-Superzellen.

Schwere Unwetter mit Starkregen und Hagel haben in Köln und der Region am Dienstag (7. Mai) teilweise ein Verkehrschaos verursacht. In Teilen des Rhein-Erft-Kreises fielen mehr als 50 Liter Regen pro Quadratmeter, im Siebengebirge mussten mehrere Landstraßen wegen Überflutungen stundenlang gesperrt werden.

Die schweren Regenfälle erreichten Deutschland nur wenige Tage nach Sturmtief Celina, das vor allem in der Eifel und im Ahrtal teils schwere Überschwemmungen verursacht hatte. Auch in Köln regnete es am Montag (6. Mai) zeitweise heftig, an der Wetterstation in Köln-Stammheim wurden fast 30 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen.

Unwetter in Köln und Region: DWD spricht Unwetterwarnung aus – 60 Liter Regen pro Quadratmeter

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte von Montagabend bis zum Dienstagmorgen um 4 Uhr eine Unwetterwarnung für Köln und die Region herausgegeben. Einige Gebiete waren angesichts der starken Regenfälle vom vergangenen Donnerstag noch stark gebeutelt, in Wenden im Sauerland herrschte große Hochwassergefahr. Rettungskräfte waren in erhöhter Alarmbereitschaft.

Die L268 bei Heisterbacherrott im Siebengebirge ist nach schweren Unwettern im Rhein-Sieg-Kreis gesperrt. Im Berufsverkehr kam es zu starken Verzögerungen und langen Staus.

Die L268 bei Heisterbacherrott im Siebengebirge ist nach schweren Unwettern im Rhein-Sieg-Kreis gesperrt. Im Berufsverkehr kam es zu starken Verzögerungen und langen Staus.

Laut einer ersten Auswertung der kalibrierten Niederschlagssummen fiel in Kerpen und Bedburg der meiste Regen in ganz Nordrhein-Westfalen, die Messdaten kommen auf mehr als 50, in Bedburg teilweise auf sogar 60 Liter Regen pro Quadratmeter in nur wenigen Stunden.

Infolge der schweren Regenfälle wurden im Rhein-Sieg-Kreis zwei Landstraßen im Siebengebirge gesperrt. Die Feuerwehr war stundenlang im Einsatz, um die Wassermassen in den Griff zu bekommen. Im Berufsverkehr kam es vor allem auf den Straßen um Königswinter zu enormen Verzögerungen und langen Staus. Die Wetterstation im Ortsteil Heiderhof registrierte fast 38 Liter Regen pro Quadratmeter.

Regenfront erreicht Region: Verkehrschaos im Siebengebirge – Katastrophenschutz warnt vor Hochwasser

Deutschlandweit hatte das Unwetter erneut schwere Überschwemmungen und Überflutungen verursacht. Für Wenden im Kreis Olpe hatte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) am Montagabend „in der Gemeinde Wenden vor der Gefahr der Überflutung“ gewarnt. Laut Feuerwehr kam es zu Stromausfällen und vollgelaufenen Keller, die Situation ging allerdings glimpflich aus.

In Süddeutschland bildete sich vor allem über dem südlichen Bayern eine Gewitter-Superzelle, die teils starke Hagelschauer mit sich brachte. An der Grenze zu Tschechien wurden ebenfalls mehr als 60 Liter Regen pro Quadratmeter in wenigen Stunden gemessen. Die österreichische Hauptstadt Wien wurde ebenfalls von schweren Hagelschauern getroffen.

Rekord-Unwetter trifft Eifel – Falschmeldungen über Katastrophenalarm im Ahrtal

Der DWD hatte in der vergangenen Woche aufgrund der starken Unwetter für Teile des Kreis Euskirchens die höchste Wetterwarnstufe vor „extremem Unwetter“ ausgerufen. In den Ortslagen Dahlem und Schmidtheim in der Eifel wurden mehr als 65 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen – deutschlandweit der höchste Wert.

Im Ahrtal hatte es angesichts der starken Regenfälle Sorge um ein erneutes Hochwasser gegeben, Erinnerungen an die Flutkatastrophe 2021 wurden wach. Meldungen, dass die Kreisverwaltung aufgrund der plötzlichen Regenschauer den Katastrophenfall ausgerufen hatte, dementierten die Verantwortlichen am Folgetag. (shh)