Schwere Unwetter ziehen über Nordrhein-Westfalen hinweg. Köln und die Region trifft es am stärksten, in wenigen Stunden fallen absurde Regenmengen.
Schwere Unwetter über NRWStarkregen und Hagel treffen Köln und Region - Ahrtal meldet Hochwasser
Schwere Unwetter mit Hagel und massiven Regenmengen sind über Köln und die Region hinweggezogen. Die Regenfälle brachten dabei in wenigen Stunden teils mehr als 60 Liter Regen pro Quadratmeter. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) und die Stadt Köln hatten eine Unwetterwarnung bis zum Freitagmorgen (3. Mai) herausgegeben, für den Kreis Euskirchen galt zwischenzeitlich die höchste Wetterwarnstufe.
Köln und die Region erwischte die Unwetterfront in Nordrhein-Westfalen dabei am heftigsten. Die Wetterstation in Köln-Stammheim zeichnete zwischen 17 und 19 Uhr fast 38 Liter Regen pro Quadratmeter auf, in Dahlem in der Eifel fielen in nicht mal drei Stunden 65,3 Liter Regen pro Quadratmeter.
Unwetter in Köln und der Region: DWD ruft zweithöchste Warnstufe aus – Ahrtal vor Katastrophenalarm
Eine der stärksten Unwetterfronten des Jahres wurde begleitet von Hagelschauern mit Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu zwei Zentimetern. In der Nacht zu Freitag kam es immer wieder zu heftigen Regenschauern, örtlich fielen auch in den Abendstunden in Teilen Nordrhein-Westfalens große Regenmengen.
Im Kreis Ahrweiler wurde die letzte Warnstufe vor dem Katastrophenalarm ausgelöst. Die Region wurde von der Flutkatastrophe 2021 besonders schwer getroffen. Dort fielen in etwas mehr als einer Stunde 63,2 Liter Regen pro Quadratmeter, laut Angaben der Kreisverwaltung bestand durch die massiven Regenfälle die Gefahr eines „kleinen Hochwassers“. Es kam zu rund 300 unwetterbedingten Einsätzen.
Plötzliches Aquaplaning: Autobahnen nach schwerem Unwetter in Köln und der Region unter Wasser
In Köln und der Region wurde vor plötzlichem Aquaplaning gewarnt. Die Autobahnpolizei Köln schaltete entsprechende Warnmeldungen auf den umliegenden Autobahnen, die erlaubte Geschwindigkeit wurde für die Zeit des Unwetters deutlich reduziert. Laut Angaben eines Polizeisprechers betraf das vor allem den Raum Aachen.
Auch im Bahnverkehr kam zu kleineren Einschränkungen. Bereits seit dem späten Donnerstagmorgen (2. Mai) verursachte eine defekte Weiche nahe dem Flughafen Köln/Bonn Chaos im Regionalverkehr der Deutschen Bahn.
Starkregen und Hagel in Köln: Unwetter treffen Region mit mehr als 60 Liter Regen pro Quadratmeter
Die Kölner Feuerwehr verzeichnete trotz des Starkregens am frühen Abend keine besonderen Einsätze, auch laut Angaben der Polizei blieb es vergleichsweise ruhig. Genaue Einsatzzahlen wurden zunächst nicht genannt.
Im Kreis Euskirchen, wo die Regenfälle noch einmal deutlich stärker waren, wurden zahlreiche unwetterbedingte Einsätze gemeldet. Alle die Feuerwehr in der Gemeinde Dahlem meldete bis Mitternacht 45 Einsätze. Im gesamten Kreisgebiet kam es zu Überflutungen. Darunter auch im Netto-Markt in Dahlem, der bereits während der Flutkatastrophe 2021 schwer getroffen wurde.
Im Rhein-Sieg-Kreis wurde wegen des drastisch steigenden Pegels der Swist für die umliegenden Bereiche ein Hochwasseralarm ausgerufen. In Ufernähe bestand für Menschen akute Lebensgefahr.
Im Kreis Rhein-Erft rückte die Feuerwehr für mehrere, kleine Einsätze aus. Es blieb jedoch insgesamt ruhig, niemand kam zu Schaden.
Im Kreis Oberberg kämpfte die Feuerwehr mit umgestürzten Bäumen und vollgelaufenen Kellern. Besonders betroffen ist die Gemeinde Morsbach.
Die schweren Gewitter erreichten Nordrhein-Westfalen am Donnerstagnachmittag von Süden aus, auch die Grenzregion zu Belgien war stark betroffen. Der DWD rief für Teile des Rhein-Erft-Kreises, des Kreises Euskirchen und des Rhein-Sieg-Kreises die zweithöchste Wetterwarnstufe drei aus.
Wetter Köln/Region: DWD und Stadt Köln erwarten heftige Starkregenfälle – Warnung vor Aquaplaning
Die Unwetterfront erreicht Köln nach einem ungewöhnlich heißen Start in den Mai, am 1. Mai kletterten die Temperaturen vielerorts auf mehr als 25 Grad kletterten. Nachdem Starkregen und Hagel Richtung Norden weitergezogen sind, soll es in den nächsten Tagen deutlich kühler und vor allem trüber werden.
Erst Anfang des Jahres hatte eine sogenannte Luftmassengrenze für massive Schneefälle in Köln und der Region gesorgt. Mehr als 15 Zentimeter Neuschnee in nur wenigen Stunden brachten den Verkehr zum Erliegen, einige Autobahnen waren durch die Schneemassen stundenlang gesperrt. (shh)