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Starke Unwetter198 Feuerwehrleute im Kreis Euskirchen im Einsatz – Keller und Supermarkt überflutet

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt eine überflutete Straße in Schmidtheim. Die Feuerwehr pumpt das Wasser ab.

In Schmidtheim standen nach dem Gewitter die Straßen unter Wasser.

Besonders hart trafen durch Starkregen ausgelöste Überschwemmungen die Gemeinde Dahlem.

Nach dem Starkregenereignis in unserer Region waren die Feuerwehren, besonders in den Kommunen des Südkreises im Dauereinsatz. Insgesamt wurden bis zum Abend 44 Einsätze gemeldet, bei denen 198 Feuerwehrleute im Einsatz waren. Tatsächlich liegt die Zahl noch deutlich höher, da allein die Feuerwehr der Gemeinde Dahlem bis Mitternacht schon 45 Einsätze registrierte. Auch an drei Einsatzstellen in Bad Münstereifel mussten die Feuerwehren ausrücken, um Überflutungen und Schäden zu bewältigen.

Der Parkplatz des Marktes hat sich in einen See verwandelt. Das Wasser hat die Eingangstür eingedrückt und den Markt geflutet.

Der Netto-Markt in Dahlem stand zum zweiten Mal nach der Flut im Juli 2021 unter Wasser, nachdem die Wassermassen die Eingangstür eindrückten und in den Markt strömten.

Die Ortslagen Dahlem und Schmidtheim waren besonders stark betroffen. Hier verwandelten sich die Straßen zeitweise in Flüsse. Zahlreiche Keller liefen voll. Hart traf es den Netto-Markt in Dahlem, der bereits bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 große Schäden davongetragen hatte. Der Parkplatz verwandelte sich durch das vom Berg herabströmende Wasser in kurzer Zeit in einen See. Die Wassermassen drückten die Eingangstür ein und fluteten den Markt erneut.

Kreis Euskirchen: Besetzung auf der Leitstelle wurde aufgestockt

Der Kreis Euskirchen hatte Disponenten für die Rettungsleitstelle alarmiert, um alle Notrufe abarbeiten zu können. Zudem wurden Führungskräfte für den überörtlichen Bedarf bereitgestellt.

Wie Sven Gnädig, Pressesprecher des Kreis Euskirchen, um 19 Uhr berichtete, lag der Fokus der Feuerwehr aktuell auf dem Auspumpen von Kellern.

Überörtliche Hilfe der Feuerwehr Hellenthal

In Dahlem wurden bis Mitternacht 45 Einsatzstellen gemeldet. Besonders die Schulstraße und die Kölner Straße in Dahlem sowie die Hauptstraße in Schmidtheim waren stark betroffen.

Einsatzkräfte des THW und der Feuerwehr befestigen mit Sandsäcken einen aufgeschütteten Damm.

Der Zug Technische Hilfe Überörtlich der Hellenthaler Feuerwehr unterstützte die Einsatzkräfte der Dahlemer Feuerwehr und des THW bei der Befestigung eines Damms mit Sandsäcken.

Am Abend rückte der Zug Technische Hilfe Überörtlich der Feuerwehr Hellenthal aus, um die mehr als 100 Einsatzkräfte der Dahlemer Feuerwehr und des THW, die seit Stunden im Hochwassereinsatz waren, zu unterstützen.

THW soll beim Befüllen von Sandsäcken helfen

„Das THW wurde zum Befüllen und Bereitstellen von Sandsäcken aufgefordert“, so Gnädig. Die kamen vor allem in Dahlem zum Einsatz. Das Deutsche Rote Kreuz sorgte für die Versorgung der Einsatzkräfte.

Bei dem Starkregenereignis wurden laut dem Kreis Euskirchen keine Personenschäden gemeldet. Es gab jedoch einen leicht verletzten Feuerwehrmann, der durch den Rettungsdienst vor Ort medizinisch versorgt wurde.

Zwischenzeitlich waren auch 18 Kühe in Blankenheim (Nähe Ripsdorfer Mühle) durch das Hochwasser gefährdet. Die Tiere konnten aber in Sicherheit gebracht werden.

Im Ahrtal wurde am Donnerstagabend der Katastrophenalarm ausgerufen. Das heißt, dass der Kreis offiziell die Einsatzleitung über die verfügbaren Kräfte übernimmt und hier nicht mehr die einzelnen Wehren und Polizeistellen entscheiden.

Im Ahrtal hatten sich wegen des Starkregens bereits die Gullydeckel aus den Straßen gehoben, auch Straßen seien nicht mehr passierbar, heißt es. Die Landrätin im Kreis Ahrweiler hat einen Krisenstab eingerichtet. Laut Hochwasserdienst RLP besteht die Gefahr eines „kleinen Hochwassers“.

Wie die Kreisverwaltung Ahrweiler mitteilt, gibt es besonders viele Einsätze im Bereich der Städte Sinzig, Remagen, Bad Neuenahr-Ahrweiler und der Gemeinde Grafschaft. Bis zum Abend gab es mehr als 300 Einsätze.

DWD erwartet vorübergehende Wetterberuhigung

Derzeit ist kein weiterer Regen gemeldet. Laut Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wird eine vorübergehende Wetterberuhigung erwartet, die etwa zwei Stunden anhalten soll. Es besteht jedoch die Möglichkeit weiterer Gewitter und Niederschläge bis Freitagmittag.

Der DWD hatte eine amtliche Unwetterwarnung vor schwerem Gewitter für einige Gebiete in NRW veröffentlicht. Vor allem im Südwesten und der Mitte des Landes könne es bis zum Abend lokal zu weiteren Unwettern und heftigem Starkregen mit 25 bis 40 Litern pro Quadratmeter in einer Stunde kommen, so der DWD.

Im Kreis Euskirchen galt bis 16.30 Uhr die höchste Warnstufe. Es kam zu Gewittern und extrem heftigen Starkregen. Laut Deutschem Wetterdienst waren Niederschlagsmengen zwischen 40 l/m² und 80 l/m² pro Stunde sowie Sturmböen mit Geschwindigkeiten bis 85 km/h und Hagel mit Korngrößen um zwei Zentimetern möglich.