Dellbrück – Emotionen spielten bei der Jahreshauptversammlung des TV Dellbrück eine große Rolle. Nach mehr als 40 Jahren in verschiedenen Funktionen – davon 20 Jahre im Gesamtvorstand des Vereins – verabschiedete sich Peter Wittke aus der aktiven Vorstandsarbeit. „Ich werde bald 75 Jahre alt und wollte Jüngeren Platz machen“, begründet er seinen Entschluss, sich zurückzuziehen. Als Nachfolger wurde Helmut Messinger gewählt.
Wittke gehört zu den Urgesteinen im Verein. „Schon als Sechsjähriger war ich Mitglied einer Turnerriege“, erzählt der scheidende Herr über alle Plätze, Gebäude und Technik des TV. Zunächst habe er Handball gespielt und Leichtathletik betrieben. Wittke war zu dieser Zeit dafür bekannt, der schnellste Mann von Dellbrück zu sein.
„Peter war als einziger schneller als der Ball“, zitiert Vorsitzender Achim Compes einen damaligen Ausspruch von Weggefährten Wittkes. „Eine Zeit lang habe ich in Leverkusen Leistungssport betrieben“, erzählt er. Dem TV sei er aber immer treu geblieben.
Später kümmerte Wittke sich um die Tennisabteilung, die während des Booms nach den großen Erfolgen von Boris Becker und Steffi Graf auf etwa 600 Mitglieder anwuchs. Während seiner Tätigkeit im Gesamtvorstand hatte er maßgeblichen Anteil an vielen Neuerungen. „Peter verlegte die Geschäftsstelle in Dellbrück auf unsere Sportanlage“, erzählt Compes. Wittke sei auch für die Erweiterung der vereinseigenen Halle um mehrere Turnsäle verantwortlich gewesen. Eine Reduzierung der Vorstandsmitglieder von zehn auf fünf und der daraus resultierenden höheren Effektivität der Vorstandsarbeit sei auch sein Verdienst gewesen.
Zudem stellte der TV vor fast zehn Jahren einen hauptamtlichen Geschäftsführer – Raymond Baafi – ein. „Er ist Sportwissenschaftler und kein Buchhalter. Seine Arbeitsweise bekommt dem Verein sehr gut“, betont Wittke.
„Als im Zuge der Regionale 2010 ein durchgehender Rad- und Wanderweg entlang des Strunder Bachs angelegt werden sollte, überzeugte Wittke die Planer, ihn über unser Gelände verlaufen zu lassen“, erzählt Compes. Der Weg werde rege genutzt und steigere so den Bekanntheitsgrad des Vereins. Angesichts dieser Leistungen kann der Vorsitzende den Scheidenden nicht genug loben: „Er ist die Seele des TV und wie ein Vereinsvater.“
Wittke trägt künftig zwar keine Verantwortung, bleibt dem Verein dennoch erhalten: „Ich werde da sein, wenn der TV mich braucht.“ Schließlich wohne er in der Nähe und könne schnell auf der Vereinsanlage sein.
Peter Wittke