Tausende Fans sind am Donnerstag vor dem DFB-Pokalfinale der Frauen zum Fan-Fest gekommen. In Köln wurde ein neuer Zuschauerrekord aufgestellt.
Frauen-PokalfinaleAusgelassene Stimmung beim Fan- und Familienfest am Rhein-Energie-Stadion
Die Sonne strahlt auf die Wiesen vor dem Rhein-Energie-Stadion. Zahlreiche Sportbegeisterte tummeln sich zwischen Aktions- und Informationsständen, abgesteckten Fußballfeldern und Essens- und Getränkebüdchen. Anlässlich des DFB-Pokalfinales der Frauen hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Donnerstag in Köln zum Fan- und Familienfest auf die Stadion-Vorwiesen eingeladen. Mit einem bunten Programm aus Tanzvorführungen, Konzerten und Fußballturnieren stimmen sich die Besucherinnen und Besucher auf das Finalspiel ein.
Der Geruch von Pommes und Bratwürsten liegt in der Luft. Tausende Menschen strömen in Fußballtrikots gekleidet auf die Grünflächen, schlürfen Slushies oder genießen ein Bier. Das Pfeifen der Schiedsrichterinnen wechselt sich mit Musik und dem Jubel über ein geschossenes Tor ab. Immer mehr neongrüne Fanartikel blitzen in der Menge auf, vereinzelt werfen sich auch rot-weiß gekleidete Fans ins Getümmel. Um 16.45 Uhr ist der Anstoß des Finalspiels zwischen Wolfsburg und Freiburg im Rhein-Energie-Stadion.
VfL-Wolfsburg-Fan: „Ich finde, der Fußball der Frauen ist ehrlicher“
„Wir folgen den Wölfinnen natürlich überall hin“, erzählt Silke lachend. Gemeinsam mit Torsten ist sie extra aus Wolfsburg nach Köln gereist, um das Pokalfinale zu sehen. Vorher wollen sie das Fest genießen und sich auf das Spiel einstimmen. Ihre Trikots tragen sie bereits. „Ich finde, der Fußball der Frauen ist ehrlicher“, sagt Torsten. „Es geht nicht nur um Geld und es ist noch deutlich fairer“, ergänzt er. „Und im Gegensatz zu den Herren sind die Damen bei Wolfsburg etwas erfolgreicher“, fügt Silke hinzu.
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Viele Anwesende drücken den Wolfsburgerinnen die Daumen. So auch die Mädchenmannschaft des VfL Kommern. „Wir kennen viele Spielerinnen von Wolfsburg aus der Nationalmannschaft, aber die sind auch einfach cool und spielen stark“, erklärt Fiona. Sie selbst haben heute schon vier Spiele bestritten und können jetzt die Zeit bis zum Anstoß genießen. „Wir wollen einfach Zeit zusammen verbringen, mit Fußballspielen und Essen“, sagt Amy. Sie und ihr Team wünschen sich, dass Fußball für Mädchen und Jungen gleichberechtigt behandelt wird.
Neuer Zuschauerrekord beim DFB-Pokalfinale der Frauen in Köln
Auch Alina, Andrea und Carola sind neongrün eingekleidet. „Wir sind heute hier, damit wir Pokalsiegerinnen werden“, sagt Andrea. Auch sie sind aus Wolfsburg angereist, um ihre Mannschaft zu unterstützen. „Die Stimmung hier ist großartig, so viele Tickets wurden verkauft, es wird ein tolles Spiel“, ergänzt Carola. Insgesamt 42.000 Tickets sind bis zum Mittag schon weg. Noch nie kamen mehr Fans zu einem Pokalfinale der Frauen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir heute das Stadion ausverkaufen“, berichtet eine Mitarbeiterin des Presseteams. Zu diesem Zeitpunkt müssen noch 3000 Tickets verkauft werden, um das Stadion mit 45.000 Menschen voll zu besetzen.
Den Pokalsieg wollen aber auch die Freiburg-Fans holen. „Wir genießen die Atmosphäre und nehmen hoffentlich später den Pokal mit“, erzählt Anja. Sie ist mit Freundinnen und Freunden aus Freiburg gekommen. „Ich finde es gut, dass Frauen im Fußball endlich ernst genommen und nicht mehr belächelt werden“, sagt sie. „Wir schauen jetzt mal, ob wir sie bei der WM auch anfeuern können“, wirft Dirk ein. „Ich finde, die Sender sollen mal etwas Geld springen lassen“, fügt er hinzu. Nach aktuellem Stand werden die Spiele der Weltmeisterschaft der Frauen nicht im Fernsehen übertragen, da sich die Sender und die Fifa bislang nicht einigen konnten.
Aber beim Fan- und Familienfest bleiben nicht alle zum großen Finale. Christian ist mit seinen Söhnen Jonathan und Freddy gekommen, um den Tag in der Sonne zu genießen. In FC-Schals gekleidet, schauen sie sich die Live-Musik von Kempes Feinest an. Tickets für das Spiel haben sie nicht. „Der FC steht ja leider nicht im Finale“, sagt Christian lachend. Beim Spiel gegen Frankfurt vor wenigen Wochen waren sie aber im Rhein-Energie-Stadion dabei.