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Die WocheNachhaltigkeit im Rheinland – der Kölsche Kostümkreislauf

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So schön kann der Kneipenkarneval sein.

Köln – Die Kölner haben das Verkleiden nicht verlernt, behauptet der Chef einer großen Karnevalskette eine Woche vor dem Sessionsauftakt am Elften im Elften und nach zwei harten Corona-Jahren. Und dass Nachhaltigkeit der neue Trend im Fastelovend sei.

Da kann ich nach einem Blick in die Kostümkiste und auf die Sitzungsfotos aus dem letzten Jahrzehnt nur sagen: Ich war schon immer ein Trendsetter. Die quillt über mit Klamotten, die mir entweder schon seit Jahren gehören oder irgendwann mal von irgendwem ausgeliehen wurden und den Weg zurück nicht mehr angetreten haben. Und die beim Anfassen immer noch diese schönen Polyesterfunken erzeugen.

Jeder Kölner hat eine gut gefüllte Karnevalskiste

Weil eine gut gefüllte Karnevalskiste zum Kölner gehört wie das Kölsch und der Flaschenöffner, den eine Brauerei ja mal zum Ehrenvorsitzenden jeder kölschen Besteckschublade ernannt hat, behaupte ich einfach mal, dass der Fastelovend rein kostümtechnisch gesehen schon immer eine vorbildliche Kreislaufwirtschaft war. Karnevalsklamotten wirft man in Köln niemals in den Altkleidercontainer. Das ist Ehrensache.

So ist das in einer Stadt, deren Eingeborene aus Flickenteppichen ihre Lieblingskostüme schneidern und sich selbst und ihre modischen Kreationen anschließend in wunderschönen Liedern feiern. „Lur doch he, dä Lappemann, do is alles dran, rot un blau un jääl un jrön, nä wie schön. Un dä Lappemann is keine schlappe Mann, dousend Läppche zom Fummele dran.“

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Das nennt man dann Brauchtum. Und weil ich meinem Ruf als Trendsetter schließlich gerecht werden muss, mache ich dieses Jahr etwas ganz Neues: Ich gehe als Nachhal-Tiger. Das alte Giraffenfell ist dafür ideal.