Köln – „Der Weihnachtscircus kommt. Darauf können sich die Kölner verlassen. Anfang Dezember geht es mit der sechsten Ausgabe los“, sagte Ilja Smitt beim Gespräch im Savoy-Hotel. Der aus den Niederlanden stammende Zirkuschef weilte für Abstimmungen mit den Behörden in der Stadt, denn noch ist unklar, wie viele Zuschauer jeweils bei den Vorstellungen im Zirkuszelt unter der Zoobrücke in Deutz dabei sein dürfen. Das variiert zwischen 1000 und 1500, wenn jeweils komplette Reihen oder einzelne Sitze frei gehalten werden, bis zu einer Vollauslastung mit 1890 Plätzen - dann mit einer zusätzlichen Belüftung und Feuerwehrleuten als Sicherheitskräften.
Die unterschiedlichen Konzepte hat Smitt gemeinsam mit Falco Zanini erarbeitet, einem Fachplaner für Besuchersicherheit, der schon für den Tanzbrunnen und den Weihnachtsengel gearbeitet hat. „Zudem setze ich derzeit vorrangig auf eine 3 G-Regelung, denn Zirkus muss für alle zugänglich sein. Wir sind ein Familien-Zirkus“, betont Smitt. Das Interesse des Publikums sei da. „Das sehe ich an den Besucherzahlen auf unserer Webseite und am Vorverkauf.“
Kölner Weihnachtscircus ist ein Vorreiter
Weil sich die großen deutschen Unternehmen wir Circus Roncalli oder Zirkus Krone noch zurückhalten und bisher keine Termine für kommende Gastspiele angekündigt haben, ist Smitt eine Art Vorreiter. „Natürlich ist es eine Herausforderung, in diesen Zeiten eine Zirkus-Show zu produzieren. Aber die habe ich gerne angenommen. Ich bin 30 Jahre im Geschäft. Unser Stammpublikum freut sich, dass wir trotz der eingeschränkten Bedingungen wieder herkommen. “
Im Vorjahr hatte er für Köln eine 90-minütige Show ohne Pause konzipiert, zu der es Pandemie-bedingt nicht kam. „Aktuell ist wieder eine Pause möglich und daher biete ich auch mehr Programm. Gut 70 Minuten im ersten, dann 60 Minuten im zweiten Teil“. Die Darbietungen werden – wie schon vor zwei Jahren – musikalisch verbunden und untermalt von Sopranistin Sara Pretegiani und Tenor Giovanni Palmieri.
Die meisten der fürs Vorjahr eingeplanten Artisten bleiben in der Show. So die mehrfach preisgekrönten Handstand-Akrobaten Pellegrini Brothers aus Italien sowie hochdekorierte Artisten wie Clown und Publikumsliebling Alexey Bobylov, Hula-Hoop-Mann Anton Monastyrsky, der mit dicken Autoreifen jonglierende Andrey Vovk oder auch Leonid Beljakov mit seiner Hundeshow. Nur der belgische Komiker und Clown Barto, der sich grimassierend mit dem ganzen Körper durch einen Kleiderbügel oder in einer engen Tonne zwängt, hat abgesagt. Smitt: „Durch die Pandemie ist er körperlich aus der Übung und traut sich die 42 Shows zur Zeit nicht zu.“
Neu verpflichtet hat Smitt den mexikanischen Jongleur Rafael Gil sowie die Holländerin Sittah Koene, die 1989 als Partnerin des renommierten Magiers Hans Klock begonnen und 2006 zur ersten weiblichen Zauberweltmeisterin gekürt worden war. Koene bringt das von ihr gegründete Artistinnen-Quintett Angels Inc. mit.
Von den Einschränkungen betroffen
Auch wenn der Weihnachtscircus weitgehend auf Artisten zurückgreift, die in EU-Ländern leben und/oder eine deutsche Arbeitserlaubnis haben, ist man doch von den Pandemie-Einschränkungen betroffen. So sei eine Tänzerin aus dem Ballett, das aus Belarus und der Ukraine stammt, an Corona erkrankt. Sie werde nun durch eine in Spanien lebende Kollegin ersetzt, die die Schrittkombinationen derzeit per Zoom einstudiert.
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Im Rahmenprogramm hat sich Smitt („Stillstehen ist keine Option“) zusätzliche Neuerungen ausgedacht. So kann man als einzelner Besucher, als Familie oder als Firma vor oder nach der Vorstellung noch ein zweistündiges Grillvergnügen hinzubuchen. „Das Steingrill-Arrangement ist für jeden geeignet. Außer Fleisch und Fisch gibt es auch viel Vegetarisches und Veganes. Es kostet rund 40 Euro zusätzlich zum Ticket, alle Getränke sind inbegriffen “
Der Kölner Weihnachtscircus gastiert mit seiner sechsten Ausgabe vom 3. Dezember 2021 bis zum 2. Januar 2022 auf dem Messeparkplatz unter der Zoobrücke in Deutz. Karten kosten zwischen 18 und 67 Euro. Familienkarten (vier Personen) kosten 95 oder 150 Euro. Zwölf Vorstellungen gelten als Partnertage. Da gibt es zwei Tickets zum Preis von einem.