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Corona-KonzeptSo kann der Kölner Weihnachtscircus stattfinden

Lesezeit 3 Minuten
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Leonid Beljavov (links) mit zwei Hunden aus seiner Hundeshow und das Zirkus-Direktoren-Paar Ilja und Katja Smitt (rechts) auf dem Dorint-Hotel.

  1. Wie kann ein Zirkus während der Pandemie Aufführungen anbieten? Der Weihnachtscircus hat sich ein genehmigungsfähiges Konzept überlegt.
  2. Durch verschiedene Eingangsbereiche und Plexiglas-Scheiben soll die Sicherheit gewährleistet werden.
  3. Zirkusdirektor Smitt kann sich vor Anfragen von Artisten kaum retten.

Köln – „Es ist schon eine Herausforderung, in diesen Zeiten eine Zirkus-Show zu produzieren. Und dabei wollen wir unseren großen und kleinen Zuschauern vor allem Sicherheit und eine angenehme Atmosphäre bieten – ohne Masken“, sagte der aus den Niederlanden stammende Zirkuschef Ilja Smitt, als er am Mittwoch im Dorint-Hotel am Heumarkt mit Ehefrau Katja Bondareva-Smitt Konzept und Programm für die sechste Auflage des Kölner Weihnachtscircus vorstellte.

Solange es keinen Corona-Impfstoff gebe, werde man auch im Zirkus nicht zu einer „alten Normalität“ zurückkehren können, heißt es. Statt 1500 Zuschauern, die sonst im Zelt Platz haben, können nach aktuellem Konzept – erarbeitet mit Falco Zanini, einem erprobten Fachplaner für Besuchersicherheit, der auch schon für den Tanzbrunnen und den Weihnachtsengel gearbeitet hat – für jede Vorstellung bis zu 930 Eintrittskarten verkauft werden.„So bleiben wir unter der zugelassenen Obergrenze von 1000 Personen. Denn auch unsere gut 60 Mitarbeiter auf der Bühne und hinter den Kulissen werden mitgezählt“, so Smitt.

Familienboxen mit Plexiglasscheiben

Durch sieben voneinander getrennte Eingangsbereiche kann der erforderliche Mindestabstand zu jeder Zeit eingehalten werden. Zudem bleibt jede zweite Reihe unbesetzt. Aus Sicherheitsgründen will man die nicht benötigten Stuhlreihen aber nicht ausbauen, sondern verhüllen und dekorieren.

Alles zum Thema Tanzbrunnen

Dazu werden die Balkonlogen im oberen Bereich des Zeltes durch Plexiglas-Scheiben voneinander getrennt und jeweils als Familienboxen angeboten – für bis zu acht Personen aus zwei unterschiedlichen Haushalten. Smitt: „Es ist ein deutlich höherer personeller und logistischer Aufwand bei gleichzeitigem Einbruch der Zuschauerzahlen. Da muss man schon wirtschaftliche Abstriche machen.“

Smitt schwimmt in Anfragen von Zirkuskünstlern

Aber es gibt Zuspruch von zwei Seiten. „Unser Stammpublikum freut sich, dass wir trotz der eingeschränkten Bedingungen weitermachen, und zahlreiche, ansonsten international gefragte Künstler rennen uns derzeit die Bude ein und wollen auftreten“, berichtet Smitt. „Nachdem in vielen anderen Städten schon die Weihnachtszirkus-Veranstaltungen abgesagt wurden, sind wir eines der wenigen Unternehmen mit einem genehmigungsfähigen Konzept.“

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Der belgische Clown Barto kann sich mit seinem ganzen Körper durch einen Kleiderbügel zwängen.

Auch wenn man aus den Künstleranfragen locker zwei oder drei Showprogramme zusammenstellen könnte, ist man ja auf 100 Minuten non-stop begrenzt. Und dafür habe man – musikalisch wieder untermalt von Sopranistin Sara Pretegiani und Tenor Giovanni Palmieri – weitgehend auf Artisten zurückgegriffen, die in EU-Ländern leben.

Autoreifen-Jonglierer und Zauberweltmeister

So der belgische Clown Barto, der sich mit allerlei Grimassen mit seinem ganzen Körper durch einen Kleiderbügel zwängt, sowie der holländische Zauberweltmeister Marcel Karlisvaart und die bereits mehrfach preisgekrönten Handstand-Akrobaten Pellegrini Brothers aus Italien. Mit dabei auch hochdekorierte Artisten aus Russland und der Ukraine, die allerdings inzwischen in Westeuropa leben wie Hula-Hoop-Mann Anton Monastyrsky, der mit Autoreifen jonglierende Andrey Vovk oder auch Leonid Beljakov mit seiner Hundeshow.

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Probleme mit Einreise und Arbeitsgenehmigung könne es noch für eine Vertikaltuch-Akrobatin aus Moskau und die Ballett-Mädels aus Belarus geben. „Aber für diese beiden Nummern habe ich zur Not auch schon Ersatz an der Hand.“

Der Kölner Weihnachtscircus gastiert vom 4. Dezember bis zum 3. Januar 2021 auf dem Messeparkplatz unter der Zoobrücke in Deutz. Karten kosten zwischen 16 und 68 Euro. Die Donnerstage und Freitage gelten als Partnertage. Da gibt es zwei Tickets zum Preis von einem. Mehr Infos unterwww.koelner-weihnachtscircus.de