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Umzug ins nächste InterimKreativbüro Wandelwerk verlässt Ehrenfeld – Brief an Reker

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Verena Hermelingmeier und Jan Pehoviak hoffen auf Hilfe ihrer Schirmherrin Henriette Reker.

Ehrenfeld – Wie könnte das Köln von morgen aussehen, wie gelingt ein nachhaltiges Leben im urbanen Raum? Antworten auf diese Fragen sucht der Köln Leben und Gestalten e.V. (KLuG), der die Kölnerinnen und Kölner dazu ermutigen will, sich aktiv an der Entwicklung ihrer Stadt zu beteiligen.

Vor etwas mehr als einem Jahr hat sich der Verein zu diesem Zweck im ehemaligen Autohaus Levy an der Liebigstraße eingerichtet: Auf 4800 Quadratmetern schuf er hier das sogenannte Wandelwerk, ein Ort, an dem Konzepte für ein nachhaltiges Köln entwickelt und ausprobiert wurden.

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Das Wandelwerk nutzte das Bürohaus des ehemaligen Autohauses Levy an der Liebigstraße.

Neben Werkstätten für Fahrräder und Autos, Gemeinschaftsbüros und Plätzen für kreative Arbeit, bot der Verein auch Diskussionsrunden sowie Workshops zu den Themengebieten Stadtentwicklung und Nachhaltigkeit an.

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Initiative zog ins Liebigquartier

Den Betreibern des Wandelwerks war jedoch bereits beim Einzug bewusst, dass ihre Zeit im Liebigquartier begrenzt sein wird: Der Initiative standen die Räume des Autohauses nämlich nur zur Zwischenmiete zur Verfügung. Nun muss das Wandelwerk das Areal fürs Erste verlassen - denn das Autohaus wird abgerissen, um Platz für Wohneinheiten zu machen: „Wir wollten mit dem Wandelwerk ein Modellprojekt schaffen, das zeigt, wie sehr solche Räume gebraucht werden“, erklärt Verena Hermelingmeier vom Kernteam des Wandelwerks.

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Verena Hermelingmeier, Jan Pehoviak und Hund Yoshi gehören zum Kernteam des Wandelwerks.

Dieses Ziel habe man in den letzten Monaten auch realisieren können: „Die Resonanz war riesig, woran man sehen konnte, dass die Leute Räume wie das Wandelwerk wollen“, so Hermelingmeier weiter. Dabei hat sich das Wandelwerk immer auch als Begegnungsstätte verstanden, in der nicht nur Einzelpersonen, sondern auch verschiedene Initiativen und Projekte zusammenkommen konnten: „Die einzelnen Akteure der Stadt konnten sich austauschen und blicken nun noch mutiger nach vorne“, erzählt Jan Pehoviak vom KLuG e.V., „sie haben gesehen, was möglich ist.“

Umzug in leere Ladenlokale in Köln-Nippes

Obwohl das Wandelwerk Ende des Monats seine Pforten schließen wird, sieht auch der 28-Jährige optimistisch in die Zukunft: „Wir hoffen, dass wir an einem anderen Ort im Liebigquartier unterkommen können“, erklärt Pehoviak, „das Quartier bietet nämlich viele ungenutzte Gestaltungsräume und eine Menge Potenzial für derartige Projekte.“

Bis der passende Ort gefunden ist, wird sich das Wandelwerk aber zunächst verkleinern müssen. Unweit des jetzigen Standorts wird die Initiative erst einmal drei leerstehende Ladenlokale an der Liebigstraße beziehen: „Dort werden wir dann ein Quartiersbüro und ein Nachbarschaftscafé einrichten, um weiterhin vor Ort zu sein“, erzählt Hermelingmeier. Die Ladenlokale wird der KLuG e.V. voraussichtlich bis zum Jahresende 2022 nutzen können - wie es dann weitergeht, steht derzeit noch nicht fest.

Offener Brief an Henriette Reker

Aus diesem Grund haben die Betreiber des Wandelwerks nun einen offenen Brief an Henriette Reker und Dieter Steinkamp, den Vorsitzenden der Kölner Stadtwerke, übergeben, in dem sie ihre Zukunftspläne und -wünsche äußern. So bittet der Verein die Oberbürgermeisterin unter anderem um die Zurverfügungstellung eines neuen Areals, in dem dann das Wandelwerk 2.0 entstehen soll: „Wir haben in den letzten Monaten viel gelernt und gesehen, was funktioniert und was nicht“, erklärt Jan Pehoviak, „wir wollen also nicht einfach so weitermachen wie bisher, sondern das Gelernte an einem neuen Standort umsetzen.“

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Dafür benötige das Wandelwerk 2.0 eine Fläche von rund 8000 Quadratmetern, auch sollen die lokalen Unternehmen in die Prozesse des Werks eingebunden werden. Bis aus diesen Visionen Realität wird, so sagen Hermelingmeier und Pehoviak, werde es voraussichtlich aber noch ein paar Jahre dauern. Wenn es aber soweit ist, wollen die Akteure „ein Zentrum schaffen, das Symbol und Anlaufstelle für ein gutes Leben in der Stadt der Zukunft sein kann“, wie es im offenen Brief an Henriette Reker heißt. Die Oberbürgermeisterin war bisher übrigens die Schirmherrin des Wandelwerks – das könnte ein gutes Omen sein.