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Eltern sind sauerViele Spielplätze in Neuehrenfeld verwahrlosen – Geräte abgebaut

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„Viel Potenzial”: Nora Sellner findet die Verwahrlosung der Spielplätze in ihrem Veedel schade.

Köln-Neuehrenfeld – Der Spielplatz an der Kirche St. Anna ist nicht nur im Herbst von einer außerordentlichen Tristesse geprägt. Ein paar Schaukeln, ein kleines Häuschen mit Rutsche, eine defekte Wasserpumpe - eine maue Ausbeute an Spielgeräten. Doch das war nicht immer so, wie Anwohnerin Nora Sellner zu berichten weiß: „Ich wohne seit sieben Jahren gegenüber vom Spielplatz und als ich herzog, konnte meine Nichte hier noch spielen”, erzählt die 30-Jährige.

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Attraktiv ist anders: Der Spielplatz an der Jessestraße.

Mittlerweile ist die Sozialarbeiterin selbst Mutter einer jungen Tochter und beobachtet die Entwicklung der Spielplätze im Veedel kritisch: „Früher gab es hier noch ein großes Klettergerüst, Wippen und andere Geräte, an denen die Kinder spielen konnten”, so Sellner. Auch ihre Großmutter, Beate Lenz, die viel Zeit bei ihrer Enkelin verbringt, erinnert sich an die besseren Zeiten: „Den Platz gab es schon, als ich ein Kind war”, erzählt die 64-Jährige, „und damals war es hier wirklich schön.”

Spielgeräte auf Kölner Spielplatz wurden entfernt

Vor einigen Jahren dann wurde der Großteil der Spielgeräte entfernt, um gegen neue, sicherere Exemplar ausgetauscht zu werden. Geschehen ist dies jedoch bis heute nicht. Stattdessen toben die Kinder der Nachbarschaft nun vermehrt auf dem Kirchplatz: „Ich bin mir aber sicher, dass sie den Spielplatz wieder mehr nutzen würden, wenn die Möglichkeiten besser wären”, erklärt Nora Sellner. Eine Alternative in der Nähe ist schließlich auch nicht gegeben. Der nächste Spielplatz wäre theoretisch jener in der Jessestraße, der allerdings auch einen traurigen Anblick bietet. Die Wippen, die hier auf einer kargen Grünfläche stehen, wirken eher verloren als einladend: „Der ist auch eine Katastrophe”, sagen beide Frauen einstimmig.

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Nicht sehr einladend - der Spielplatz in der Jessestraße hat schon bessere Tage gesehen.

Dass die Spielplätze am Prälat-Savelsberg-Platz und in der Jessestraße „erneuerungsbedürftig” sind, ist auch der Stadt Köln bekannt. Diese hat bereits Maßnahmen eingeleitet, um die desaströsen Zustände der Plätze zu beheben. Für den Spielplatz an St. Anna sei so ein Beteiligungsverfahren für das erste Halbjahr 2022 geplant. Im Anschluss an das Verfahren muss dann noch ein Entwurf für die Umgestaltung erarbeitet werden, bevor es an die Umsetzung gehen kann: „Das bedeutet, dass es zum jetzigen Zeitpunkt zwar noch keinen abgesicherten Termin für den Baubeginn geben kann, aber die Maßnahme in Bearbeitung ist”, erklärt die Stadt.

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In Bearbeitung sei auch der Spielplatz in der Jessestraße. Hier sei die Beteiligung der Kinder aus dem Wohnumfeld weitestgehend abgeschlossen, auch liege ein erster Gestaltungsentwurf vor. Schon Anfang Dezember soll zudem eine Begehung des Platzes stattfinden, bei der auch der Hersteller der Spielgeräte zugegen sein soll. Mit diesem sollen offene Fragen und Probleme geklärt werden.

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Das kleine Häuschen zum Klettern und Rutschen ist das Highlight des Spielplatzes an St. Anna.

Lieferengpässe in der Corona-Pandemie

Ein Problem etwa bestehe darin, die „Fallschutzfläche” der Geräte optimal auszunutzen und gleichzeitig den Schutz der Bäume zu gewährleisten: „Nach der Abstimmung des Entwurfes und der Prüfung des Angebots hoffen wir auf eine Umsetzung im zweiten oder dritten Quartal 2022”, heißt es von Seiten der Stadt Köln. Fest terminieren könne man den Baubeginn aber auch hier nicht - schließlich sei auch der Spielplatzbereich von Corona-bedingten Lieferengpässen betroffen.

Bis die beiden Spielplätze also wieder vollumfänglich nutzbar sind, wird noch etwas Zeit vergehen müssen. Eine Besserung aber scheint in Sicht zu sein: „Der Platz an St. Anna hat noch noch immer viel Potenzial und man könnte ihn wieder schön herrichten”, meinen Nora Sellner und Beate Lenz, „es soll wieder ein Ort werden, an dem Familien mit ihren Kindern gerne Zeit verbringen.”