EM-Spiel in KölnSo rüstet sich die Polizei für den Ansturm englischer Fans in der Altstadt

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Englische Fans feiern auf dem Römerberg in Frankfurt. Dabei ist ein Mann halb nackt in den Justitia-Brunnen gestiegen.

Englische Fans feiern auf dem Römerberg in Frankfurt – am Dienstag (25. Juni) werden Zehntausende in Köln erwartet.

Tausende englische Fans ohne Tickets werden das Spiel gegen Slowenien am Dienstag hauptsächlich in der Altstadt verfolgen.

Als einzige Fangruppe in Köln verzichten die Engländer am Dienstag vor dem Spiel gegen Slowenien (Anstoß 21 Uhr) auf einen Fanmarsch zum Rhein-Energie-Stadion. Während sich ungefähr 6000 Anhänger des slowenischen Nationalteams an der Kitschburger Straße treffen und von dort um 18 Uhr zum Stadion ziehen wollen, reisen die englischen Fans individuell und in mehreren Gruppen nach Müngersdorf – die meisten mit Bus und Bahn oder zu Fuß.

Die Polizei rechnet am Dienstag mit ungefähr 40.000 Engländern in der Stadt. Die meisten – die Rede ist von etwa 30.000 – haben Karten für das Spiel der Fußball-Europameisterschaft, die übrigen sogenannten „non-ticket-holders“ werden die Partie voraussichtlich vor Leinwänden und Fernsehern in Restaurants und Kneipen in der Innenstadt verfolgen. Der Schwerpunkt dürfte in der Altstadt liegen.

EM in Köln: Partie England gegen Slowenien als Risikospiel eingestuft

Zwar werden auch die organisierten Fan-Zonen am Heumarkt und am Konrad-Adenauer-Ufer geöffnet sein, aber die englischen Fans zieht es traditionell eher in die Außengastronomie. So war es zumindest auch an den beiden bisherigen EM-Spielorten der „Three Lions“ in Gelsenkirchen und Frankfurt. In Gelsenkirchen hatten sich vor zehn Tagen gewaltbereite Engländer in einem Restaurant eine kurze Straßenschlacht mit serbischen Fußballanhängern geliefert.

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Auch deshalb ist die Polizei in Köln gewarnt. Die Begegnung England gegen Slowenien hat die Polizei als sogenanntes Gelb-Spiel kategorisiert, also als Risikospiel. Rot wäre ein Hochrisikospiel, bei dem noch einmal schärfere Sicherheitsvorkehrungen gelten würden.

Man habe keine Hinweise auf verabredete Schlägereien oder angekündigte Krawalle, betonte ein Polizeisprecher, außer dem Zwischenfall in Gelsenkirchen verliefen die Einsätze dort und in Frankfurt aus Polizeisicht auch ruhig. Dennoch werde man die englischen Fans in Köln „engmaschig begleiten“ und nicht aus den Augen lassen, sagte der Sprecher. Größere Gruppen, von denen potenziell und bei fortschreitendem Alkoholkonsum eine Gefahr ausgehen könnte, werde man frühzeitig ansprechen. Die Kölner Beamten werden durch szenekundige Beamte der britischen Polizei unterstützt.

Wie zuletzt am Samstag, als rumänische und belgische Fans in Köln unterwegs waren, rechnet die Polizei auch am Dienstag damit, dass slowenische und englische Fans Pyrotechnik zünden werden. In Slowenien steht das Abbrennen von Pyrotechnik nicht unter Strafe. In Köln plant die Polizei einzuschreiten und Verstöße auch nachträglich ahnden.

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