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Kommentar

Fahrplankürzungen der KVB
Das ist keine Notbremse, das ist eine Bankrotterklärung

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Lesezeit 2 Minuten
Die KVB wird ihren Fahrplan ab 16. November noch einmal ausdünnen.

Die KVB wird ihren Fahrplan ab 16. November noch einmal ausdünnen.

Die Fahrgäste müssen sich ab 16. November auf Einschränkungen bei mehreren Linien einstellen.

Das ist keine Notbremse, das ist eine Bankrotterklärung. Die Chefin der Kölner Verkehrs-Betriebe erklärt der leidgeprüften Kundschaft, dass man ihr das Fahren mit der Stadtbahn einfach nicht mehr zumuten kann, weil niemand im Unternehmen noch mit Sicherheit sagen kann, wann oder ob überhaupt der nächste Zug kommt.

Deshalb wird das Angebot konsequent weiter zusammengestrichen. Zum dritten Mal seit 2023. Der Fahrplanwechsel, der bundesweit am 10. Dezember ansteht, fällt in Köln einfach aus. Ein Zug, der nicht im Fahrplan steht, kann auch nicht zu spät kommen. Das ist gut für die Pünktlichkeitsquote.

Die KVB schlachtet ihre eigenen Straßenbahnen aus

Was folgt, ist das übliche Wehklagen über das gestresste Fahrpersonal, die veraltete Fahrzeugflotte, fehlende Ersatzteile, den eklatanten Fachkräftemangel und dass das Verkehrsunternehmen der viertgrößten Stadt Deutschlands bei den Lieferanten von Bremsklötzen nur ein C-Kunde sei. Im KVB-Depot, so die Vorstandsvorsitzende weiter, stünden Straßenbahnen, deren Frontschürzen von illegalen Linksabbiegern geschrottet wurden, die deshalb nicht fahrbereit, aber ein prima Ersatzteillieferant seien.

Die KVB schlachtet ihre eigenen Straßenbahnen aus. Diese Spielart der Verkehrswende dürfte in Deutschland einmalig sein. Die Frage, wie lange dieser trostlose Zustand anhalten wird, kann die KVB-Chefin nicht beantworten. Man werde auf Sicht fahren müssen. Da kann man nur beten, dass der Zulieferer für Scheibenwischerblätter die KVB in seinem Kundenranking nicht auch noch herabstuft.

Im U-Bahntunnel auf Sicht fahren. Das ist die einzige Strategie, die in der Chefetage der KVB-Zentrale an der Scheidtweiler Straße verfolgt wird. Das Image im Keller und an den Haltestellen hängen fast schon zum Hohn hochmoderne und sündhaft teure Anzeigetafeln selbst auf Strecken, auf denen nur eine Linie fährt. Nur diese vermaledeite KVB-Minute lässt sich einfach nicht ausrotten. Die dauert immer so lange, bis die nächste Bahn kommt. Oder auch nicht.