Kommentar zu FahrverbotenKöln kann die Luftwerte der EU auch anders einhalten
Köln – Von Zeit zu Zeit wiederholen sich historische Begebenheiten. Seit 2010 verlangt eine EU-Richtlinie, dass bei Stickstoffdioxid ein Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft einzuhalten ist. Das störte in Köln allerdings weder Politik noch Verwaltung.
Zu wenig unternahmen beide, um das Problem in den Griff zu bekommen. Das mündete in einer Klage der Deutschen Umwelthilfe, um Stadt und Land dazu zu zwingen, für saubere Luft zu sorgen.
Vergleich zwischen Stadt Köln und Umwelthilfe gelang knapp
Gerade so eben gelang es vor zwei Jahren, einen außergerichtlichen Vergleich zu schließen, um auch ohne Fahrverbote zum Ziel zu gelangen. Bedauerlicherweise ging es vor allem darum, den Grenzwert von 40 Mikrogramm irgendwie zu unterschreiten. Nachdem das funktionierte, war das Thema erstmal wieder erledigt.
Dabei dürfte niemanden überraschen, dass die EU den Grenzwert jetzt noch einmal herabsetzen will. Die Weltgesundheitsorganisation hält eine Reduzierung auf zehn Mikrogramm für notwendig, um gesundheitliche Schäden zu minimieren. Und dass diese existieren, dazu gibt es zahlreiche Studien. Mehrere Zehntausend Menschen in Deutschland verlieren deshalb jedes Jahr vorzeitig ihr Leben.
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Dabei gibt es viele sinnvolle Lösungen, die Luft sauberer zu bekommen, ohne dass Fahrverbote notwendig sind. Stadt und Land müssen diese jetzt vorausschauend umsetzen, ohne zu zögern. Am Anfang könnte etwa ein konsequenter Ausbau von Elektroladesäulen stehen – Köln liegt hierbei hinter anderen Großstädten weit zurück. Geschieht zu wenig, bleibt am Ende nämlich doch nichts anderes übrig, als die ungeliebten Fahrverbote zu verhängen.