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Filmpalast KölnNeuer Glamour in altem Kino am Hohenzollernring

Lesezeit 3 Minuten

Wie im Originalzustand: das markante Vordach mit seinen runden Leuchtröhren

Innenstadt – Die Popcorn-Maschine läuft schon, der Namensschriftzug „Filmpalast“ über dem originalgetreu wiederhergestellten Entrée lässt dagegen noch auf sich warten: Mehr als hundert Maler, Schweißer, Techniker und Reinigungskräfte wuseln durch das Kino am Hohenzollernring und legen letzte Hand an.

Im großen Saal 1 mit seinen 400 Plätzen hängen Arbeiter noch zwei Kronleuchter an die Decke, im Foyer montieren andere zwischen Kisten voller Nachos und Getränke die große Theke. Nachdem gestern auch die Bauaufsicht ihr Okay gegeben hat, steht fest: Am Freitag um 15 Uhr kann der traditionsreiche Filmpalast, einst das größte Kino Westdeutschlands, nach aufwendiger Sanierung neu eröffnen – mit der Star Wars-Geschichte „Rogue One“ als Top-Film.

Schon dutzendfach umgebaut

Der alte Name soll auch der neue sein: „Filmpalast Köln“ wird das Lichtspielhaus heißen, das damit auch an die glorreiche Zeit als Premieren-Kino auf Kölns glamourösester Kinomeile, den Ringen, anknüpfen will. „Ich bin erleichtert“, sagt Helmut Brunotte, der im Kölner Umland bereits mehrere Kinos betreibt.

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Im großen Saal des Filmpalast mit seiner hohen, geschwungenen Decke montieren Arbeiter noch zwei Kronleuchter.

Das Kölner Haus ist künftig das Flaggschiff seines Unternehmens – und dasjenige, das ihn am meisten Nerven gekostet hat, weil es in seiner Geschichte schon dutzendfach umgebaut wurde und immer für eine Überraschung gut war. „Wir haben eine Wand eingerissen und dahinter tauchte eine weitere auf und dann noch eine und vielleicht noch ein kleiner Raum, von dem niemand etwas wusste. Pläne gab es ja nicht“, beschreibt Brunotte das Problem. „Da haben wir öfter zweimal geschluckt.“ Aber aufgeben ist seine Sache nicht. „Kino ist meine Leidenschaft, und der Filmpalast war für mich immer ein Highlight in Köln.“ Seit den 50er Jahren habe er nahezu jede Premiere gesehen und zahlreiche Stars erlebt.

Rüttelsitze und Popcorn-Küche

Auch die Auflagen des Denkmalschutzes für den Riphahn-Bau stellten für den Kinobetreiber und seinen Investor, den Kölner Immobilienunternehmer Johannes Füngeling, eine Herausforderung dar. Doch es hat sich gelohnt: Das Foyer mit seiner Galerie und den beiden Treppen wirkt wieder so großzügig und luftig wie in den Anfangszeiten des Kinos.

Helmut Brunotte ist der Herr des Filmpalasts.

Auch der große Saal mit seinen geschwungenen Deckenelementen und der darin eingelassenen indirekten Beleuchtung sind an den Originalzustand angelehnt, ebenso wie der Eingang mit den markanten runden Leuchtröhren. Wenn es nach Brunotte geht, wird der Filmpalast künftig wieder den repräsentativen Rahmen für Premieren und Blockbuster-Kino abgeben. Acht Säle mit insgesamt 1.400 Plätzen stehen dafür zur Verfügung, drei davon sind mit einem Dolby-Atmos-Tonsystem ausgestattet, mit dem sich die Geräusche des Films an bis zu 25 verschiedenen Positionen im Raum abspielen lassen.

Für den besonderen Geschmack gibt es zudem einige D-Box-Sitze, die sich um drei Achsen bewegen lassen und über einen Rütteleffekt verfügen – synchron zum Geschehen auf der Leinwand. Kostenfaktor: sechs Euro Aufschlag. Außerdem gibt es eine eigene Popcorn-Küche, in der täglich ein Mitarbeiter ausschließlich damit beschäftigt ist, für Nachschub zu sorgen. Einige kleinere Arbeiten müssen in den kommenden Wochen noch abgeschlossen werden, so fehlt etwa noch die Video-Leinwand über dem Eingang. Deshalb wird es am 16. Dezember nur eine „kleine“ Eröffnung geben. Im Januar ist dann eine große Feier geplant – mit welchem Film steht noch nicht fest. „Es soll auf jeden Fall eine tolle Premiere mit einigen Stars werden“, verspricht Helmut Brunotte.

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