Vor der Lanxess-Arena stimmten sich die Fan-Lager auf das Final-Four-Turnier ein. Eine Teamfarbe dominierte am Freitagabend.
In der „Handball-Kathedrale“ KölnEtwa 2.000 Fans feiern gemeinsam den Sport, den sie lieben
Zum siebten Mal sind die drei Freunde mehr als 3.000 Kilometer gereist, um eine einzigartige Fan-Atmosphäre zu erleben, sagt Omer Elias: „Es ist unbeschreiblich. Es wirkt fast so, als wäre jeder Teil Kölns von Handball umwickelt. Morgen wird es verrückt.“
Handball-Fans wollen „einfach einen tollen Wettkampf sehen“
Mit „morgen“ meint er die zwei Halbfinale der EHF Champions League 2023 am Samstag. Omer und seine Freunde Ori und Elias aus Israel sind am Freitagabend zum Fanfest des Final-Four-Turniers gekommen – wie etwa 2.000 weitere Handball-Verrückte. Die drei Israelis feuern alle vier Teams an, denn „wir spielen selbst Handball und wollen einfach einen tollen Wettkampf sehen.“
Als die Spieler des FC Barcelona von der Bühne Handbälle in die Menge warfen, saß Elad auf den Schultern eines polnischen Kielce-Fans und fing so gleich zwei Bälle. Das zeige, dass die Fan-Lager vor der Lanxess-Arena gemeinsam den Sport feiern, den sie so lieben, sagt er.
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Die Organisatoren haben die Grundlage für das friedliche Fanfest geschaffen: Reaktionsspiele, Handball-Memory und ein musikalisches Bühnenprogramm warteten auf die Gäste. Eine Gruppe von Windrad-Hutträgern zeigen ihre Tänze zu Justin Timberlakes „Can’t Stop the Feeling“. Mit Kaltgetränken und einem Lächeln diskutieren Fans in Kielce- und Paris-Trikots über den Ausgang des Turniers.
Gelbe Trikots dominieren den Blick aufs Fanfest
Kölns Bürgermeister Ralph Elster, EHF-Präsident Michael Wiederer und Chef der Lanxess-Arena Stefan Löcher eröffneten das Turnier offiziell. Hausherr Löcher begrüßte die Fans in der „Handball-Kathedrale“ Köln. Das Highlight des Abends waren die Vorstellungen der vier Mannschaften inklusive Trainerteams. Die Weltstars warfen nicht nur die besagten Bälle ins Publikum, sondern unterschrieben auch fleißig Autogramme.
Während des gesamten, fast einstündigen Programms stimmten Kielce-Fans Sprechchöre an und sorgten so für die akustische Kulisse des Abends. Einer von ihnen war Grzegorz aus der 200.000 Einwohnerstadt Kielce. Er ist stolz auf die vielen gelben Trikots, die er in Köln an diesem Wochenende sieht: „Über 1.500 Fans sind mit Auto, Bahn und Flugzeug nach Köln gereist. Das ist Liebe. Deswegen werden wir gewinnen.“
Einige Tische weiter sind die Trikots bunter gemischt: THW Kiel, Rhein-Neckar Löwen und HSG Wetzlar. Doch die vier Fans aus Limburg an der Lahn sind dieses Jahr in Köln, um den SC Magdeburg anzufeuern. Nationaltorhüter Andreas Wolff von Kielce „natürlich auch.“
Auch sie betonen die Fanfreundschaft im Sport: „Wenn auf dem Platz gefoult wird, hilft man sich gegenseitig hoch und unter den Fans ist es das Gleiche“, sagt Isabel Maxeiner.
In den elf Jahren, in denen ihr Ehemann Alexander das Turnier besucht hat, hat er Freunde aus anderen europäischen Handball-Städten gefunden. Die wird er auch dieses Jahr in der Lanxess-Arena treffen.