Zur Buchvorstellung kam NBA-Star Dennis Schröder, den Arne Greskowiak als Personal Trainer fit macht.
Kölner Fitness-TrainerDennis Schröder und Youssoufa Moukoko bei Buchvorstellung dabei
„Bessermacher“ heißt das Buch, das der Kölner Athletiktrainer Arne Greskowiak gemeinsam mit dem Journalisten Alexander Haubrichs geschrieben hat. Dass der Titel kein Anzeichen von Hybris ist, zeigt ein kurzer Blick auf die Liste der Mannschaften und Sportler, die der 39-jährige Kölner trainiert: Greskowiak ist für die Fitness der Basketballnationalmannschaft verantwortlich, die im vergangenen Jahr Weltmeister und zwei Jahre zuvor EM-Dritter wurde, außerdem für jene der besten Eishockeyspieler der Nation, Vizeweltmeister von 2023. Seit sechs Jahren betreut er mit seinem Team von „Agosport“ die Kölner Haie. Als Personal Trainer arbeitet Greskowiak zum Beispiel mit Fußballer Youssoufa Moukoko von Borussia Dortmund und Dennis Schröder, NBA-Basketballprofi und Star der deutschen Nationalmannschaft.
Und so kamen sie am Donnerstagabend auch alle zur offiziellen Buchvorstellung in Greskowiaks Gym am Rhein-Energie-Stadion: Dennis Schröder, Youssoufa Moukoko, der langjährige FC-Stürmer Simon Terodde oder Moderator Matthias Opdenhövel. „Die Arbeit mit ihm hat mir persönlich sehr viel gebracht“, sagte Dennis Schröder. Auch der Rekordtorschütze der 2. Fußball-Bundesliga, Simon Terodde, weiß, bei wem er sich nach seinem Karriereende in diesem Sommer bedanken kann. „Ein, zwei Jahre, die ich zum Ende hin noch gespielt habe, habe ich sicherlich auch Arne zu verdanken“, so der 36-Jährige.
„Morgen fahre ich wieder nach Braunschweig zu Dennis“, sagt Greskowiak ein paar Tage zuvor beim Besuch in dessen Gym am Rhein-Energie-Stadion. „Es geht um die Vorbereitung auf Olympia, da will Dennis topfit sein.“ Auch wenn Schröder in den USA ist und alle zwei Tage in der National-Basketball-League (NBA) für die Brooklyn Nets spielt, telefoniert Arne Greskowiak regelmäßig mit dem Ausnahmeathleten. „Dennis feilt akribisch an seiner Fitness und will immer ganz genau wissen, was er noch tun kann“, sagt Greskowiak, dessen Credos lauten: „Erfolg kann man nicht planen, Leistung schon“, „Disziplin ist wichtiger als Motivation“ und „Vorbereitung ist alles.“
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Greskowiaks Leitsätze, um sich sportlich zu verbessern, ziehen sich als roter Faden durch das Buch. Am Ende jedes Kapitels gibt er praktische Tipps. Dabei kommt der Weltmeister-Fitnesstrainer ziemlich unaufgeregt daher: So hält er zwar viel von ausgewogener Ernährung mit viel Gemüse und Obst, aber wenig von Diäten oder „Superfood“ jeglicher Art. Er schwört auf die „Kunst der kleinen Schritte“, stete Arbeit an einem Ziel, die Wichtigkeit, aus Niederlagen zu lernen, das richtige „Mindset“, Atmung, Schlaf, Achtsamkeit, die Trennung von Arbeit/Sport und Privatleben.
„Ist alles keine Raketenwissenschaft“, sagt Greskowiak gern. Vieles liest sich auch nicht neu. „Der Vorteil ist, dass die Tipps aus einem inzwischen recht großen Erfahrungsschatz kommen und zentriert an einer Stelle zusammengefasst sind“, sagt der 39-Jährige. „Ich bin überzeugt, dass jeder, der das will, fitter werden und sportliche Ziele erreichen kann, dass jeder gesünder und zufriedener werden kann.“
Unterhaltsam ist das Buch, weil man erfährt, wie Dennis Schröder trainiert oder Dominique Heintz vom 1. FC Köln und Greskowiak auch viel Persönliches erzählt: So habe ihm (auch keine Raketenwissenschaft) die Zeit bei den Gebirgsjägern der Bundeswehr Disziplin gelehrt und die Einsicht, nicht jede Übung hinterfragen zu müssen. In einer sportlichen Familie aufgewachsen, „bin ich zwar selbst ein guter Handballer geworden, wusste aber auch relativ früh, dass es nicht reichen wird, um Profi zu werden“.
Baywatch-Experiment: Reporter sollte sich in sechs Wochen zur Traumfigur trainieren
Eher zufällig habe sich die Möglichkeit ergeben, im Fitnessstudio auch Personal Training zu geben – Einzeltraining. Ein Manager habe ihn gefragt, ob er jeden Tag um 6.45 Uhr mit ihm trainieren könne. „Ich habe zugesagt – bis heute bin ich gern der frühe Vogel und trainiere Kunden ab 6 Uhr morgens.“
Über ein spezielles Fitnesstraining fand Greskowiak den Co-Autors seines Buches: Er wollte dem damaligen „Express“-Reporter Alexander Haubrichs binnen sechs Wochen zur Baywatch-Figur verhelfen – dass er die mit seinen 93 Kilo nicht ganz hatte, sahen die Leser der Zeitung, für die der Redakteur vor dem Experiment mit Baywatch-Hose und Rettungsboje posierte. Haubrichs machte jeden Morgen Ausdauersport, abends dann Krafttraining, er aß keine Süßigkeiten mehr, trank keinen Alkohol, nahm weniger Kalorien zu sich – nach sechs Wochen wog er noch 82 Kilo, sein Körperfettanteil lag bei unter zwölf Prozent.
„Das war die Hollywood-Methode, die ich niemandem empfehlen würde“, sagt Arne Greskowiak und lacht. Viel besser sei es, stetig zu trainieren und nach und nach die Gewohnheiten zu verändern. „Man überschätzt, was man in einer Woche schaffen kann – und unterschätzt, was in einem Jahr möglich ist.“
Arne Greskowiak und Alexander Haubrichs: Bessermacher, Herder Verlag, erscheint am 10. Juni im Handel.