Köln – Nach einem Polizeieinsatz wegen gefälschter Eintrittskarten beim Konzert von Harry Styles in der Kölner Lanxess-Arena haben sich inzwischen fast 40 mutmaßliche Opfer der Ticketbetrüger bei den Ermittlern gemeldet. Es sei aber davon auszugehen, dass noch nicht alle Geschädigten Anzeige bei der Polizei erstattet haben, sagte ein Behördensprecher.
Viele potenzielle Opfer seien mit ihren gefälschten und damit ungültigen Karten wohl einfach frustriert nach Hause gegangen. Gegen die beiden mutmaßlichen Täter, die von zivilen Beamten in einen Verkauf der unechten Tickets verwickelt wurden, laufen die Ermittlungen. Ob sie selbst die Tickets gefälscht, oder diese nur verkauft haben, ist noch unklar.
Betrug mit Tickets bei Konzert von Harry Styles in Köln
Am Freitagabend vergangener Woche war der britische Sänger Harry Styles in der ausverkauften Lanxess-Arena aufgetreten. Mindestens zwei Betrüger sollen sich den Hype um das Konzert zunutze gemacht haben und vor der Halle falsche Eintrittskarten verkauft haben, die am Einlass als ungültig erkannt wurden. Die Veranstalter haben daraufhin Kontakt mit der Polizei aufgenommen. Diese entsandte zivile, als Fans verkleidete Kräfte, die den Verdächtigen selbst die falschen Tickets abkauften, um die Männer zu überführen.
Polizei kontrolliert regelmäßig undercover
Wie ein Sprecher nun mitteilte, sei die Polizei regelmäßig mit zivilen Beamtinnen und Beamten am Rande von Großereignissen wie Konzerten oder Fußballspielen im Einsatz. Die Einsätze fänden in der Regel lageabhängig statt, also etwa dann, wenn der Veranstalter den Verdacht hat, dass Tickets illegal vor dem Stadion oder der Arena verkauft werden. Wie oft die Polizei solche Einsätze hat, wird nicht erhoben.
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„Neben dem Einsatz von zivilen Kräften finden auch regelmäßig gemeinsame Streifen mit Kräften des städtischen Ordnungsdienstes statt. Ziel dieser gemeinsamen Streifen ist auch die Bekämpfung des illegalen Ticketverkaufs“, sagt ein Polizeisprecher. Gegen wie viele Verdächtige derzeit ermittelt wird, konnte der Sprecher nicht sagen, da die polizeiliche Kriminalstatistik nur Betrugsdelikte, darunter aber nicht explizit die Herstellung oder den Verkauf von falschen Tickets ausweist.
Ob es sich bei den Eintrittskarten tatsächlich um Fälschungen handelt, ist mitunter auch für die Ermittler zunächst kaum herauszufinden. Je nach Veranstaltung oder Anbieter seien die Karten unterschiedlich gestaltet, anders als etwa bei Geldscheinen, die eindeutige Fälschungsmerkmale haben. „Jede Fälschung muss daher individuell betrachtet und bewertet werden“, sagt ein Polizeisprecher. Mehr zu den Echtheitsmerkmalen der Tickets fänden sich auf den gängigen Ticketportalen. Die Polizei gibt grundsätzlich den Rat: Kaufen Sie Tickets ausschließlich bei seriösen oder bekannten Verkaufsstellen und Anbietern. „Der Ankauf über z.B. Verkaufsplattformen („von privat an privat“) birgt die Gefahr, dass entweder gefälschte oder gar keine Tickets übersandt werden.“
Außerdem gibt die Polizei folgende Tipps im Zusammenhang mit Ticketkäufen:
- Kaufen Sie keine Tickets gegen Vorkasse auf unseriösen/unbekannten Plattformen.
- Holen Sie Tickets persönlich ab und bestehen sie auf eine Rechnung.
- Die Positionen von Aufdrucken auf dem gekauften Ticket müssen mit denen auf den Mustertickets übereinstimmen.
- Die Echtheit von Hologrammen (also z. B. Regenbogenfarben im Licht erkennbar und nicht nur leicht spiegelnde Aufkleber) sollte vor dem Kauf überprüft werden.
- Beim Kauf mehrerer Tickets dürfen diese keine identische Ticketnummer aufweisen.