Die Open-Air-Nutzung startet an diesem Wochenende, weitere Schritte sind geplant.
Altes IndustriearealOsthof der Hallen Kalk wird noch in diesem Sommer für Kölner zugänglich
In der Entwicklung des Osthofs der Hallen Kalk geht es voran. Das wird aus einer Mitteilung des Stadtentwicklungsdezernats an die Politik deutlich. Demnach soll ein Teil des ehemaligen Produktionsstandortes von Klöckner-Humboldt-Deutz an der Dillenburger Straße bald auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Vor einem Jahr stieg eine renommierte Stiftung aus dem Projekt aus
Damit erreicht das Projekt einen ersten Meilenstein. Im Sommer 2023 war die renommierte Montag-Stiftung für Urbane Räume, die auf die Entwicklung von alten Industriearealen spezialisiert ist, aus der Entwicklung des Osthofs der Hallen Kalk ausgestiegen. Die Stadt Köln hatte sich laut der Stiftung zu unzuverlässig in der Zusammenarbeit gezeigt. Wie es mit dem Gelände weitergeht, war daraufhin unklar.
In den Hallen des Osthofs will ein Zusammenschluss aus Initiativen einziehen, der Kulturhof Kalk, das inklusive Kunsthaus Kalk und das Kreationszentrum für zeitgenössischen Zirkus. Sie sind in der Verantwortungsgemeinschaft Osthof (VGO) organisiert, als assoziierte Mitglieder sind auch die benachbarten Abenteuerhallen und das geplante Migrationsmuseum Domid dabei.
Gemeinsam mit verschiedenen beteiligten Ämtern der Stadt hat sich die VGO nach einem zweitägigen Workshop Mitte Juni nun auf ein Fünf-Punkte-Papier geeinigt. In diesem ist festgehalten, wie man bei der Entwicklung des Osthofes weiter verfahren will. Der zentrale Punkt ist dabei die Nutzung der alten Industriehallen. So sollen sie entsprechend der Aufteilung der VGO genutzt und in enger Abstimmung mit der Stadt vergeben werden. „Ihre Vergabe, Instandsetzung und ihr Betrieb reagieren flexibel auf die vorhandenen Ressourcen, die ermittelten Bauzustände und die Bedarfe der Initiativen und des Gemeinwohls“, heißt es.
Open-Air-Nutzung soll noch in diesem Sommer beginnen
Noch in diesem Sommer beginnt die kurzfristige Nutzung, zunächst mit der Open-Air-Bespielung der Freifläche im Osthof. „Sukzessiv“ soll die Nutzung dann auf weitere Gebäudeteile und Flächen ausgeweitet und dauerhaft fortgeschrieben werden, heißt es in dem Papier. „Wenn alles gut läuft, haben wir im August die Pioniernutzungsverträge der Hallen 66 und 63“, sagt Dominikus Moos vom Kreationszentrum für zeitgenössischen Zirkus. „Dort sollen dann auch kleine öffentliche Veranstaltungen mit bis 199 Personen stattfinden.“
In den weiteren Punkten des Papiers verständigen sich die VGO und die Stadt auf eine transparente Kommunikation, das gemeinsame Ziel eines soziokulturellen Stadtentwicklungsprojekts, eine solidarische Quartiersentwicklung und klar definierte Zuständigkeiten.
Das Gesamtprojekt „Hallen Kalk“ besteht laut der Stadt Köln aus mehreren Hallenstrukturen auf dem ehemaligen KHD-Gelände. Neben dem Osthof soll in der Halle 70 das deutschlandweit einzigartige Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland (Domid) entstehen.