Das partizipative Integrationsprojekt lässt Erinnerungen von Geflüchteten an ihre zurückgelassene Heimat in virtueller Welt aufleben.
Lob von Staatsministerin Claudia RothKalker Verein gewinnt renommierten Preis für kulturelle Bildung
Umarmungen und Jubel in Kalk: Das Integrationshaus aus Köln hat den renommierten „Preis der Länder“ für sein Projekt „Der Garten der Erinnerungen“ erhalten. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde dem Kölner Verein am 22. Mai in Frankfurt am Main verliehen.
Köln: Kalker Verein gewinnt „Preis der Länder“
Die Geschäftsführerin des Integrationshauses, Elizaveta Khan, zeigte sich auf Anfrage begeistert über die Auszeichnung: „Es ist nicht nur eine Wertschätzung für die Projektidee, die viele Arbeit, Kreativität, Fantasie und Kompetenz, sondern auch eine Wertschätzung an alle Mitmachenden. Denn wir haben zwar das Projekt initiiert und durchgeführt, aber die Erinnerungen haben Kölnerinnen und Kölner verschiedener Generationen und Lebensrealitäten geteilt. Dafür sind wir sehr dankbar.“
„Der Garten der Erinnerungen“ ist ein partizipatives Integrations- und Umweltprojekt, das Erinnerungen von Geflüchteten an ihre zurückgelassene Heimat mithilfe von Virtual Reality (VR) aufleben lässt. In Workshops mit Bewohnern des Sozialraums entstand eine etwa 400 Meter lange, farbenfrohe Kalker Hauptstraße – in einer künstlerisch gestalteten VR-Scheinwelt. Initiator war das vierköpfige Mülheimer Künstlerkollektivs „Vamos Animation.“
Claudia Roth lobt Kölner Integrationshaus e.V.
Der „Preis der Länder“ ist eine der drei Kategorien des Deutschen Preises für kulturelle Bildung „Kulturlichter“, der herausragende und innovative Projekte im Bereich der kulturellen Bildung würdigt.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth lobte die Preisgewinner: „Diese Projekte vermitteln mit viel Fantasie, Innovationskraft und Engagement zwischen den Kulturen. Sie zeigen, wie Kunst und Kultur Räume der Verständigung und des Dialoges schaffen können. Vielen Dank an die Gewinnerinnen und Gewinner, die ihre Kreativität und Leidenschaft in diese beeindruckenden Projekte gesteckt haben!“
Für Khan und ihre Kollegen kam der Preis überraschend: „Wir wussten, dass wir aus 99 Projekten zu den drei Nominierten gehörten, aber dass wir diesen Preis auch gewinnen, hätten wir nicht gedacht.“ Auf der Frankfurter Bühne genossen sie den Moment und feierten auch nach der Veranstaltung weiter, versicherte Khan.
Preisgeld soll Projekt weiterentwickeln
Das Preisgeld soll in die Weiterentwicklung des „Gartens“ fließen. Geplant ist, den virtuellen Garten zu einer dauerhaften Ausstellung an öffentlichen Orten auszubauen, etwa in einem Museum, einer Galerie oder einer anderen Kulturstätte.
Der „Preis des Bundes“ wurde im Namen der Kulturstaatsministerin an das Berliner Projekt „Maqam – Arabischsprachiges Lied“ vergeben. Der „Preis des Publikums“ ging an die Münchner Symphoniker für das Projekt „Opernglas war gestern – MSY goes VR.“
„Der Garten der Erinnerungen“ wurde bereits 2021 mit dem Preis „The Power of Arts“ ausgezeichnet, der unter anderem von der Philip Morris GmbH ins Leben gerufen wurde, um Arbeiten zu fördern, die zum Verständnis zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft beitragen und soziale und kulturelle Barrieren abbauen.