Nach dem Leichenfund im Königsforst hat die Polizei Köln jetzt einen Mann in Hannover festgenommen. Mit Luftbildern sucht sie weitere Zeugen.
Beschuldigter schweigtKölner Ermittler suchen weitere Zeugen nach Leichenfund im Königsforst
Die Kölner Polizei sucht nach weiteren Zeugen, die den Mord im Königsforst beobachtet haben könnten. Die Ermittler grenzen die Tatzeit inzwischen auf den 20. November ein. Dies teilte die Behörde am Mittwoch (4. Januar) mit.
Im Fall um die von einem Spaziergänger gefundene Leiche im Königsforst hatte die Polizei einen Tatverdächtigen im Stadtgebiet von Hannover festgenommen. Am 15. Dezember hatte ein Spaziergänger die Leiche eines vermissten 30-Jährigen im Kölner Königsforst gefunden.
Laut Polizei hatte die Obduktion konkrete Hinweise auf ein Gewaltverbrechen geliefert: Der Leichnam wies mehrere Messerstiche im Oberkörper auf, wie Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer jetzt mitteilte. Die Ermittler grenzen die Tatzeit inzwischen auf den 20. November ein.
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Beschuldigter kannte das Opfer und schweigt
Am Mittwoch (21. Dezember) sei Haftbefehl wegen dringenden Verdachts des Totschlags gegen den 32 Jahre alten Verdächtigen aus Hannover erlassen worden. Am Donnerstag wurde er dort festgenommen und direkt nach Köln gebracht, wo ihm ein Richter den Haftbefehl verkündete. Der 32-Jährige steht laut Angaben der Staatsanwaltschaft im Verdacht, den 30-jährigen Kölner erstochen zu haben. Nach jetzigem Ermittlungsstand sollen die beiden miteinander bekannt gewesen sein.
Die Hintergründe seien weiterhin Gegenstand der laufenden Ermittlungen, sagte Bremer. Der Beschuldigte mache zu dem Tatvorwurf keine Angaben und werde anwaltlich vertreten. Eine Vielzahl von Indizien habe letztlich zu dem Beschuldigten geführt. Unter anderem konkrete Spuren am Tatort, heißt es, aber auch Befragungen im Freundes- und Bekanntenkreis des Opfers.
Kölner Polizei sucht weitere Zeugen
Die Ermittler der Kölner Polizei suchen nach weiteren Zeugen. Spaziergänger, Hundebesitzer oder Jogger, die sich an dem mutmaßlichen Tattag in dem abgelegenen Waldstück im Kölner Stadtteil Rath-Heumar aufgehalten und möglicherweise eine Auseinandersetzung zwischen den beiden Männern in der Nähe einer Lichtung mitbekommen oder sonstige Beobachtungen gemacht haben.
Auf zwei unbefestigten Wegen des Waldstücks befinden sich laut Polizei diverse Reifenspuren. Sie prüft daher, ob einer der beiden Männer mit einem Auto zum Tatort hin beziehungsweise vom Tatort weggefahren sein könnte. Folglich sind auch Hinweise zu Fahrzeugen, die am 20. November dort gesehen wurden, für die Mordkommission interessant. Die Zufahrten mit Schranken liegen an der Rösrather Straße.
Zudem ist eine provisorische Sitzgelegenheit aus Europaletten neben einem roten Überseecontainer an der Lichtung für die Ermittler von Interesse. Aufgrund des zurückgelassenen Mülls vermuten sie, dass sich dort regelmäßig Personen treffen und so als Zeugen in Betracht kommen. (ft, ts, jni)