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Fastelovend wohldosiertDas plant der Kölner Karneval trotz Corona

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Gute Laune bei der KG Uhu in Dellbrück

Köln – Es sind die kleinen, kreativen Formate, die Frohsinn bringen. So ganz ohne Karneval können die kölschen Jecken nicht. Die freiwillige Absage von Sitzungen verspricht eine finanzielle Absicherung, aber ganz offiziell ist nicht alles verboten. Man darf also Fastelovend feiern, wenn auch eingeschränkt. Und so arbeiten Karnevalsgesellschaften, aber auch andere Veranstalter, an kreativen, oft kleinen Formaten, um über die Pointen der Büttenredner lachen und live kölsche Musik hören zu können.

Man richtet sich nach der aktuellen Corona-Schutzverordnung, will aber auch ausschöpfen, was geht. Es sind Versuche, ein Vereinsleben aufrecht zu erhalten, aber auch Künstlern wie Besuchern ein Stück Fastelovendsgefühl zu geben. Wir haben einige Veranstaltungen zusammengestellt.

Kölner Vereinsleben beleben mit kleinen Events

Von wegen alle Sitzungen fallen aus. Sie finden statt. Nur anders und in kleinerem Rahmen. Nachdem die Dellbrücker KG Uhu im Vorjahr schon mit ihrer „Ordensverleihung im Kreisverkehr“ sowie 21 Folgen des Video-Formats „He kütt die Bütt“ für aufsehen sorgten, haben sie nun ihre gewohnten Sitzungsformate in „Kneipensitzungen“ umgewandelt. Jeweils Montags anstelle der gewohnten Versammlungen im Vereinslokal „Werk 2“ am Dellbrücker Marktplatz und für rund 40 Gäste nach der 2G+-Regel.

Alles zum Thema Bläck Fööss

Los ging es jetzt mit der „Häre-Sitzung“, zu der Präsident Rainer Ott, angeführt von einige Mitgliedern des Schnäuzer-Balletts, in die Kneipe einzog. Deren großartig angekündigte Hebefigur entpuppte sich schnell als Stemmen einer Kölschstange. Beim Uhu nimmt man sich selbst auf die Schippe – egal, ob es um Ehrungen oder Ordensverleihungen geht. Und ein Programm gab es auch.

So sorgten Jörg P. Weber mit seiner Flitsch und „Nubbel“ Michael Hehn für Lacher. Für Hehn war es „der erste Auftritt von fünf“ in dieser Session. „Ich habe mir zwar eine neue Rede geschrieben, aber so einige Pointen hebe ich mir lieber fürs nächste Jahr auf.“ Weiter machen die Uhus mit der „Puute-Sitzung“, zu dem man nur als Cowboy oder Indianer verkleidet Zutritt erhält.

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„Nubbel“ Michael Hehn konnte die Uhus mit seiner Rede begeistern.

Bei der „Weechter-Sitzung“ sind Frauen-Kleider und bei der Prunk-Sitzung elegante Abendgarderobe gefragt. Zur „Sitzung met Boore un Mädcher“ kommt man kostümiert, darf allerdings nicht wie gewohnt die eigene Verpflegung mitbringen. Und zum Finale in der Woche vor den tollen Tagen feiern die J'Uhus, die Nachwuchsabteilung der KG, ihre legendäre Party. Die Künstler für die einzelnen Abende stehen noch nicht final fest.

Zugesagt haben Björn Heuser und Torben Klein, sowie Micky und Bubi Brühl als Duett. „Dazu planen wir noch an einer Open-Air-Veranstaltung – auf dem Marktplatz oder dem Schulhof“, sagt KG-Sprecher Andreas Hergesell. „Wir spüren die Erwartungshaltung der Leute hier im Veedel, dass etwas passiert.“

Humba Täterä im Kölner Hotel

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Deiters-Chef Herbert Geiss

„Es eine sehr harte Zeit. 23 Monate ohne Umsatz und ohne Perspektive. Es tut einfach weh, dass so wenig passiert. Klar, auch und gerade uns als Unternehmen“, sagt Deiters-Chef Herbert Geiss. Aber unterkriegen lässt er sich nicht. „Da ja laut der aktuellen Coronona-Schutzverordnung Veranstaltungen bis zu 750 Personen erlaubt sind, habe ich mich entschieden, ab sofort Veranstaltungen selber durchzuführen, in der Hoffnung, dass mir noch einige Leute dies nachmachen, damit unser Köln wieder ein wenig bunter und fröhlicher wird.“ Als Partner hat er sich Dirk Metzner, den Direktor des Lindner-Hotels City Plaza sowie Agentur-Chef Hort Müller (alaaaf.de) ins Boot geholt.

Zum Motto „Humba Tätärä“ startet an diesem Samstag und Sonntag (22. und 23. Januar) in dem Hotel an der Magnusstraße ein Probelauf – mit Moderator Stephan Henseler und je 275 Leuten. Kommt das Konzept an, soll dann jeweils von Freitag bis Sonntag gefeiert werden. Vorgesehen sind zunächst vier Programmpunkte: die Bläck Fööss und die Klüngelköpp, das „Herrengedeck“ (Martin Schopps, Jörg P. Weber und Volker Weininger) sowie das Dreigestirn. Samstag wird ab 19 Uhr für 69,99 Euro ein Drei-Gänge-Menü serviert (Getränke werden extra berechnet).

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Volker Weininger, Martin Schopps, Jörg P. Weber auf der Prinzenproklamation.

Sonntag ab 14.11 Uhr gibt es die gleiche Show, beim Familienprogramm ohne Menü sind zusätzlich die Funky Marys und das Kinderdreigestirn dabei. Dann kosten die Karten für Erwachsene 29,99 Euro und für Kinder 14,99 Euro.

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Die Funky Marys

Finanziell rechnen sich diese Veranstaltungen nicht, so Geiss. „Aber das ist zweitrangig. Es ist uns einfach wichtig und eine Herzensangelegenheit, ein Zeichen zu setzen. Karneval soll auch in dieser Session spürbar sein.“ Und wer noch schnell ein Kostüm braucht, wird das wohl bei Deiters finden.

ZDF-Mädchensitzung wird Open Air aufgezeichnet

An diesem Mittwoch wird im Tanzbrunnen die ZDF-Mädchensitzung aufgezeichnet. In diesem Jahr findet die Sitzung als Open-Air-Veranstaltung vor 450 Zuschauerinnen statt. Leiterin der Mädchensitzung ist Nathalie Bergdoll, den Elferrat bilden Mariechen aus Kölner Tanz- und Traditionskorps. Karten für die Veranstaltung, die vom Kinderdreigestirn eröffnet wird, gibt es allerdings nicht mehr.

Nur 750 Besucher im Tanzbrunnen zugelassen

Ansonsten ist am Tanzbrunnen nicht viel geplant. „Es hat Anfragen gegeben“, sagt Köln-Kongress-Chef Bernhard Conin. „Die Veranstalter hatten auf 1500 bis 2000 Zuschauer gehofft. Aber wir dürfen auch nur maximal 750 – wie im Saal.“

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So beispielsweise im Gürzenich (Conin: „Da haben wir ja wenigstens ein Bühnenbild“), wo einige Traditionskorps und größere KGs schon Termine reserviert haben. Auch die Flora ist gefragt – allerdings für kleinere Gruppen bis 250. Noch eine Nummer kleiner macht es die KG Greesberger. Die empfangen vereinsintern das Dreigestirn an diesem Freitag im Rahmen eines „Abend mit der Mötz“ im Coellner Hof.

Karnevalsfestival in der Volksbühne

Die Volksbühne am Rudolfplatz widmet sich ebenfalls dem kulturellen Teil hinter den ausgelassenen Feierlichkeiten. Nach dem Motto „Alaaf, e betzje stiller“ wird es in Kölns ältestem Theater ab Februar eine Art Karnevals-Festival geben.

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Präsidentin Mirja Boes (M.) mit ihren Kollegen von Deine Sitzung

Größen aus traditionellem und alternativem Karneval geben sich die Ehre und bieten Ausschnitte aus ihren Sitzungen und Programmen. Den Auftakt machen Kasalla unplugged, und auch Brings spielen akustisch. Deine Sitzung und Stunksitzung geben an je zwei Abenden leise Höhepunkte zum Besten und auch das „Herrengedeck“ kommt vorbei.

Kinderpuppensitzung und Divertissementchen feiern Premiere in Köln

Auch wenn die Puppensitzung im Hänneschen-Theater sich Sitzung nennt, ist sie eher Theater und darf als solches genauso stattfinden wie die Kinderpuppensitzung „Pänzelovend Alaaf“, die an diesem Freitag Premiere feiert. Gleiches gilt für das Divertissementchen in der Ersatzoper Staatenhaus, das mit dem opulenten „Napoleon in Kölle“ am 29. Januar seine Erstaufführung haben wird.