NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker an der Unfallstelle am Chlodwigplatz
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Köln – Neun Monate nach dem tödlichen Unfall des Polizisten Veit Rathenow an der KVB-Haltestelle Chlodwigplatz hat die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen gegen einen zunächst beschuldigten Rechtsanwalt eingestellt. Die Staatsanwaltschaft bestätigte am Freitagnachmittag entsprechende Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Verdacht hat sich nicht bestätigt
Der Jurist stand im Verdacht, den 32-jährigen Polizisten an Karnevalsfreitag vom Bahnsteig auf die Gleise gestoßen zu haben. Dieser Verdacht hat sich im Zuge der Ermittlungen aber nicht bestätigt.
Die Verfahrenseinstellung kommt nicht völlig überraschend – der Anwalt war bereits zehn Tage nach dem Unglück wegen fehlenden dringenden Tatverdachts vorzeitig aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Der anfängliche Vorwurf des Totschlags wurde abgeschwächt auf fahrlässige Tötung. Aber auch dieser Verdacht ließ sich nicht erhärten.
Video zeigt Geschehen nur undeutlich
Auf einem Überwachungsvideo, das das Geschehen auf dem Bahnsteig zeigt, ist der entscheidende Moment nur undeutlich zu erkennen. Ein bewusster Stoß oder ein Schlag des Beschuldigten war für die Ermittler nicht auszumachen. Auch aufwendige rechtsmedizinische Untersuchungen – ein so genanntes biodynamisches Gutachten – brachten keinen Aufschluss.
Veit Rathenow.
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Was genau am 9. Februar auf dem Bahnsteig geschah, warum Veit Rathenow auf die Gleise stürzte, wo er von einem Zug überrollt wurde, bleibt womöglich für immer unklar.