Köln – Zum 200-jährigen Bestehen kann man schon mal auffahren. So sieht das auch die Kölner Karnevalsgesellschaft Die Grosse von 1823, die wie die Roten Funken und der organisierte Karneval als solcher in der kommenden Session ihr Jubiläum feiern.
„Die Kölner Lichter kommen vielleicht niemals wieder“
Am Donnerstag stellten die Grossen von 1823 im Tanzbrunnen ihr Programm zum Elften im Elften vor, der dort traditionell als Familienfest stattfinden wird. Ein Highlight des Sessionsstarts: Zum Abschluss des tagesfüllenden Programms wird es ein großes Feuerwerk geben.
„Wir wissen, dass das nicht ganz unumstritten ist. Die 'Kölner Lichter' sind ausgefallen, vielleicht kommen sie niemals wieder. Aber ein 200-jähriges Jubiläum ist etwas ganz Besonderes – dazu darf es auch ein Feuerwerk geben“, sagte Präsident Joachim Zöller.
Karneval in Zeiten des Dauerstresses wichtig
Nach zwei Corona-Sessionen hatte man gehofft, das Jubiläum wieder unbeschwert feiern zu können. „Aber natürlich machen auch wir uns Sorgen angesichts der weltpolitischen Krisen und der wirtschaftlichen Lage der Bürgerinnen und Bürger“, so Zöller. „Was wird dann aus dem Karneval?“
Trotzdem sei er überzeugt davon, dass in einer Zeit des Dauerstresses der Karneval für die Psyche umso wichtiger sei. „Die Menschen müssen auch mal abschalten können. Außerdem ist Freude ein Elixier für das Immunsystem“, so der Präsident im Hinblick auf eine drohende Verschärfung der Corona-Lage. „Das müsste auch mein Kollege Lauterbach wissen“, sagte Zöller, der selbst Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie an der Uniklinik Köln ist.
Karneval in Köln: Auftritte von Kasalla, Brings und Co.
Um die Jecken wieder für Karnevalsveranstaltungen zu begeistern, haben die Grossen von 1823 zum Sessionsauftakt alle Bands mit Rang und Namen eingeladen. Es spielen Kasalla, Brings, Bläck Fööss, Miljö, Höhner und viele mehr, dazu treten Musik- und Tanzkorps auf.
„Das hier ist eine Feier für die Familie, als Vater von einem jungen Kind würde ich heutzutage auch hier feiern“, sagte Sänger Peter Brings. Moderiert wird das Event von Linus.
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Einen Ausblick gab die Grosse von 1823 auch auf das restliche Jubiläumsprogramm: Neben einem Konzert des Gürzenich Orchesters gemeinsam mit den Roten Funken am 23. Oktober organisiert man zusammen auch einen Fackelzug mit anschließender Nubbelverbrennung auf dem Roncalliplatz am Karnevalsdienstag.
Dazu erscheint am 11.11. das historische Buch „200 Jahre Kölner Karneval“ über die Geschichte des, wie Zöller betonte, „organisierten Karnevals“. Den Karneval auf der Straße feiern die Jecken nämlich bereits seit dem Mittelalter.
Karten für den 11.11. im Tanzbrunnen gibt es für rund 28 Euro hier, weitere Infos auf der Webseite der Grossen von 1823, www.dgv-1823.de.