Köln – Was der „Kölner Stadt-Anzeiger“ gestern exklusiv vermeldete, ist seit Mittwochnachmittag offiziell: Das designierte Kölner Dreigestirn der Jubiläumssession 2023 kommt aus den Reihen der Kölsche Funke rut-wieß vun 1823. Als Prinz Boris I., Bauer Marco und Jungfrau Agrippina werden Boris Müller, Marco Schneefeld und André Fahnenbruck mit allen Jecken den Fastelovend feiern.
Am Neumarkt, wo 1823 der erste Rosenmontagszug stattgefunden hatte, stellte Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn das Trio in der Kreissparkasse vor. Wie das FK wurden auch die Roten Funken 1823 gegründet. „Die Drei passen perfekt in unsere Jubiläumssession, auch wenn das Jubiläum ihrer Gesellschaft bei der Auswahl keine Rolle gespielt hat – die Besten der zahlreichen Bewerber sind es geworden.“
Kölner Karneval: Festkomitee präsentiert designiertes Dreigestirn
Was den Verlauf der Session unter Corona-, Kriegs- und Inflationseinflüssen betreffe, so sei man zuversichtlich, aber nicht naiv. Man habe Konzepte für verschiedene Szenarien. „Egal, welche Überraschungen die kommenden Monate bereithalten, ich bin mir sicher, dass das Dreigestirn jede Menge Energie und das richtige Verständnis des kölschen Fastelovends mitbringt.“
Die Vorfreude ist bei allen groß: „Einmal im Leben Prinz zo sin ist schon unglaublich, aber dann auch noch in dieser ganz besonderen Session: Das ist wirklich ein Traum!“, freut sich der designierte Prinz Boris Müller. „Wir freuen uns auf alle Jecken und werden jeden Moment dieser historischen Session genießen.“
Kölner Karneval: Boris Müller ist der designierte Prinz
Prinz Boris I., Boris Müller (45), ist verheiratet und lebt in Rodenkirchen. Seit 2001 ist er bei den Funken. Er arbeitet als Kaufmann der Wohnungswirtschaft bis heute bei seinem Ausbilder WOVEG, mittlerweile auch als geprüfter Immobilienverwalter.
Im Januar 2016 folgte dann die Beförderung zum Prokuristen und Gesellschafter. Zudem ist er seit 2011 im Aufsichtsrat der Wohnungsbaugenossenschaft Kölner Gartensiedlung eG.
Bei den Roten Funken ist er bekannt für starke Bühnenauftritte etwa singend als Helene Fischer oder als „Doof Noss“. „Wenn es passt, kann ich mir eine Hommage an Hans Hachenberg auch bei Dreigestirnsauftritten vorstellen“, so Müller. Neben seinen Aufgaben im Korps – das Trifolium leitet seit 2015 den dritten Knubbel – spielen für den designierten Prinz Karneval vor allem Familie und Freunde eine wichtige Rolle. Er ist ein glühender Fan des 1. FC Köln und seit 2000 Mitglied des Vereins. Außerdem unterstützt er den Zentral-Dombau-Verein zu Köln und nutzt seine Freizeit, um in kölscher Literatur zu schmökern oder laufen zu gehen.
Designiertes Kölner Dreigestirn: Bauer war Kinderprinz
Bauer Marco, Marco Schneefeld (48), ist verheiratet und hat zwei Töchter. Als selbstständiger Dachdeckermeister ist er seit 1999 Inhaber der Marco-Schneefeld-GmbH, die in Bilderstöckchen ansässig ist. Zuvor schloss er seine Dachdecker-Ausbildung als Innungsbester ab.
An erster Stelle steht für den Kölner Kinderprinzen von 1984 seine Familie, mit der er besonders gerne die Welt bereist. Seine Karnevalskarriere begann er „mit neun Monaten im Kiepchen bei den Schull- un Veedelszöch“, mit drei war er in der Kindergruppe der Roten Funken, mit 15 Kamellejung. Schneefeld, dessen Vater Theo 1984 die Kölner Jungfrau verkörperte, ist immer für sportliche Aktivitäten wie Bergsteigen, Skifahren oder Eishockey zu begeistern. Als Besitzer einer Dauerkarte der Kölner Haie trifft man ihn bei jedem Heimspiel.
Karneval Köln: Jungfrau arbeitet als ehrenamtlicher Richter
Jungfrau Agrippina („Andrea wäre nahe liegender, aber ich finde, das passt nicht so zur Rolle der Mutter Colonia“), André Fahnenbruck (43), ist verheiratet, hat einen Sohn und lebt in Hahnwald. Nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann folgte das Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Rheinischen Fachhochschule. Heute arbeitet er als Geschäftsführer von Documentus und Mobox e.K. (Mobile Sale Storage). Zusätzlich bekleidet er ein Amt als ehrenamtlicher Richter des Arbeits- und Finanzgerichts Köln.
Seine freie Zeit verbringt er neben dem Karneval – mit drei bei den Funken, später Kamellejung, sein Vater Hans Willi war Jungfrau Hanny im Dreigestirn 1998 – am liebsten mit seiner Familie und begeistert sich für das Reisen. Als langjähriges Mitglied des 1. FC Köln verpasst er kein Spiel, freut sich aber auch, wenn er Zeit für Skifahren, Wasserski oder die Jagd findet. Auf seinem Polterabend 2017 beschlossen die Freunde, sich als Dreigestirn zu bewerben.
„Dass wir das Dreigestirn im Jubiläumsjahr stellen dürfen, ist der Punkt auf dem i“, freute sich Präsident Heinz-Günther Hunold und begrüßte das Trio mit einem Karnevalswagen und dem Spielmannszug auf dem Neumarkt. Am Abend werden die Drei von ihrem Korps in der Üülepooz empfangen.
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