Gottesdienst für KarnevalistenDreigestirne schmücken Dom im Ornat
Köln – Stimmungsvoller Domgottesdienst für Kölner Karnevalisten am Tag nach der Proklamation der Dreigestirne mit einer Premiere: Begleitet von den Plaggeköpp und den Tanzpaaren konnten Dreigestirn und Kinderdreigestirn erstmals im Ornat in die Kathedrale einziehen.
Zunächst wurde eine von Kinderprinz Felix I., Bauer Robin und Jungfrau Helena gestaltete Kerze geweiht und entzündet. Sie soll bis zum Ende der Session brennen, denn „wir können jedes Licht brauchen in dieser Session“, wie Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn sagte. „Danke, es tut gut, Karneval in diesem Rahmen zu fühlen.“
Nach einer Lesung zum Motto „Alles hät sing Zick“, die Alexander von Chiari auf Hochdeutsch und Christine Flock auf Kölsch vorlasen, fragte sich Stadtdechant Msgr. Robert Kleine in seiner Predigt, ob man sich freuen und fröhlich sein könne, angesichts der Pandemie und wissend, dass man nicht wie sonst in der Session feiern könne. „Lassen wir uns unsern Karneval nicht nehmen“, sagte Kleine und mahnte zu Ruhe und Gelassenheit. Auch das Dreigestirn solle sich seine Zuversicht nicht nehmen lassen. Im Gegenteil sei es seine Aufgabe, diese Zuversicht und Lebensfreude bei den zahlreichen sozialen Terminen mit anderen Menschen zu teilen.
Als Ausdruck dieser Zuversicht hatte Kleine eine Überraschung mitgebracht: „Klimpermännche“ Thomas Cüpper sang zur Quetsch „Och, wat wor dat fröher schön doch in Colonia“. Der Applaus der Gemeinde war beiden sicher.
Auch Stadtsuperintendent Bernhard Seiger machte (nicht nur) dem Dreigestirn Mut für die Session, denn Karneval sei neben dem Feiern auch Empathie, wache Augen und Mitgefühl. Er sagte in seinem Grußwort: „Wir verzichten alle gerade und in den nächsten Wochen auf ziemlich viel: Aus Vernunft und Verantwortung. Wir spüren, körperlich und seelisch, was uns fehlt.“
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Und weiter: „Wenn es gut geht, dann wird die Freude über all das, was Fastelovend ausmacht, in den nächsten Jahren groß sein, größer vielleicht als zuvor. Weil wir es wieder neu zu schätzen wissen. Weil wir spüren, wie wertvoll das Geschenk der Gemeinschaft und der Nähe ist. Wir werden auf neue Weise singen, tanzen und schunkeln, weil wir erlebt haben und wissen: Nichts ist selbstverständlich!“
Zu den Fürbitten kamen dann Prinz Sven I., Bauer Gereon und Jungfrau Gerdemie mit dem Kinderdreigestirn auf den Altar, bevor es zum Finale eine kleine Prozession zum Dreikönigenschrein gab, zu der Cüpper sang „Am Dom zo Kölle“.