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„Suff ist nur ein so kleiner Teil davon“Kölner Dreigestirn betont bei Redaktionsbesuch Bedeutung des Karnevals

Lesezeit 3 Minuten
Chefredakteur Gerald Selch (l.) zeigt dem Kölner Dreigestirn, wie die Print-Ausgabe des „Kölner Stadt-Anzeiger“ entsteht.

Chefredakteur Gerald Selch (l.) zeigt dem Kölner Dreigestirn, wie die Print-Ausgabe des „Kölner Stadt-Anzeiger“ entsteht.

Eine Woche nach der Prinzenproklamation blickt das Trifolium auf seine bisherigen Highlights.

Karneval – das ist mehr als Feiern und Saufen. Diese Botschaft ist dem Kölner Dreigestirn beim Besuch der Redaktionen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Express“ am Freitagnachmittag besonders wichtig. „Suff ist nur ein so kleiner Teil davon“, sagt Prinz René I. (René Klöver) und hält dabei seine behandschuhten Daumen und Zeigefinger wenige Zentimeter auseinander. Darauf dürfe der Karneval nicht reduziert werden.

Prinz René I, Bauer Michael (Michael Samm) und Jungfrau Marlis (Hendrik Ermen) bekleiden seit einer Woche offiziell das Amt des Kölner Dreigestirns und ziehen durch die Säle. Insgesamt 438 Termine absolvieren sie bis Anfang März. Die ersten Spuren haben sich beim Prinzen schon am Tag nach der Proklamation gezeigt, bei der Volksproklamation am vergangenen Samstag fehlte ihm die Stimme. „Ich bin froh über jede Minute, die ich keine Stimme habe, denn das ist dem Jubel geschuldet“, sagt er.

Dreigestirn ist gerührt vom Besuch im Hospiz

Durch die lange Session bleiben dem Dreigestirn im Gegensatz zu ihren Vorgängern aber auch kurze Atempausen zwischendurch. Statt immer nur von Termin zu Termin zu hetzen, könnten sie dadurch auch mal im Foyer mit den Kölnerinnen und Kölnern ins Gespräch kommen. „Wir wollen diesen Kontakt haben und nutzen ihn auch gern“, sagt Bauer Michael.

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Ein besonderes Highlight dieser ersten richtigen Woche als jeckes Trifolium sei der Besuch im Hospiz gewesen, erzählt Prinz René I. angefasst. Es sei berührend, welche Wirkung das Ornat dort auf die Menschen gehabt habe, aber auch die Hingabe der Mitarbeitenden habe sie beeindruckt. „Das hat bei mir auf jeden Fall die größten Spuren hinterlassen“, sagt er. „Wir werden mit Sicherheit einige Säle vergessen, aber das vergessen wir nicht.“

Das Dreigestirn hat bereits bei seinem Auftritt am 11.11. auf dem Heumarkt und auch bei der Prinzenproklamation bewiesen, dass es nicht nur Frohsinn verbreiten will, sondern auch für Werte wie Respekt und Toleranz eintritt. Auch durch die Bundestagswahl bedingt würden sie „automatisch in die politische Strömung reinkommen“, sagte Jungfrau Marlis. Der Karneval stelle zwar eine Auszeit dar, „aber ganz ausblenden können und wollen wir es nicht“.

Prinz hat Zeitgefühl schon verloren

Beim Redaktionsbesuch in der Amsterdamer Straße, zu dem Chefredakteur Gerald Selch das Dreigestirn begrüßte, ließen sich die Tollitäten auch die Arbeitsweise des Mediums erklären – sowohl Print als auch Online. Danach ging es für die drei direkt weiter, elf Termine standen am Freitag noch an, der letzte im Sartory bei der Echt-Kölsch-Sitzung der Roten Funken um kurz vor Mitternacht.

Den Überblick über die Termine und das Zeitgefühl hat das Trifolium dabei schon jetzt völlig verloren; Prinz René beichtet: „Ich dachte heute auch schon, es wäre Samstag.“ Dabei ging der Tag für die drei gerade erst los, es war der zweite Termin nach dem offiziellen Aufwiegen im Galeria Kaufhof.