Das Kölner Dreigestirn hat eine erste Zwischenbilanz zur Session gegeben. Besonders ein Thema stößt dem Trifolium sauer auf – der Umgang mit der Prinzenspange.
Kölner Karneval„Leute verlieren die Distanz“ – Dreigestirn übt deutliche Kritik

Das Kölner Dreigestirn, André Fahnenbruck, Boris Müller und Marco Schneefeld, zieht eine erste Zwischenbilanz.
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Etwas mehr als die Hälfte ihrer Amtszeit ist bereits vorbei. Anlass für das Kölner Dreigestirn, bestehend aus Prinz Boris I. (Müller), Bauer Marco (Schneefeld) und Jungfrau Agrippina (André Fahnenbruck), eine erste Bilanz zu ziehen. Beim Gespräch in der Hofburg wirkte das Trifolium noch immer begeistert von der Aufgabe als höchste Repräsentanten des Karnevals – fand aber auch kritische Worte.
Jungfrau Agrippina: „Die Leute sind aufmerksamer als vor Corona“
„Wir sind auf Weltreise durch Köln. Wir freuen uns unglaublich, als echte kölsche Jungs und als echte Freunde dieses Amt ausführen zu dürfen“, sagte Prinz Boris. Als besondere Highlights hob er die Zusammenarbeit mit dem Kinderdreigestirn hervor. „Da hat sich etwas wie eine Vater-Sohn oder, im Fall der Jungfrau, Mutter-Tochter-Freundschaft entwickelt. Mit den Pänz ist es toll, vor allem, weil wir das als Rote Funken so vorher nicht kannten.“
Bauer Marco hob vor allem „Wunschtermine“ wie Mädchensitzungen oder der Besuch einer Förderschule hervor. Jungfrau Agrippina fand lobende Worte für die Kölner Jecken: „Die Leute sind viel aufmerksamer als vor Corona. Auch, wenn wir spät am Abend noch in den Saal kommen, hören die Leute zu.“
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Ärger über die Prinzenspange auf Ebay
Doch auch das Dreigestirn musste in dieser Session bereits miterleben, dass sich nicht alle Jecken immer zu benehmen wissen. Zur Veranschaulichung schnappte sich Prinz Boris eine Prinzenspange, aus deren Sicht er dann sprach: „Jeder von euch will mich haben. Die erste Nacht verbringe ich traditionell nur mit der Oberbürgermeisterin – dann geht die Jagd auf mich los. Die Jungs wissen aber ganz genau, an wen sie mich verteilen, und an wen nicht.“

Prinz Boris I. zeigt die Prinzenspange.
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Ein deutlicher Bezug darauf, dass die Prinzenspange im Januar bereits auf Ebay angeboten wurde. „Wer das macht, hat den Karneval nicht verstanden“, so Prinz Boris. „Und man bettelt auch nicht um eine Prinzenspange. Wir werden teilweise sehr dreist darauf angesprochen. Mit steigendem Pegel verlieren die Leute die Distanz zu uns.“
Trotzdem blickt das Dreigestirn dem Rest der Session vorfreudig entgegen. Insgesamt 457 Auftritte absolviert das Trifolium. An den Rosenmontagszug, der dieses Jahr in Deutz startet, wolle man da noch gar nicht zu sehr denken – „Auch wenn der Schluss auf der Severinstraße sicherlich ein Highlight wird“, so Bauer Marco.