Köln – „Rut un Wiess, wie lieb' ich dich.“ Egal, ob man wollte oder nicht: Am 1. FC Köln kam man in diesem Rosenmontagzug nicht vorbei, denn der Verein war dort gleich an mehreren Stellen präsent. Mit dem 5:0-Auswärtssieg in Berlin im Rücken konnten Spieler, Funktionäre und Fans halt gut Fastelovend feiern.
Zwischen dem Reiterkorps Jan von Werth und dem Musikwagen mit der Nachwuchsband King Loui freuten sich das Trainerteam um Markus Gisdol und acht Spieler, die teilweise von einigen Monaten noch nicht wussten was Fastelovend und Rosenmontag für die Stadt und ihren Verein zu bedeuten hatten. So Mark Uth und Simon Terodde, Kingsley Ehizibue, Ismail Jakobs und Elvis Rexhbecaj, Kingsley Schindler, Ellyes Skhiri und Neuzugang Toni Leistner. Stürmer Antony Modeste trug – wie schon im Vorjahr – sichtlich stolz die grün-rote Uniform der Altstädter, während Manager Horst Heldt und Geschäftsführer Alexander Wehrle in den Farben der Bürgergarde Blau-Gold von deren Präsidentenwagen grüßten.
Ex-Trainer Christoph Daum auf Senatswagen
Dazu fuhr Vize-Präsident Eckhard Sauern – auch Chef des Kölner Rennvereins – bei der KG Frohsinn mit und Ex-Trainer Christoph Daum auf dem Senatswagen der Roten Funken. „Ich bin seit 1974 immer mal wieder im Zoch dabei, aber noch nie als Roter Funk. Das ist schon etwas Besonderes.“ Das Geschehen von der Tribüne aus begutachteten Präsident Werner Wolf, die Spieler Jonas Hector, Marcel Risse und Jorge Meré sowie Ex-Vorstand Toni Schumacher.
Der Verein rechts vom Rhein, Viktoria Köln, war auf dem Wagen von Zugleiter Holger Kirsch vertreten. Der ist dort ja auch Vize-Präsident und hatte zur seiner Premiere Mannschaftskapitän Mike Wunderlich und Trainer Pavel Dotchev geladen. Dazu noch einige Vertraute wie seinen Jugendfreund Tilmann Otto (kam mit Tochter Charlie-Marie), der als Reggae-Sänger Gentleman weltweit Karriere machte und seinen Lieblingspfarrer Franz Meurer aus Höhenberg und Vingst.
Weiterhin waren auch Klaus-Ludwig Fess, der Präsident des Bund Deutscher Karneval und Schauspieler Karsten Speck – derzeit am Theater am Dom engagiert – auf dem Wagen, der mit Glücks-Heinzen dekoriert war, die die Kölner Künstler Heike Haupt und Anton Fuchs geschaffen hatten.
FC-Torwart Timo Horn im nächsten Jahr dabei
Künstler Fuchs selbst stand wie in den Vorjahren auf der „Dicken Berta“ der Blauen Funken. „Der Anton ist mein Betreuer“, sagte Höhner-Musiker Jens Streifling. „Der weiß wie es geht und sagt mir, was ich machen muss.“ Auch weitere Musikerkollegen verteilten sich auf den Zoch. So Bernd Stelter mit Ehefrau Anke bei Präsident Joachim Wüst und der KG Große Kölner, Peter Brings beim Tanzkorps der Altstädter, Jörg P. Weber auf der Postkutsche der Roten Funken, Mio-Torres im Fußvolk der Nippeser Bürgerwehr, Marita Köllner auf dem Bagagewagen bei Jan von Werth sowie Jochen Damm, der seinen 47. Geburtstag feierte, bei den Fidelen Burggrafen.
„Schutzmann“ Jupp Menth zählte zum Kölner Husaren-Korps, Rednerin Ingrid Kühne warf Strüßjer und Kamelle vom Präsidentenwagen der Nippeser Bürgerwehr - genau wie die Scala-Betreiber Ralf Borgartz und Arne Hoffmann .
Dort wäre auch noch Platz für FC-Torwart Timo Horn gewesen, der wegen einer privaten Verpflichtung abgesagt, aber gleichzeitig schon fürs nächste Jahr zugesagt hat.
Auch andere Traditionskorps und Karnevalsgesellschaften schmückten sich mit Prominenz aus der Stadt. Oberbürgermeisterin Henriette Reker warf Lebkuchen-Herzen bei den Roten Funken, bei denen auch CDU-Chef Bernd Pettelkau mitfuhr, und Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes war mit fussiger Perücke ein Schusterjunge bei den Fidelen Zunftbrüdern.
Gunnar Herrmann, Geschäftsführer der Fordwerke zählte genau wie der scheidende Dompropst Gerd Bachner und NRW-Innenminister Herbert Reul zur Ehrengarde. Dessen Minister-Kollege Peter Biesenbach (Justiz) plauderte mit Christian DuMont-Schütte (Verleger von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Express“), Stadtdechant Msgr. Robert Kleine und Dombaumeister Peter Füssenich auf der Präsidenten-Kutsche der Altstädter. Für kirchlichen Beistand bei der Prinzen-Garde sorgte der aus Köln nach Berlin abgewanderte Erzbischof Heiner Koch.
Der Ballermann-erprobte Partysänger Peter Wackel aus dem Bierkönig mischte bunt geschminkt bei den „Goldenen Jungs“ mit („Ich trete schon seit 20 Jahren auch im Karneval auf und bin Mitglied der Prinzengarde in Aachen“). Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn hatte eine illustre Wagenbesatzung zusammengestellt. Da gab es ein bisschen Hollywood-Glamour mit Film-Diva Nastassja Kinski: „Ich bin zum ersten Mal zum Karneval in Köln, aber ich hab gehört, dass hier ja das ganze Jahr Karneval gefeiert wird.“ Ebenfalls zuvor von Maskenbildner Bernd Bauer geschminkt wurden Deutschlands bekannteste Influencer-Zwillinge Lisa und Lena (17) aus Stuttgart, das Schauspieler-Ehepaar Gregor Kremp und Johanna Gastdorf sowie Top-Model Papis Loveday, der ansonsten auf den Laufstegen in Paris und Mailand zu Hause ist. „Beim »Kölner Treff« bei Bettina Böttinger habe ich Kuckelkorn kennengelernt und der hat mir den jecken Köln-Besuch schmackhaft gemacht.“
Zu Besuch weilte auch Henning Mathissen, der kürzlich nach Baden-Baden abgewanderte langjährige Direktor des Excelsior Hotel Ernst, der auf dem Museumswagen an der Seite von Festkomitee-Vizepräsidentin Chistine Flock sowie Maler Antonio Giarola und Dorit-Konzernchef Dirk Iserlohe reichlich Kamelle und Strüßjer warf.