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Halbzeit für Kölner DreigestirnPrinz Sascha genervt von Bettelei nach Prinzenspange: „Fast schon ekelhaft“

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Das Dreigestirn in weißen Hemden auf einem Dach, im Hintergrund der Dom

Das Dreigestirn in Zivil auf dem Dach der Hofburg: Friedrich, Sascha und Werner Klupsch (von links)

Etwas mehr als die Hälfte der Session ist schon wieder um. Zeit für das Dreigestirn, die vergangenen Wochen Revue passieren zu lassen.

Es gibt etwas, das Prinz Sascha I gehörig nervt: „Das mit Abstand Schlimmste ist das fast schon ekelhafte Betteln nach Prinzenspangen“, sagt er bei der Halbzeit-Pressekonferenz des Dreigestirns am Donnerstagmittag. „Wenn man merkt, dass sich die Leute nur mit einem unterhalten für dieses Stück Blech… Da muss ich sagen, ist mir recht schnell der Spaß an der Prinzenspange abhanden gekommen“, so Sascha Klupsch. „In vielen Fällen denke ich dann gar nicht mehr daran, die zu verteilen, weil es einfach nur ätzend ist.“

Es sei gewollt, dass sie nicht jeder einfach so bekomme, so der Prinz Karneval. „Das ist ja das Traurige an der Geschichte. Die Prinzenspange ist für Menschen im Kölner Karneval und der Stadt Köln, die etwas Gutes tun. Es ist nicht umsonst die höchste Auszeichnung im Fastelovend.“ Sie sei dafür da, Menschen zu ehren – eine Wertschätzung für engagierte Karnevalisten, Sitzungspräsidenten, Mitarbeiter von sozialen Einrichtungen, die das Dreigestirn besuchte, und unverzichtbaren Helfern und „nicht für jeden, der im Foyer steht und danach fragt.“ Dass Jecke mit allen Mitteln versuchen, eine solche Spange zu ergattern, ist kein neues Phänomen. Die Bettelei geht beinahe jedem Dreigestirn auf die Nerven.

Kölner Karnevalsprinz: Soziale Termine bleiben besonders im Kopf

Da hört das Negative aber auch schon auf. Prinz Sascha, Bauer Werner und Jungfrau Frieda sind sich einig: Es ist alles viel besser, als sie es sich erträumt hätten. „Die Jecken freuen sich immer, dass wir da sind. Sie geben mit Gas, wenn wir unser Medley singen und haben dann auch wieder den nötigen Respekt uns zuzuhören beim Schluss der Rede“ sagt Sascha Klupsch. „Da komme ich von der Bühne und will am liebsten direkt wieder rauf.“ Letztlich aber sei das Prinzip immer gleich, sagt er. „Wenn wir zweimal am Tag im Gürzenich sind, kann man kaum auseinanderhalten, bei welchem Termin was passiert ist.“

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Deshalb seien die sozialen Termine, die etwa ein Drittel der 414 Termine während der Session ausmachen, die, die besonders im Gedächtnis blieben. So besucht das Dreigestirn beispielsweise Seniorenheime, Krankenhäuser oder die Bahnhofsmission. „Das ist noch einmal eine ganz andere Freude in den Augen der Menschen.“ Der Besuch auf der Palliativstation sei für Bauer Werner (Klupsch) besonders eindrücklich gewesen, sagt dieser. „Die Menschen liegen da und sehen uns mit unserem Ornat hereinkommen – das scheint eine wahnsinnige Strahlkraft auszuüben – und sie kriegen auf einmal wieder einen Glanz in die Augen“, sagt Werner Klupsch.

Situationen wie diese gäben ihm Kraft in dieser doch auch anstrengenden Zeit. Die kurze Session zieht den Zeitplan des Trifoliums noch enger als ohnehin schon zusammen. Wo es sonst zwölf, 13 Termine pro Tag gab, sind es dieses Jahr 17 oder 18. Der Bauer erzählt: „Ein Bekannter von der Prinzen-Garde sagte zu mir: Auf der Bühne seid ihr gut, im Foyer weltklasse.“ Allerdings bleibe der persönliche Kontakt mit den Jecken manchmal auf der Strecke, bedauert Werner Klupsch.

Muskelfaserriss: Jungfrau Frieda klagt weiterhin über Schmerzen

Bedauern hatte es in dieser Session auch schon bei und um die Jungfrau Frieda gegeben. Wegen eines Muskelfaserrisses fiel Friedrich Klupsch zeitweise aus. „Ich wollte einfach nur mit“, sagt er. „Da war ich knatschig.“ Er sei weiter in ärztlicher Behandlung, fehle auch am Donnerstag bei einem Auftritt. „Nach dem sechsten, siebten Auftritt fangen die Schmerzen an. Es tut mal mehr, mal weniger weh.“ Trotzdem wolle er weiter die Session „ganz normal“ durchziehen. Er lobt nicht nur seinen Physiotherapeuten, sondern den gesamten Zusammenhalt von Adjutantur, Fahrer, Hotelmitarbeiter – „das ist wie eine Familie zusammengewachsen.“

Eine Familie ist das Dreigestirn ja ohnehin, Streit um die Rollen habe es da übrigens nie gegeben, sagen sie einhellig. Der Prinz blickt derweil gespannt und etwas wehmütig auf das große Finale, den Rosenmontagszug. „Das soll ein unvergesslicher Tag für alle Jecken werden“, sagt Sascha Klupsch. Auf eines freue er sich außerdem, wenn die Zick eröm ist: Seinen Hund Charly. Den vermisst der 30-Jährige, sagt er. „Für ihn gibt es einen Riesenknochen nach der Session.“