Wie der Rosenmontagszug starten auch die Schull- un Veedelszöch in diesem Jahr in Deutz. Hier gibt es einen Überblick über das Sicherheitskonzept.
Erhebliche MehrkostenDas kostet der Start der Schull- un Veedelszöch in Deutz mehr
Zum 200-jährigen Jubiläum des offiziellen Karnevals gehen in diesem Jahr sowohl der Rosenmontagszug als auch die Schull- un Veedelszöch in Deutz los. Eine große Herausforderung für die Zöch, in denen im Gegensatz zum Rosenmontagszug nicht die professionell organisierten Traditionskorps mitlaufen, sondern vor allem Kinder und auch ältere Leute.
Sperrringe und Verkehrseinschränkungen auch zu Schull- un Veedelszöch
Die Zugleiter Willi Stoffel und Jörg Scheider haben die Zugstrecke daher um zwei Kilometer verkürzt, der Weg über die Ringe wird ausgelassen. Zu erheblichen Einschränkungen für Anwohner und Besucherinnen und Besucher kommt es allerdings auch am Karnevalssonntag, worauf die Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums, die die Zöch ausrichten, hinweisen.
Dass man das Sicherheitskonzept nicht zusammen mit dem Festkomitee und den Infos zum Rosenmontag vorgestellt habe, sei unglücklich. Denn auch zu den Schull- un Veedelszöch werden die sogenannten Sperrringe in Deutz und im Severinsviertel greifen. Sobald zu viele Zuschauerinnen und Zuschauer in diese Bereiche drängen, werden sie abgesperrt. Anwohner können mit ihrem Personalausweis in den Sperrring, Gäste von Anwohnern mit speziellen Chips, die ab Montag in den Bürgerbüros ausgegeben werden.
Auch bei den Schull- un Veedelszöch wird der Verkehr erheblich eingeschränkt sein, die Ost-West-Achse wird für den Bahnverkehr von 10 bis 18 Uhr völlig unterbrochen, Autoverkehr über die Deutzer Brücke ist bereits ab 6 Uhr nicht mehr möglich. So weit, so gleich wie zum Rosenmontagszug.
Erhebliche Mehrkosten und Mehraufwand wegen Zugstart in Deutz
Anders ist bei den Schull- un Veedelszöch der Aufwand, mit dem der Zugstart in Deutz verbunden ist. „Wir müssen 3000 Kinder nach Deutz bringen, dazu sind 37 Busse im Einsatz, die teils doppelt fahren. Die Kinder müssen von den linksrheinischen Schulen abgeholt werden, die ersten Schulen bereits um 7.30 Uhr“, sagt Jörg Scheider. „In Deutz muss dann jede Gruppe von einem Zugordner abgeholt und zur Stelle der Aufstellung gebracht werden. Weil es in dem Bereich keine Hausnummern gibt, mussten wir unsere eigenen Markierungen machen.“
Das alles ginge nicht ohne Ehrenamtliche, statt 130 sind in diesem Jahr 200 Zugordner im Einsatz. „Das sind ganz viele junge Leute, ohne die das nicht möglich wäre. Da sieht man mal, dass nicht alle Jung-Karnevalisten sind wie auf der Zülpicher Straße“, so Willi Stoffel.
Den Zug auch nach dem Jubiläum noch öfter in Deutz starten zu lassen, womit Rosenmontags-Zugleiter Holger Kirsch liebäugelt, dürfte für die Schull- un Veedelszöch kaum zu wünschen sein. „Wir haben durch den Start in Deutz Mehrkosten von 50.000 Euro“, so Bernhard Conin, Mitglied im Vorstand der Freunde und Förderer Kölnischen Brauchtums. „Zum Jubiläum machen wir das aber gerne mit. Zumal die Schull- un Veedelszöch ja gleich drei Jahre nicht gegangen sind.“ 2020 mussten die Schull- un Veedelszöch wegen einer Sturmwarnung abgesagt werden.