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Brings-Konzert in Köln„Die Leute schaffen es immer, Karneval zu feiern“

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Brings spielten einen ihrer wenigen Auftritte des Frühjahrs in der Volksbühne.

Köln – Die Gelegenheiten, Brings in dieser Karnevalssession live zu sehen, sind rar. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kölner Bands spielen Brings nicht auf den Events der kommerziellen Veranstalter, wollen den Karnevalsvereinen „nicht in den Arsch treten“, wie sie vor zwei Wochen im „Kölner Stadt-Anzeiger erklärten“.

Das Konzert am Montagabend in der Volksbühne war daher wie zu erwarten ausverkauft, Brings spielten nicht nur live, sondern präsentierten auch den Kinofilm zu ihrer 30-jährigen Bandgeschichte: „Nix för lau“.

Songs aus den Anfangsjahren der Band

Der Film ist die ausgearbeitete Langfassung der Filmemacher Wilm Huygen und Andreas „Happy“ Fröhlich aus der 45-minütigen Dokumentation „Su lang mer noch am Lävve sin“, die 2021 im WDR lief. Rund um die Vorführung präsentierten Brings im ersten Teil des Abends Songs aus ihren Anfangsjahren, im zweiten Teil die Lieder, die seit ihrem Einstieg in den Karneval entstanden sind.

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Brings spielten auch Songs aus ihrer anfänglichen Rock-Zeit.

Bereits im ersten Teil zeigten Brings sich aber froh darüber, dass nun auch die Vereine wieder Veranstaltungen durchführen. „Wir haben gestern vor 500 Mädels der Roten Funken im Maritim gespielt. Da haben wir gedacht, wir machen es ganz oder gar nicht, und sind durch den Saal gelaufen. Großer Fehler - bei denen gibt es auf jeden Fall kein Corona mehr“, sagte Peter Brings und lachte. „Da sind wir froh, dass wir heute vor euch spielen dürfen.“

Tatsächlich lief der erste Teil des Abends dann auch ruhig ab, Brings spielten Songs wie „Bis ans Meer“, „Katharina“ oder „Nur mer zwei“. Letzteren hätte man anfangs auch im Karneval gespielt, „wir hatten außer 'Superjeilezick' ja noch nichts anderes“, so Peter Brings.

Rettung durch den Kölner Karneval

Als der Song im Film läuft, singt das Publikum mit. Erzählt wird daran, wie Brings nach zwei gefloppten Alben von einer kölschen Rock-Band zu einer Karnevalsband wurden. Gezeigt wurden dabei Szenen sowohl aus den ersten Jahren im Karneval Anfang der 2000er-Jahre, als auch im Corona-Lockdown 2020 und 2021. Am Rande eines Autokino-Konzerts sagt Peter Brings: „Die Leute schaffen es immer, Karneval zu feiern“ - daraufhin wird in der Volksbühne applaudiert.

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„Es ist total ergreifend zu sehen, wie ihr auf den Film reagiert“, sagte der Sänger, als die Band nach dem Film und unter lautem Applaus auf die Bühne zurückkehrt. Mit „Superjeilezick“ startet die Band dann auch in den stehenden und karnevalistischen Teil des Abends, zu „Kölsche Jung“ wird getanzt, zu „Mer singe Alaaf“ geschunkelt und eine Zeile aus der Zugabe „Riesenkamell“ passt perfekt zur aktuellen Situation: „Maa dich nit verrück - Fastelovend kütt!“ Auch für Brings, die an den Straßenkarnevalstagen nun doch bei einigen Vereinen auftreten werden. Ein Fastelovend ohne Brings scheint auch für die Band nicht mehr vorstellbar.