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Kasalla usjestöpselt„Aufstehen ist erlaubt, dafür kommt niemand in den Klingelpütz!“

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Kasalla spielen insgesamt drei „Usjestöpselt“-Konzerte in der Volksbühne.

Köln – „Wart ihr gerade beim Kasalla-Konzert? Wie war's?“, fragen zwei Frauen beim Kölsch am Büdchen am Rudolfplatz. „Mega!“, rufen zwei Konzertgängerinnen im Vorbeigehen zurück.

Kasalla haben am Dienstagabend das erste ihrer insgesamt drei „Usjestöpselt“-Konzerte in der Volksbühne gespielt. Der zunächst geplante Termin am 3. Februar war innerhalb von acht Stunden ausverkauft, auch für die Zusatztermine am Dienstag und am Mittwoch gibt es keine Karten mehr. „Wir möchten nicht still sein, nur ein wenig leiser“, so hatten Kasalla die Konzerte angekündigt. Das Unplugged nicht gleich leise heißen muss, bewiesen Band und Publikum am Dienstag aber eindrücklich.

Swingig arrangierte Songs in der ersten Hälfte

Direkt beim ersten Song „Alle Jläser huh“ sangen die rund 300 Konzertgäste lauthals mit – trotz Maskenpflicht am Platz. Bierflaschen wurden hochgehalten, von verhaltener Stimmung konnte am Dienstag keine Rede sein. „Wir freuen uns sehr, dass wir heute hier bei euch sein dürfen“, sagte Frontmann und Sänger Bastian Campmann. Und lobte das Publikum gleich für die Gesangseinlage: „Wenn es ein bisschen stiller ist, singen die Leute besonders schön“, sagte er und lachte.

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Kasalla spielten rund zwei Stunden, unterbrochen von 15 Minuten Pause.

Zusammen mit dem textsicheren Publikum kam in der Volksbühne zwischenzeitlich fast schon eine Chor-Atmosphäre auf. „Wie in der Messe am Dom“, sagte Campmann. In der ersten Hälfte des Konzerts spielten Kasalla größtenteils ruhigere Songs, teils im Sitzen, swingig arrangiert. Zu Songs wie „Kompass“ oder „Midden em Sturm“ schlug die Band nachdenkliche Töne an. Auch das letzte Lied vor der Pause, „Pirate“, kam klavierlastig und nicht ganz so nach vorne preschend wie sonst daher.

Tanzen und Schunkeln mit Maske in der Volksbühne

Als hätte sich das Publikum in der Pause beim Kölsch holen abgesprochen, startete der zweite Teil des Konzerts dann aber direkt mit Vollgas. Zu „Dausend Levve“ stand jeder in der Volksbühne. „Wir haben uns nochmal rückversichert: Aufstehen ist erlaubt, dafür kommt hier keiner in den Klingelpütz!“, rief Campmann.

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Im Sitzen und im Stehen begeisterten Kasalla die Fans.

Von da an wurde zu „Pommes und Champagner“ getanzt und zu „Marie“ geschunkelt. „Das Gefühl, dass ihr uns gerade gebt, ist schon ein bisschen surreal in diesen Zeiten“, sagte Bassist Sebastian Wagner. Mehrfach zeigten Kasalla sich optimistisch, dass am 17.6., dem Tag des geplanten Stadionkonzerts der Band in Müngersdorf, der schlimmste Teil der Pandemie überwunden sei.

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Emotionale Momente mit dem Publikum

Wie dringend nicht nur das Publikum, sondern auch die Band wieder gemeinsame Live-Erlebnisse nötig hat, war auch an den emotionalen Reaktionen der Bandmitglieder während des Konzerts zu sehen. Vor „Fleisch un Bloot“ sprach Campmann davon, dass die letzten zwei Jahre die Menschen gespalten hätten und auch viel Schlechtes hervorgebracht wurde – dass es nun aber an der Zeit sei, auch wieder zusammenzurücken. Als das Publikum dann aus vollem Herzen „Fleisch un Bloot“ mitsang, war Campmann sichtlich gerührt.

Kasalla Lichter Usjestöpselt

Zum Ende des Konzerts gab es ein kleines Lichtermeer.

Den emotionalsten Moment des Konzerts gab es aber zu „Immer noch do“. Ein Song, der vor zehn Jahren weit vor Corona veröffentlich wurde, und gerade so passend wie noch nie scheint. Alle fünf Bandmitglieder kamen zum A-capella-Singen nach vorn, das Publikum stimmte in die Harmonie mit ein. Zur Zugabe ließen sich Kasalla nicht lange bitten, auch wenn um Punkt 22 Uhr Schluss sein musste. Nach „Stadt met K“ und „Mer sin Eins“ endete das Konzert mit frenetischem Applaus und beseelten Zuschauerinnen und Zuschauern. Die noch am Büdchen vom Konzert berichteten.