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„Zweierlei Maß“Riesen-Krach mit Kölner Festkomitee um Deiters’ „Humba Tätärä“

Lesezeit 3 Minuten
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„Humba Tätärä“ hieß es am Samstagabend im Kölner Lindner-Hotel. Deiters organisierte die Show.

Köln – Da findet zum ersten Mal wieder eine Karnevalsveranstaltung statt, bei der auch der Normalo-Jeck mitfeiern kann – und schon kracht es so richtig hinter den Kulissen.

Auftritt des Kölner Dreigestirnes kurzfristig abgesagt

Einen Tag bevor das Dreigestirn bei der von Deiters-Chef Herbert Geiss mit Hoteldirektor Dirk Metzner und Agentur-Chef Horst Müller organisierten „Humba Tätärä“-Show im Lindner Hotel auftreten sollte, hatten Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn und Co die vorherige Zusage zurückgezogen und damit einen ihrer engsten Partner und Sponsoren regelrecht brüskiert.

„Das Festkomitee kannte unser Konzept seit mehr als einer Woche“, sagte Geiss, hörbar verärgert. „Dann haben die drei Tage Bedenkzeit gebraucht, um den Auftritt des Dreigestirns fest zuzusagen und weitere drei Tage, um ihn ohne größere Begründung wieder abzusagen.“

Festkomitee Kölner Karneval erklärt den Rückzug

Die Zusage habe für eine Veranstaltung mit Abendessen gegolten, teilte Festkomitee-Sprecher Michael Kramp auf Anfrage mit. In Wirklichkeit sei aber eine Kostümsitzung geplant gewesen, und von solchen Formaten habe man ja den eigenen Mitgliedsgesellschaften abgeraten. Denen wolle man nun nicht in den Rücken fallen.

Dazu sei bei geselligen Sitzungen in engen Innenräumen eine Vermischung des Publikums mit entsprechend vielen Kontakten zu erwarten. „Das Setting bei der Veranstaltung von Deiters war uns unter diesem Aspekt zu eng. Daher haben wir die Auftritte des Dreigestirns und des Kinderdreigestirns für dieses spezielle Format abgesagt“, so das Festkomitee.

Deiters-Chef Herbert Geiss sieht zweierlei Maß

Argumente, die Geiss nicht nachvollziehen kann. Zumal das Dreigestirn am gleichen Abend bei einer anderen Veranstaltung im Restaurant-Bereich des Lindner-Hotels auftrat – zu einer, so Kramp, Spendenübergabe von den Kölschen Fründen. Dieser recht spendable Freundeskreis Kölner Unternehmer um Prinzengardist Jörg Topfstedt feierte mit rund 80 Gästen - ebenfalls kostümiert – und mit mehreren karnevalistischen Programmpunkten. Zum Schluss wurde zu Disco-Musik getanzt.

Hier habe das Festkomitee zweierlei Maß angelegt, mutmaßten Geiss und Metzner, die die Tollitäten sehr gerne auch im großen Festsaal auf der Bühne gesehen hätten. „Ich mache doch keine Kostümsitzung der KG Deiters, sondern genau das, was in der Corona-Schutzverordnung drinsteht und was erlaubt ist“, betonte Geiss.

Geiss: „Ich will doch nur zeigen, was geht“

„Ich will doch den Karnevalsgesellschaften keine Konkurrenz machen, sondern einen Stein ins Rollen bringen und zeigen, was geht.“ Wer sich unsicher fühle, könne doch zu Hause bleiben. „Humba Tätärä“ sei ein Angebot für alle, die Karneval feiern wollen. Und dieses Angebot nahmen am Premierenabend rund 250 Gäste an und sorgten so für einen fast ausverkauften Saal.

Die Leute, die sich schon – bevor die Suppe serviert wurde – mit dem Hit vom „Veedel“ in Stimmung gesungen hatten, blieben weitgehend den ganzen Abend im Saal. Eine Rudelbildung im Foyer gab es nicht. In den Pausen und beim Drei-Gang-Menü hatte man an den Tischen reichlich Zeit, miteinander zu plaudern.

Rote-Funken-Präsident lobt „richtig schönes Format“

„Das ist eine schöne Veranstaltung“, schwärmte Hans-Günther Hunold der Präsident der Roten Funken, der mit Frau und Freunden an einem vorderen Tischen mitschunkelte. „Nein, das ist keine Sitzung. Das ist etwas anderes. Ein richtig schönes Format.“ Mit vier Nummern, die von Stephan Henseler, der zuletzt die WDR-Hörfunksitzung leitete, in feinstem Kölsch anmoderiert wurden.

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Auf der Bühne standen Björn Heuser, der fürs Dreigestirn und Lupo, die für die aufgrund einer Corona-Erkrankung ausgefallenen Klüngelköpp eingesprungen waren. Und vor dem Finale mit den Bläck Fööss wurde das „Herrengedeck“ mit langem und lautem Applaus, Bravo- und Zugabe-Rufen gefeiert. Zu Recht. Der Auftritt von Martin Schopps, Jörg P. Weber und Volker Weininger war ganz großes Kino. Auch die hatten sichtlich Spaß und sind bei kommenden Deiters-Veranstaltungen dabei.

Denn weiter geht es mit „Humba Tätärä“ bereits am kommenden Wochenende (Freitag bis Sonntag) und auch im Februar sind schon einige Termine reserviert. Geiss: „Zusätzlich gehen wir ab dem 5. Februar noch in die Wassermann-Halle.“