Kommentar zu KinderimpfungSoziale Argumente für Impfung müssen berücksichtigt werden
Köln – Es fühlt sich an wie täglich grüßt das Murmeltier: Das neue Schuljahr steht bevor und der Wahnsinn geht in die nächste Runde. Auch die Rezepte klingen gleich: Lüften, Masken und Testen. Die Pandemie wird zur Pandemie der Ungeimpften und die Last schultern – wieder - die Kinder und Jugendlichen. Wenn im Herbst die Fallzahlen in Kitas und Schulen angesichts der Delta-Variante hoch schießen, werden in der Folge sehr viele Kölner Kinder und Jugendliche als Kontaktpersonen in Quarantäne müssen.
Wenn sie Pech haben gleich mehrfach. Das heißt: keine Schule, keine Kontakte, soziale Isolation. Quarantäne wird wie ein Damoklesschwert über dem Schulalltag hängen: Ganz abgesehen von der psychischen Anspannung der Kinder, die alle zwei Tage mit bangem Blick auf ihr Testergebnis und das ihres Sitznachbarn starren.
Psychosoziale Argumente bei Entscheidung berücksichtigen
Wenn über das Impfen der ab 12-Jährigen gesprochen wird, geht es in der Debatte bislang ausschließlich um medizinische Faktoren. Eltern stehen vor der Aufgabe, das Risiko schwerer Erkrankung oder Long-Covid gegen die Risiken der Impfung abzuwägen. Aber gerade angesichts der psychosozialen Folgen der Pandemie, ist die Impfung auch das: Eine Chance auf Normalität.
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Ein Weg sich Quarantäne zu ersparen, zur Schule zu gehen, keinen Lernstoff zu verpassen und als Jugendlicher sein soziales Leben bewahren zu können. Wer vollständig geimpft ist, der ist auch bei Delta als Kontaktperson von Quarantäne befreit. Es ist wichtig, dieses psychosoziale Argument in die Entscheidung für oder gegen eine Impfung einzubeziehen.
Ja, es ist unfair, den Kindern und Jugendlichen jetzt auch noch aufzubürden, die Suppe selber auszulöffeln. Es wäre die Aufgabe der Erwachsenen, die Kinder vor Infektion und Quarantäne schützen, indem sie sich selber impfen lassen. Zumal ja alle unter 12 Jahren gar keine Option auf eine Impfung haben. Und es macht gerade Eltern wütend, dass das so viele Erwachsene diese Solidarität den Kindern gegenüber verweigern.