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„Eingesperrt“Anwohner im Belgischen Viertel ärgern sich über Teststation und Gastro

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In der Maastrichter Straße in Köln stehen Außengastro und Teststelle direkt nebeneinander.

Köln – Für Anwohnerin Gundula Gollhardt ist die Situation unmittelbar vor ihrer Haustür an der Maastrichter Straße 7 mittlerweile eine Zumutung. Die 79-Jährige hat Sorge, das Haus zu verlassen, vor allem an den Wochenenden. Auf dem gegenüberliegenden Parkstreifen hat um Weihnachten herum eine Teststation, die in einem Container untergebracht ist, ihren Betrieb aufgenommen. Die Betreiberin ist gleichzeitig die Inhaberin des Friseurladens in der Hausnummer 7, also eine Nachbarin von Gollhardt. „Leute stehen dort Schlange, sitzen auf unserer Treppe, der Briefträger kommt nicht vorbei, mit Kinderwagen geht es auch nicht. Es ist eine Katastrophe“, sagt Gollhardt.

Ihr mache vor allem zu schaffen, dass sie sich als Schwerbehinderte „mühsam mit den Krücken Platz verschaffen muss“. Covid-Abstandsregeln seien schwer einzuhalten. Das sei aber noch nicht alles: Seit Corona hätten die Außenplätze des japanischen Restaurants „Daikan“, eine Hausnummer weiter, größere Ausmaße angenommen.

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Testcontainer neben Außengastro in der Maastrichter Straße in Köln

„Statt um die 20 Plätze haben die 40 Plätze, sie haben sich enorm ausgeweitet, es gibt kaum ein Durchkommen,“ klagt die Anwohnerin, die seit 25 Jahren in der Maastrichter Straße wohnt. Sie habe einen Beschwerdebrief an die Stadt geschrieben: Im Antwortschreiben, das dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt, drückt der Sachbearbeiter sein Bedauern gegenüber der persönlichen Situation der Anwohnerin aus, verspricht, „geeignete Maßnahmen zu treffen“ sollten sich Gollhardts „Bedenken“ wegen der Personenströme auf dem Gehweg bewahrheiten. Gleichzeitig betont das Schreiben, das dezentrale Testcenter mit ihrem niederschwelligem Angebot ein wichtiger Bestandteil der Corona-Strategie seien. Der Container nehme „auch nicht mehr Raum in Beschlag als die ansonsten geparkten Fahrzeuge“, heißt es darin.

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Vor allem Wochenende bilden sich an der Teststelle in der Maastrichter Straße 7 Schlangen.

Frau Gollhardt fühlt sich nicht ernst genommen: „Es gibt doch so viel Platz im Veedel, warum musste die Stadt gerade dort und nicht etwa auf der gegenüberliegenden Straßenseite, wo mehr Platz ist, den Container genehmigen?“.

Maastrichter Straße 7 in Köln: Teststation darf nun doch umziehen

Auf Nachfrage sagt die Teststation-Betreiberin Hildegard Deniz, dass sie kommenden Mittwoch mit dem Container schließlich auf den Platz auf die gegenüberliegenden Seite, vor die Kölner Bank, umziehen dürfte. Ein anderer Standort habe vorher nicht zur Debatte gestanden: Weil Deniz ihre Teststation zunächst im Friseurladen betrieb, sei sie von städtischer Seite aus an den Standort gebunden gewesen und hätte nicht etwa, wie nach eigenen Aussagen von ihr vorgeschlagen, an den Brüsseler Platz ziehen dürfen. Als ihr Friseurgeschäft dann wieder gut angelaufen sei, habe sie einen Antrag für die Parkplätze gestellt.

„Ich bin nicht verpflichtet, meine Nachbarschaft zu informieren, der Gehweg gehört ja der Stadt. Und ich wollte keinen verrückt machen, bevor ich nicht weiß, ob es klappt“. Nun sei sie selbst auch viel glücklicher über die Möglichkeit des Umzugs: „Insofern hatten die Beschwerden etwas Gutes.“ Harsche Kritik übt sie dennoch über den Umgang der Nachbarn mit ihr: „Ich bin von einem Herren bedroht und beschimpft worden. Dabei ging es nie darum, die Nachbarn zu ärgern, sondern darum, Arbeitsplätze zu schaffen. Es ging um meine Existenz“, so Deniz.

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Restaurant Daikan will sich nicht äußern

„In der jetzigen Situation wäre ein Umzug nicht möglich und auch ein Krankenhaustransport wäre in der Eile schwierig. Wir haben uns bei mehreren Adressen der Stadt Köln beschwert“; berichtet auch Anwohnerin Soledad Zaplana. Sie findet auch, dass die Außengastronomie des japanischen Restaurants zu große Ausmaße angenommen habe; die Stadt habe ihr mitgeteilt, dass die Schirme des Lokals so nicht zulässig seien. Passiert sei aber nichts.

Der Schriftverkehr zwischen der Eigentümergemeinschaft und verschiedenen städtischen Stellen liegt dieser Zeitung ebenfalls vor. Auf Nachfrage teilt die Stadt mit, dass sie sich aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht dazu äußern darf, was genau unzulässig an dem Mobiliar sei. Der Betreiber des „Daikan“ wollte zu der Angelegenheit keine Stellung beziehen.