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Vier Monate nach StoppKölner Ausländeramt vergibt wieder Einbürgerungstermine

Lesezeit 3 Minuten
Reisepass steht auf einer Einbürgerungsurkunde.

2025 sollen Unterlagen zur Einbürgerung auch online eingereicht werden können. (Symbolbild)

Auch in Köln können sich nun Ausländer nach dem neuen Gesetz einbürgern lassen. Die Wartezeiten für einen Ersttermin haben sich verkürzt.

Das Kölner Ausländeramt vergibt wieder Termine für Einbürgerungen. Das bestätigte die Stadtverwaltung auf Nachfrage. Im vergangenen Mai hatte das Amt entschieden, bis September keine Termine mehr zu vergeben. Grund dafür waren unter anderem ein Antragsstau und die kurze Vorlaufzeit des neuen Staatsangehörigkeitsgesetzes.

Als Reaktion hatte man einen Stellenaufbau bis Jahresende angekündigt. Eine Stadtsprecherin teilte nun mit, dass ab Oktober die ersten Personen eingearbeitet werden sollen. „Wie viele Stellen bis Ende des Jahres besetzt sein werden, ist aktuell noch nicht abzusehen“, so die Sprecherin. „Bis 2025“ sollen die Sachbearbeiterstellen von 25 auf 63,5 erhöht werden, heißt es.

Das Ausländeramt bietet weiterhin aktuell bis zu 500 Termine im Monat an. Die Sprecherin versicherte, dass man „das Terminangebot sukzessive mit dem jeweiligen Einsatz des neu eingearbeiteten Personals aufstocken“ werde. Das Ausländeramt geht davon aus, dass rund 800 Terminen pro Monat zukünftig vergeben werden müssen, um die Wartezeit deutlich zu verkürzen.

Köln: Ausländeramt verkürzt Wartezeit bei Einbürgerungen

Die Leiterin des Ausländeramts, Christina Boeck, hatte sich im Mai zum Ziel gesetzt, bis September die Vorlaufzeit für einen Ersttermin von rund zwölf auf drei bis vier Monate zu verkürzen. Das hat sie mit ihrem Team wohl erreicht: „Die Termine werden maximal vier Monate im Voraus vergeben, sodass aktuell Termine für Januar 2025 vergeben werden“, hieß es nun vonseiten der Stadt.

Leiterin des Ausländeramtes Christina Boeck

Mit Bedauern verkündete Christina Boeck im Mai 2024, dass das Ausländeramt vorerst keine weiteren Termine für Einbürgerungen vergeben werde. (Archivbild)

Zum Vergleich: Vor der Corona-Pandemie, in der Vorsprachen nicht möglich waren, verzeichnete die zuständige Dienststelle eine durchschnittliche Wartezeit von zwei bis zweieinhalb Monaten. Nun ist es das Ziel, die Wartezeiten „auf wenige Wochen“ zu verkürzen. Dabei ist der Rückstau noch groß: „Aktuell liegen rund 8000 Interessensbekundungen auf eine Einbürgerung vor, für die das Ausländeramt noch keine Termine anbieten konnte“, teilte die Sprecherin mit.

Um den Einbürgerungsprozess zu beschleunigen, möchte die Stadt im kommenden Jahr die Möglichkeit einführen, Unterlagen online einzureichen. Ebenso ist für 2025 geplant, Terminbuchungen in Einbürgerungsangelegenheiten digital durch einen Link oder QR-Code anzubieten.

Einbürgerung: Dreimal mehr Anträge erwartet

In diesem Jahr wurden in Köln rund 10.000 Einbürgerungsanträge erwartet, also etwa dreimal mehr als die Stadt Köln im Vorjahr verzeichnete. Grund dafür ist das neue Staatsangehörigkeitsgesetz, das am 27. Juni in Kraft trat. Seitdem dürfen Ausländerinnen und Ausländer einen deutschen Pass nach bereits fünf anstatt wie zuvor acht Jahren im Land beantragen – unter bestimmten Voraussetzungen auch schon nach drei Jahren.

Das Ausländeramt begrüßte das neue Gesetz, hatte sich jedoch deutlich mehr Vorbereitungszeit gewünscht. Gemeinsam mit anderen Kommunen plädierte man für zwölf Monate Vorlaufzeit, um sich auf die Mehrarbeit vorzubereiten. Auch der Deutsche Städtetag hatte eindringlich vor Umsetzungsproblemen des Gesetzes gewarnt. Der Bund gewährte letztendlich nur drei Monate Vorlaufzeit. (mcl)