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Immer mehr InfektionenBesuchsverbot für Flüchtlinge in Köln verlängert

Lesezeit 2 Minuten
Flüchtlingsunterkunft Köln Erbacher Weg WEISER

Die Flüchtlingsunterkunft am Erbacher Weg in Köln-Lindweiler

Köln – Das Besuchsverbot in den Kölner Flüchtlingsunterkünften soll bis Mitte Januar verlängert werden. Dies soll der städtische Krisenstab auf Vorschlag des Wohnungsamts in dieser Woche entscheiden, sagte der Leiter des Wohnungsamts, Josef Ludwig, beim Runden Tisch für Flüchtlingsfragen. Für Weihnachten soll es allerdings Ausnahmen geben, ähnlich wie beim Rest der Bevölkerung.

An den Festtagen sollen Familien mit bis zu zehn Personen aus zwei Haushalten feiern dürfen. Kinder unter 14 Jahren können zusätzlich kommen. Unklar ist bislang, ob diese Regelung für alle Einrichtungen gelten soll oder nur für jene, die über abschließbare Wohneinheiten verfügen. In diesem Fall wären Gemeinschaftsunterkünfte von der Verfügung ausgeschlossen.

Neu ist auch, dass ehrenamtliche Helfer in den Unterkünften nun wieder außerschulische Angebote durchführen können. Dies war während des Besuchsverbots im November nicht möglich und war unter anderem von Jörg Detjen (Linke) kritisiert worden. Die Integration von Kindern und Jugendlichen solle nicht behindert werden, so Ludwig. „Wir haben beim ersten Besuchsverbot die Situation nicht richtig eingeschätzt.“ Allerdings müsse das Infektionsgeschehen in den Unterkünften weiter beobachtet werden.

Hier scheint sich die Lage etwas zuzuspitzen. Während die Stadt von Mai bis September bei 1090 Tests nur 30 Corona-Fälle ausmachte, waren es in den Monaten Oktober und November bei 890 Tests bereits 133 Fälle.

Kritik vom Flüchtlingsrat

„Im Herbst haben wir wesentlich mehr mit Corona in den Flüchtlingsunterkünften zu tun“, sagte Ludwig. Der Inzidenzwert sei aber im Schnitt vergleichbar mit dem der restlichen Bevölkerung in Köln. Claus-Ulrich Prölß vom Kölner Flüchtlingsrat sagte, dass derzeit zwei Unterkünfte unter Quarantäne stünden und forderte, dass Menschen, die hier ein negatives Testergebnis vorweisen könnten, aus der Quarantäne entlassen werden müssten. „Sie werden sonst in ihren Grundrechten eingeschränkt.“ In zwei Fällen hätten Geflüchtete ihren Job verloren, weil sie keine Quarantäne-Papiere erhalten hätten.

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Marianne Arndt von der Willkommensinitiative Mülheim kritisierte, dass es zu wenige Desinfektionsspender in den Einrichtungen gebe und die Lunch-Pakete für Geflüchtete in Quarantäne nicht bedarfsgerecht gepackt seien. Dem widersprachen Ludwig und Marita Bosbach vom Deutschen Roten Kreuz.