1. Ein Alptraum auswärtiger Lastwagenfahrer wird in naher Zukunft verschwunden sein.
2. Die „Idiotenbrücke“ über der Inneren Kanalstraße im Bereich der Hornstraße wird erneuert und im Zuge dessen ihre Durchfahrtshöhe angehoben.
3. Es ist das endgültige Ende einer Ära voller skurriler Lkw-Unfälle. Wir blicken zurück und erklären, wie es weitergeht.

Köln – In unrühmlicher Regelmäßigkeit sind in den vergangenen Jahren Lastwagen unter den Brücken an dieser Stelle – es sind mehrere hintereinander – hängen geblieben. Es gab genau zwei Gründe warum das immer wieder geschah.

Zum einen haben die Fahrer mit ihren bis zu vier Meter hohen Lastern sämtliche Warnzeichen – von denen es einige gibt – ignoriert und sind unbeirrt in die niedrigere Brücke gerauscht.

Spektakuläre Bilder

Das bescherte der Menschen der Stadt spektakuläre Bilder von Lkw-Anhängern, deren Dächer wie ein Akkordeon zusammengefaltet waren oder deren Ladung über die ganze Straße verteilt lag. Zum anderen gab es jene Brummifahrer die versuchten, sich mit Tricks unter der für sie eigentlich zu niedrigen Brücke durchzuschummeln.

Zum Beispiel ließen manche von ihnen Luft aus den Reifen, um damit einige Zentimeter zu gewinnen. Das gelang in den wenigsten Fällen, irgendwann war der Anhänger dann doch unter der Brücke verkeilt.

Ob nun unbeirrt ignorant, oder gescheitert trickreich, das Resultat war in beiden Fällen gleich: Ein mehr oder weniger demolierter Lastwagen und lange Staus auf Kölns verkehrsreichster Straße, die wegen der Bergung des havarierten Schwerlasters jedes Mal über mehrere Stunden ganz oder teilweise gesperrt werden musste.

Kölner Idiotenbrücke: Es ist ruhig geworden

Nun ist es zuletzt ruhige geworden im die Idiotenbrücke über der Inneren Kanalstraße. Seit die Zoobrücke wegen ihres maroden Zustands im Jahr 2010 für Lkw ab 30 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht gesperrt wurde, verirren sich nur noch selten große Lkw in diesen Bereich der Inneren Kanalstraße. Zudem wurde bereits 2007 eine der Brücken um einen halben Meter angehoben. Eine alte Bogenbrücke aus dem Jahr 1915 ist jedoch noch da. Und diese Querung der S-Bahn soll nun erneuert werden, womit diese Stelle dann endlich vollkommen Lkw-sicher sein dürfte.

Die Metallkonstruktion hat zwar an ihrer höchsten Stelle in der Fahrbahnmitte eine Durchfahrtshöhe von 4,90 Metern, die die bis zu vier Meter hohen Lkw problemlos passieren können. An den äußeren Fahrbahnrändern ist die Bogenbrücke jedoch nur 3,90 hoch, im Gehweg-Bereich gar nur zwei Meter. Zur Sicherheit und wegen der schlechten Erfahrungen aus der Vergangenheit hat die Stadt die zulässige Durchfahrtshöhe auf 3,60 Meter festgesetzt.

Baubeginn für neue Brücke im Jahr 2024

Die bisherige Brücke soll durch eine neue ersetzt werden, die eine Durchfahrtshöhe von 4,5 Metern über die gesamte Fahrbahnbreite aufweist. Der Baubeginn ist für 2024 avisiert und könnte etwa 18 Monate dauern. Die Vorarbeiten können ohne Sperrungen der Inneren Kanalstraße erfolgen, für die Endmontage müsste die wichtige Verkehrsachse an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden abgeriegelt werden, heißt es in der Verwaltungsvorlage zu dem Projekt, über das die politischen Gremien in den kommenden Wochen beraten sollen.

Die Kosten für die neue Brücke taxiert die Verwaltung derzeit auf rund 4,2 Millionen Euro, die sich Stadt und DB Netz AG in etwa teilen. Da die Erhaltungskosten der neuen Brücke für die DB geringer ist als für die alte und der Anteil der Stadt zudem noch vom Land gefördert werden könnte, würde der Anteil der Stadt auf gerade einmal knapp 83000 Euro schrumpfen.

Wenn diese Idiotenbrücke verschwunden ist, gibt es in Köln nur noch die anderen Idiotenbrücken über der Deutz-Mülheimer Straße, unter der ebenfalls regelmäßig Lkw hängenbleiben. Doch auch sie wird derzeit erneuert, was bis mindestens Ende 2025 dauert. Dann wäre Köln idiotenbrückenfrei.