Die Discovery Art Fair lockt mit zeitgenössischer Kunst nach Köln. Die Werke sollen erschwinglich sein, Pop-Art-Kunst ist auf dem Vormarsch.
KunstmarktDiscovery Art Fair in Köln zeigt zeitgenössische Kunst – für Kenner und Laien
Vom 26. bis 28. April findet die neunte Ausgabe der Discovery Art Fair (DAF) in Köln statt. Der Name ist Programm. Auf 4000 Quadratmetern in der X-Post-Halle im Agnesviertel zeigen 112 Aussteller aus 14 Ländern, was es Neues an zeitgenössischer Kunst zu entdecken gibt.
„Hier sind junge, frische Werke ausgestellt, die in diesem oder letzten Jahr entstanden sind“, sagt Linda Cerna, Sprecherin der DAF. Die Devise der Veranstalter ist, dass hier Kunst für jedes Budget erworben werden kann. Besucher können ab 100 Euro Miniaturbilder kaufen, das teuerste Werk – eine Bronzestatue – gibt es für 55.000 Euro.
Discovery Art Fair in Köln: Kunst für alle und Pop-Art-Fieber
Bei der DAF handelt es sich nicht um eine klassische Kunstausstellung, sondern um eine Verkaufsmesse, weshalb die dort präsentierten Werke größtenteils „ästhetisch und dekorativ sind, mit dem Ziel, in den eigenen vier Wänden Platz zu finden – wobei Geschmäcker natürlich immer verschieden sind“, sagt Kurator Peter Funken.
Auffallend oft sind in den Nischen der Aussteller und Künstler farbgeballte Pop-Art-Werke zu sehen. Die Kunstrichtung scheint beliebt und erfolgreich zu sein. Die Pop-Art spreche viele Menschen an, weil sie sich mit den Themen und Ideen, die sie darstellt, identifizieren können, sagt Funken. Auf Leinwänden sind bunte Emojis, neonpinke Bananen oder Affen mit Shirt und Kopfbedeckung zu sehen.
Zwei Kunstwerke machen beim Betreten der Halle aufgrund ihrer Größe und der Tatsache, dass sie im Gegensatz zu allen anderen Werken von der Decke hängen, auf sich aufmerksam: Ein lebensgroßer Plastikwal und ein runder, stählerner Kronleuchter. Letzterer ist ein Werk des Künstlers Hakan Eren, statt Lampen hängen an dem Kronleuchter allerdings Ballon-Figuren, aus denen Luft gelassen wurde. Es handelt sich um Horrorfiguren aus Filmen und Serien, wie Freddy Krüger, der Joker oder Pennywise.
Links von Erens Werk hängt ein Wal. „Ich möchte nicht nur schöne, ästhetische Kunst machen, sondern Kunst mit einem Häkchen, sie soll zum Nachdenken anregen“, sagt Catharina Lindeskov. Die Künstlerin fertigte den Körper ihres sieben Meter langen Wals aus transparenter Plastikfolie an. Das Rippengerüst schweißte sie eigens aus Stahl, für das Weiß der Knochen nutzte sie Bauschaum und Farbe.
Discovery Art Fair in Köln: Kunst, die zum Nachdenken anregt und Kunst, über die jeder sprechen kann
Das Spezielle an diesem Werk liegt im Bauch des Tieres, der mit Plastik gefüllt ist und durch die Folie scheint. „Bei dem Plastikmüll handelt es sich um Müll, der aus der Ruhr gefischt wurde“, sagt Lindeskov. Die Künstlerin möchte mit ihrem Werk auf die Verschmutzung der Weltmeere aufmerksam machen und hofft, dass die Besucher beim Betrachten des Objekts darüber sprechen.
„Das Tolle an Kunst ist doch, dass sich jeder – egal mit welchem Hintergrundwissen – darüber austauschen kann“, sagt Funken. Passend dazu zeigt der Kurator auf ein Bild, auf dem eine Currywurst mit Pommes von oben übergroß fotografiert ist. „Da könnte doch jeder etwas zu sagen.“
Discovery Art Fair Cologne In der X-Post-Halle Köln, Gladbacher Wall 5, 50670 Köln. 26. bis 28. April 2024. Geöffnet Fr.–Sa. 11–20 Uhr, So. 11–18 Uhr. Eintritt frei am Freitag, am Wochenende 18 Euro inkl. Katalog (ermäßigt 12 Euro). Tickets und weitere Infos unter discoveryartfair.com