In weiten Teilen NRWs sind Beschäftigte in der Kinderbetreuung, Pflege und weiteren sozialen Einrichtungen zum Warnstreik aufgerufen.
In mehr als 200 EinrichtungenErneuter Streik in Kölner Kitas angekündigt – Kundgebung in der Stadt

Wie die Stadt Köln mitteilte, sei damit zu rechnen, dass viele der 212 städtischen Kindertageseinrichtungen keine oder nur eine eingeschränkte Betreuung anbieten können.
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Am Freitag (7. März) müssen sich Eltern mit Kita-pflichtigen Kindern wieder auf erhebliche Einschränkungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat erneut unter anderem Mitarbeitende der städtischen Kindertagesstätten in Köln zum Streik aufgerufen.
Wie die Stadt Köln in einer Presseerklärung mitteilte, sei damit zu rechnen, dass viele der 212 städtischen Kindertageseinrichtungen keine oder nur eine eingeschränkte Betreuung anbieten können.
Die Stadtverwaltung habe die Kita-Leitungen gebeten, die Erziehungsberechtigten darüber zu informieren, ob ihre Einrichtung komplett oder teilweise bestreikt wird. Die Eltern könnten sich in ihrer Einrichtung erkundigen, inwieweit der Betrieb der Kita aufrechterhalten wird oder ob sie geschlossen bleibt.
Streik in Kitas: Verdi will Zeichen setzen
Mit Arbeitsniederlegungen in typischen Frauenberufen des öffentlichen Dienstes will die Gewerkschaft Verdi in zahlreichen NRW-Städten am Freitag ein Zeichen für mehr Lohngerechtigkeit für Frauen setzen.
In weiten Teilen Nordrhein-Westfalens sind daher im laufenden Tarifstreit mit Bund und Kommunen Beschäftigte in der Kinderbetreuung, Pflege und weiteren sozialen Einrichtungen der Städte zum Warnstreik aufgerufen.
Zahlreiche Verdibezirke, darunter die in vielen Ruhrgebietsstädten, aber auch Köln, Bonn, Leverkusen sowie Westfalen, das Münsterland und Südwestfalen schließen sich dem bundesweiten Aufruf zum „Equal pay day“ an. Der Aktionstag will auf die bestehenden Entgeltungleichheiten zwischen Frauen und Männern aufmerksam machen.
Verdi: Frauen für unverzichtbare Arbeit besser entlohnen
Im öffentlichen Dienst arbeiten in der Pflege, in Kitas und in der Sozialarbeit den Gewerkschaftsangaben zufolge mehrheitlich Frauen. „Das Leben der Beschäftigten ist oft durch Doppelt- und Dreifachbelastungen geprägt. Neben der Arbeit müssen die eigenen Kinder versorgt und Angehörige gepflegt werden“, sagte die Vize-Verdi-Vorsitzende Christine Behle laut Mitteilung. „Es ist an der Zeit, dass Frauen für ihre unverzichtbare Arbeit gerecht entlohnt werden.“
Bei einer großen Kundgebung in Köln erwartet Verdi mehrere Tausend Teilnehmer.
Kita-Streik in Köln: Tarifauseinandersetzung dauert an
Seit rund vier Wochen streiken Mitarbeiter tageweise in einzelnen Kommunen und Fachbereichen, um Druck im Tarifstreit zu machen. So waren bereits Kitas und Bürgerbüros geschlossen, Mülltonnen wurden nicht geleert und Busse und Bahnen blieben in den Depots. Am Donnerstag ist in vielen Städten NRWs das Personal von Gesundheitseinrichtungen zum Warnstreik aufgerufen.
Verdi fordert für Beschäftigte von Bund und Kommunen acht Prozent mehr Entgelt, aber mindestens 350 Euro mehr im Monat, höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber hatten das als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Die dritte Tarifgesprächsrunde beginnt am 14. März in Potsdam. (tis mit dpa)