Bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen nach dem Derby warfen Fans Flaschen, Äste und Pyrotechnik, mindestens zwei Polizisten wurden verletzt.
Gewalt beim Derby zwischen FC und BayerFans schlagen Ordner bewusstlos, Kind von Pyrotechnik verletzt
Während und nach dem Fußball-Spiel zwischen dem 1. FC Köln und Bayer 04 Leverkusen ist es zu gewalttätigen Zwischenfällen gekommen. Wie die Kölner Polizei mitteilte, wurde ein Ordner auf der Nordtribüne des Stadions niedergeschlagen. Zuvor hatte es eine Auseinandersetzung zwischen Fans beider Lager gegeben. Als der Ordner dazwischenging, habe er durch einen Schlag gegen den Kopf das Bewusstsein verloren. Rettungskräfte brachten den Mann in ein Krankenhaus.
Wie die Staatsanwaltschaft am Montag außerdem mitteilte, wurde während des Spiels ein zehnjähriges Kind durch Pyrotechnik verletzt. Es sei von den brennenden oder verglühenden Resten oder der Asche einer Pyrofackel oder eines Rauchtopfes getroffen worden, sagte Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn. Der Gegenstand wurde nach ersten Erkenntnissen von Leverkusener Fans im Oberrang gezündet worden, die herabfallenden Reste trafen das Kind im Unterrang. Die Verletzungen seien zum Glück nicht schwer gewesen, das Kind sei von Sanitätern im Stadion behandelt worden, sagte Willuhn.
Nach dem Abpfiff gerieten auf der Junkersdorfer Straße in Richtung Militärring zwei FC-Anhänger mit einem Leverkusen-Fan aneinander, wie ein Polizeisprecher weiter mitteilte. Der Anlass war offenbar mehr als nichtig. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ soll der Leverkusener Fan sein Fahrrad oder Auto am Stadion, hinter der Südkurve, geparkt haben und wollte den Heimweg antreten. Die beiden Kölner Anhänger sollen auf den Mann zugetreten, ihn zunächst angepöbelt und schließlich angegriffen haben.
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Als Kräfte der Bereitschaftspolizei den Konflikt stoppen wollten, mischten sich dem Sprecher zufolge 150 bis 200 FC-Anhänger ein, die auf ihrem Rückweg den Polizeieinsatz gesehen hatten. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ werden sie überwiegend der Ultra-Bewegung zugerechnet.
Bei den Auseinandersetzungen wurden auch zwei Polizisten leicht verletzt, hieß es seitens der Kölner Polizei am Sonntagabend. Bislang wird gegen mindestens zehn Personen wegen schweren Landfriedensbruchs ermittelt, zwei Personen sitzen bereits in Gewahrsam, teilte die Polizei weiter.
1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen: Polizisten mit Flaschen beworfen
Die Beamten seien mit Ästen, Fahrrädern, Flaschen und Pyrotechnik beworfen worden, so der Sprecher. Ein Großaufgebot von Polizeikräften eilte den Betroffenen gegen 18.45 Uhr zu Hilfe. „Derzeit sind die Kolleginnen und Kollegen dabei, die Hauptbeschuldigten zu ermitteln“, so der Sprecher weiter.
Dagegen war es vor dem Spiel noch ruhig geblieben: Der Zug der Deutschen Bahn mit den Fans von Bayer Leverkusen kam am Sonntagmittag deutlich früher am Kölner Hauptbahnhof als erwartet.
Mehrere hundert Anhänger sammelten sich auf dem Breslauer Platz und machten sich gegen 12 Uhr lautstark zu Fuß auf den Weg zum Neumarkt. Die Polizei hatte sich mit einem Großaufgebot auf den angekündigten Fanmarsch eingestellt. Bereitschaftspolizisten begleiteten die fast komplett in schwarz gekleidete Gruppe durch die Innenstadt. Ein Polizeihubschrauber überwachte das Geschehen aus der Luft.
1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen: Fan-Marsch zum Stadion bleibt friedlich
Unterwegs wurden kurzzeitig Straßen gesperrt. Passanten blieben stehen, filmten mit ihren Handys und staunten. Die Bayer-Anhänger riefen Sprechchöre, pflasterten Ampelmasten, Verkehrsschilder und Parterre-Fenster mit Leverkusen-Ultras- und Anti-Köln-Aufklebern zu, zerrissen Plakate, die Kölner Ultras in den vergangenen Tagen wild in der Stadt geklebt hatten, urinierten gegen Hauswände und Garagen. Gewalttätige Zwischenfälle oder ein Aufeinandertreffen mit Ultra-Anhängern des 1. FC Köln gab es laut Polizei aber nicht.
Gegen 12.45 Uhr erreichten die Leverkusener den Neumarkt. Dort stiegen sie in Sonderzüge der KVB, die sie zum Rhein-Energie-Stadion brachten. Auch dort: Polizei, so weit das Auge reichte. Mehr als 1000 Beamtinnen und Beamte sicherten das Fußballderby 1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen in Müngersdorf, das als Risikospiel eingestuft ist. Über die zur Hälfte gesperrte Vorwiese eskortierten Hundertschaften die Leverkusener Anhänger von der Haltestelle am Stadion bis zum Gästebereich in der Nordkurve.
Nach Spielschluss gegen 17.15 Uhr begleitete die Polizei die Bayer-Fans in KVB-Bahnen zum Bahnhof Köln-Deutz, von wo sie ihre Heimreise nach Leverkusen antreten. (mit mab)